Kommentar: Warum die Demandt-Trennung unausweichlich war

Am Montag gab der SV Wehen Wiesbaden nach gerade mal acht Monaten die Trennung von Trainer Sven Demandt bekannt. Zu schrill läuteten nach den letzten Spielen die Alarmglocken. Gerade mal ein Punkt in den letzten sechs Spielen ließen die Abstiegszone rasant näher kommen und den SVWW sich mitten im Abstiegskampf wiederfinden.

Negativserie hinterlässt ihre Spuren

Vor der Saison noch mit dem ambitionierten Ziel gestartet um die vorderen Plätze mitzuspielen, ist die aktuelle Situation eine ganz andere. Dass die Hessen dieses Ziel nicht erreichen würden, zeichnete sich schon zur Winterpause ab. Zumindest der Start ins Kalenderjahr 2016 ließ aber nicht unbedingt darauf schließen, dass der Abstieg nochmal so akut ein Thema werden könnte: der Abstand auf den ersten Abstiegsplatz betrug zwischenzeitlich sieben Punkte. Eine unglückliche Niederlage in Bremen sollte schließlich die Negativserie einleiten. Das Problem dabei: Mit Ausnahme der Niederlage in Köln war der SVWW nicht zwangsläufig die schlechtere Mannschaft. Einzig im Spiel nach vorne fehlte die Genauigkeit im letzten Pass bzw. die Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor. Im Gegenzug wurden Fehler in der Defensive gnadenlos bestraft. Eine solche Negativserie hinterlässt mental sicherlich ihre Spuren und macht es noch schwieriger aus dieser Situation herauszukommen. Daher war die Trennung von Sven Demandt die logische Konsequenz, trotz des Bestrebens des Vereins endlich Kontinuität im sportlichen Bereich zu bekommen. Der Verein erhofft sich durch einen neuen Trainer auch neue Impulse im Umgang mit der Mannschaft, damit in den verbleibenden neun Spielen die nötigen Punkte eingefahren werden. Denn ein Abstieg wäre für den Verein nur sehr schwer zu verkraften. Die Zuschauerzahlen würden noch deutlicher zurückgehen, Sponsoren sich zurückziehen. Von einer durch die Aufstiegsrelegation nicht planbaren Rückkehr in die 3. Liga mal abgesehen.

Keine leichte Aufgabe für den neuen Trainer

Bereits beim Spiel bei Hansa Rostock am kommenden Wochenende soll der Nachfolger von Sven Demandt auf der Bank sitzen. Wer es auch wird, er hat keine einfache Aufgabe vor sich. Mit Rostock, dem Heimspiel gegen Energie Cottbus und dem Auswärtsspiel gegen Holstein Kiel stehen unmittelbar drei Aufeinandertreffen mit direkten Konkurrenten um den Klassenerhalt auf dem Plan. Viel Zeit bleibt für den neuen Coach also nicht, mit der Mannschaft wichtige Punkte einzufahren. Zumal im restlichen Saisonprogramm mit Magdeburg, Aue und Dresden noch einige Topteams warten.

   

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