Koschinat lobt FCS-Mentalität: "Glücklicher, aber wichtiger Sieg"
Dank der eigenen Hartnäckigkeit und einem Würzburger Geschenk in der Schlussphase ging der 1. FC Saarbrücken am Montagabend als Sieger vom Platz und grüßt nun als Tabellendritter. Dabei sah Cheftrainer Uwe Koschinat, dass sich seine Mannschaft aufgrund zahlreicher Umstellungen über weite Strecken sehr schwer tat. Ein Sonderlob erhielt Kapitän Manuel Zeitz.
"Zeitz geht als Kapitän voran"
Der defensive Mittelfeldspieler lief wieder einmal auf seiner angestammten Position als Sechser auf und war derjenige, der den FCS per Kopfballtreffer (67.) wieder zurück ins Spiel holte – auch wenn er sich dabei regelwidrig bei Gegenspieler Marvin Stefaniak aufgestützt hatte. In der Zentrale der Saarländer könne er seine Stärken besser ausspielen, fand Uwe Koschinat, doch nicht nur das imponierte dem Coach. "Es ist bezeichnend für die letzten Spiele, dass es Manuel Zeitz ist, der als Kapitän vorangeht", lobte der 50-Jährige seinen Führungsspieler. Niemand verkörpere den FCS so sehr, wie Zeitz – und genau diesen Willen brauchte Saarbrücken an diesem Tag.
Mit Luca Kerber, Dominik Ernst und Robin Scheu fehlten drei Spieler aufgrund einer Covid-19-Erkrankung, dazu musste Adriano Grimaldi wegen Wadenproblemen passen. "Wir hatten einige Umstellungen, und man hat in vielen Phasen der ersten Halbzeit gemerkt, dass uns diese gebundene Spielart unheimlich schwer gefallen ist", beäugte Koschinat die Leistung seiner Elf durchaus kritisch. Der gegnerische Strafraum sei oftmals verwaist gewesen, und wenn die Besetzung doch gut war, dann blieb der FCS "unfassbar ungenau". Auf der anderen Seite kam der Tabellenletzte zu Chancen: "Die Möglichkeiten gab es für die Kickers, dass wir aussichtslos in Rückstand geraten", so Koschinat. Denn schon nach zwei Minuten stand es 0:1.
Kurioses Geschenk belohnt Mentalität
Erst durch die Hereinnahme von Boné Uaferro in der Abwehr und Jalen Hawkins in der Offensive habe sich das Blatt gewendet, fand der Cheftrainer. Hinzu kam der Ausgleichstreffer, der den FCS auf der Anzeigetafel zurückholte. Danach war die Präsenz auf dem Rasen stärker. "Du hast der Mannschaft angemerkt, dass sie dann das Spiel gewinnen wollte", erklärte Koschinat, der trotzdem selbstkritisch blieb. "Aber wir hätten es auch verlieren können in der Phase."
Spielerisch war es nicht die beste Partie der Saarländer, die letztendlich von einem folgenschweren Patzer des FWK-Torhüters profitierten. Für Sebastian Jacob war es "eventuell schon" das kurioseste Tor seiner Karriere, als Hendrik Bonmann direkt vor ihm einen Querschläger produzierte – das Tor war anschließend leer. "Wir hatten die nicht die klarsten Chancen, aber wir haben bis zum Ende als Team geackert und gekämpft", lobte der Siegtorschütze am Mikrofon von "MagentaSport" die FCS-Mentalität. Und das war es, was auch Koschinat begeisterte. "Das Spiel ziehen zu wollen, war klasse. Wir müssen von einem glücklichen Sieg sprechen, aber aufgrund der Umstände war es auch ein wichtiger Sieg", legte sich der 50-Jährige fest. Der neue Tabellendritte heißt somit Saarbrücken.