Kommentar: Zum Saisonendspurt muss der VfL wach bleiben
Die aktuelle Drittliga-Spielzeit 2012/13 hält einen echten Aufstiegs-Krimi parat. Zehn Spieltage vor Saisonschluss streiten sich noch fünf Teams um die zwei Aufstiegsplätze und den Relegationsrang. Am vergangenen Wochenende kam es dabei zum Topspiel und Derby zwischen dem SC Preußen Münster und dem VfL Osnabrück. Der VfL reiste als Tabellenführer nach Münster, doch nach 25 Minuten war schon klar: Diesen Platz werden die Lila-Weißen wohl vorerst nicht mehr einnehmen. 25 verschlafene Minuten führten am Ende zur bitteren 1:3-Derbyniederlage – wobei noch mehr drin war für die Osnabrücker.
Fans machen Feuer – Team verschläft
Der VfL Osnabrück hatte sich viel vorgenommen, als er am vergangenen Samstag zum Derby nach Münster reiste. Auch die 2.500 mitgereisten Fans waren am Morgen noch frohen Mutes – als Tabellenführer kann man das auch sein, und im Derby ist man ja ohnehin immer hoch motiviert. Hoch motiviert zeigten sich die VfL-Anhänger auch fünf Minuten vor Spielbeginn, als mehrere pyrotechnische Gegenstände – darunter auch Böller – abgebrannt wurden. Über die Konsequenzen entscheidet der DFB wohl noch diese Woche, der VfL berät sich heute mit Fanvertretern. Dementsprechend wachgerüttelt dürfte aber wohl die Mannschaft der Osnabrücker gewesen sein – eher das Gegenteil war aber der Fall. Zu Spielbeginn fanden die Lila-Weißen nicht zu ihrer eigentlichen Stärke, leisteten sich in der Defensivarbeit fatale individuelle Fehler und so stand es nach gerade einmal 25 gespielten Minuten bereits 3:0 für den Gastgeber. Ein Schlag ins Gesicht für die morgens noch so optimistisch nach Münster gereisten lila-weißen Fans. Anders als im Vorjahr, als der VfL sang- und klanglos und ohne Kampf mit 0:1 im Preußenstadion verlor, fand die aktuelle Mannschaft aus Osnabrück doch noch zu ihrem Spiel und war des Öfteren brandgefährlich und hatte neben dem erkämpften 1:3-Treffer von Simon Zoller noch vor der Pause die Riesenchance, zum Anschlusstreffer und einem Unentschieden noch näher zu kommen. Doch die 25 verschlafenen Minuten aus der Anfangsphase brachen dem VfL das Genick – am Ende stand eine bittere Niederlage, die durchaus hätte verhindert werden können.
Wach bleiben im Saisonendspurt
Für das kommende Spiel am Freitag zu Hause gegen den Chemnitzer FC heißt es nun, die Derbyniederlage vergessen zu machen und zu alter Stärke zurückzufinden. Für die danach folgenden neun Partien sollte der VfL Osnabrück weiterhin seinem Leitspruch "Alles raushauen!" folgen. Schlafen dürfen die Lila-Weißen in der jetzigen Phase bestimmt nicht wieder, dafür ist der Kampf um den Aufstieg schon jetzt zu eng. Die schlechtesten Karten hat der VfL aber ganz bestimmt nicht, die meisten Saisonsiege kommen nicht von ungefähr. Wenn die Mannschaft weiter an ihre Stärke glaubt, die Fans ihr Team weiterhin unterstützen, dann dürften die Lila-Weißen bis ganz zum Schluss im Aufstiegsrennen eine gehörige Rolle mitspielen. Wach bleiben im Saisonendspurt – um nicht wieder solch bittere 25 Minuten wie in Münster zu erleben.
FOTO: Flohre Fotografie