Kommentar: So geht Abstiegskampf nicht, FC Energie!

Auch ehemaligen Bundesligisten und langjährigen Profivereinen wird im Abstiegskampf der 3. Liga nichts geschenkt: Diese leidvolle Erfahrung durchmacht gerade der FC Energie Cottbus. Ein Armutszeugnis war das, was die Lausitzer am Donnerstagabend in Chemnitz ablieferten. So geht Abstiegskampf nicht – das steht fest. Viele Spiele bleiben allerdings nicht mehr, um eine Saison des Grauens abzuwenden. Ein Kommentar.

Energie bleibt alles schuldig

Das war nicht nur wenig, das war unter dem Strich überhaupt gar nichts, was Energie Cottbus im Stadion an der Gellertstraße abgeliefert hatte. Die kurze Siegesserie der vergangenen Wochen ist längst vergessen, nachdem sowohl gegen den SV Wehen Wiesbaden als auch gegen den Chemnitzer FC nach schwachen Auftritten nicht der erhoffte Schritt aus dem Tabellenkeller getan werden konnte. Ganz im Gegenteil: Bei den Himmelblauen, die aber beim 4:0-Erfolg in giftgrünen Trikots aufliefen und sich ebenso präsentierten, blieb die Elf von Trainer Vasile Miriuta alles schuldig, was einen Drittligisten im Abstiegskampf ausmacht. Selbst das Torverhältnis – ein Wert, bei dem Energie Cottbus im Tabellenkeller bis dato gewisse Vorteile besaß – schien ein auseinanderfallendes Team beim Gastspiel in Sachsen nicht mehr nennenswert zu interessieren. Die Situation ist wieder einmal bedrohlich, und das wussten auch die Fans, die die Spieler nach Abpfiff erst auf dem Rasen und dann nochmals vor der Abfahrt des Mannschaftbusses zur Rede stellten.

Viele Maßnahmen, geringer Ertrag

Über Sinn und Unsinn derartiger Aktionen wurde bereits viel gesprochen. Verständlich ist die Reaktion der knapp 1.200 Cottbusser Anhänger allemal. Das Polster auf die Abstiegsränge ist wieder auf einen Zähler geschrumpft, das unmittelbar bevorstehende Programm mit Dynamo Dresden, Preußen Münster und Sonnenhof Großaspach könnte wahrlich leichter sein. Es ist nun beileibe nicht so, dass Miriuta nicht schon einige Maßnahmen getroffen hätte: Der Kapitänswechsel hin zu Richard Sukuta-Pasu, die Suspendierung von Thomas Hübener, die Aussortierung von Cedric Mimbala im Dezember oder die jüngste Kaderstreichung von Wintertransfer Andrei Lungu – einer Verpflichtung, die ohnehin von Woche zu Woche mehr hinterfragt werden sollte. Festgemacht werden muss die Nichtleistung vom Donnerstag allerdings besonders an denjenigen, die nun Verantwortung übernehmen sollen und müssen, dies aber kaum zeigten: Uwe Möhrle. Christopher Schorch. Sven Michel. Oder eben Kapitän Sukuta-Pasu.

In sieben der letzten zehn Begegnungen ohne Torerfolg

Was muss Energie Cottbus aus dieser eindrucksvollen Lehrstunde vor über 10.000 Zuschauern in Chemnitz mitnehmen? Klar ist: So, wie die Lausitzer den Abstiegskampf angehen, werden sie nach 38 Spieltagen wahrscheinlich unter dem Strich stehen. In sieben (!) der letzten zehn Begegnungen erzielte die Miriuta-Elf kein einziges Tor. Das Restprogramm verrät derweil: Bei den verbliebenen Abstiegskandidaten, dem VfB Stuttgart II sowie Rot-Weiß Erfurt, muss der FCE ein Auswärtsspiel bestreiten. Im heimischen Stadion der Freundschaft warten nach Dresden und Großaspach noch die Würzburger Kickers sowie der FSV Mainz 05 II – leichte Aufgaben sind das allemal nicht. Die großen Chancen, schnell in ruhige Fahrwasser zu geraten, hat Energie Cottbus allesamt verspielt. Daher wird die Saison 2015/2016 für den Verein aus Brandenburg wohl mit einer Zitterpartie bis zum letzten Spieltag verbunden sein.

   

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