Kommentar: Osnabrück kommt nicht in den Tritt

Dass die Rückrunde der 3. Liga für den VfL Osnabrück aufgrund des kurzfristig ausgerufenen Ziels Aufstieg ohnehin schwierig werden würde, war wohl jedem klar. Doch dass es letztendlich so schwierig werden würde, wie es sich derzeit darstellt, damit hätten wohl die Wenigsten gerechnet. Denn die Lila-Weißen wurden eiskalt vom Wintereinbruch erwischt und haben nun intensive Wochen vor sich, die auch entscheidend für den Ausgang der Saison sein werden.

Erst ein Spiel 2012

Richtig angreifen wollte der VfL Osnabrück mit seinem neuen Trainer Claus-Dieter Wollitz nochmal oben in der Tabelle, doch dieser Angriff muss noch auf sich warten lassen. Denn der VfL ist das wohl größte Opfer aus der 3. Liga, welches das Kälte-Tief "Dieter" erwischt hat. Gleich zum geplanten Rückrundenstart am 21. Januar mussten die Osnabrücker ihre Heimpartie gegen den SV Wehen Wiesbaden aufgrund großer Regenfälle absagen. Am 28. Januar musste dann schließlich der SSV Jahn Regensburg witterungsbedingt passen, am letzten Wochenende war der Platz in der Osnabrücker osnatel ARENA dann ebenfalls nicht bespielbar, was eine Austragung des Spiels gegen den FC Rot-Weiß Erfurt unmöglich machte. Ein Blitz-Nachholspieltermin wurde aber noch am selbigen Tag der Absage gefunden, bereits am vergangenen Dienstag konnte das Spiel in Osnabrück nachgeholt werden. "Endlich" – dachten sich wahrscheinlich alle VfL-Profis – endlich geht es wieder los. Viel vorgenommen hatten sich die Lila-Weißen, doch auf dem Rasen war es dann alles doch nur "heiße Luft" – nach einer 2:0-Führung verspielte man diese leichtfertig in Halbzeit 2 und verließ das Grün mit einer 2:3-Niederlage. Ein schlechteres Ausrufezeichen in Richtung Tabellenspitze kann man wohl kaum ausrufen.

Osnabrück kommt nicht in den Tritt

Ein Sieg gegen Erfurt am Dienstag wäre Pflicht gewesen, um wirklich nochmal oben in der Tabelle angreifen zu können. Doch dieses Vorhaben von Trainer "Pele" Wollitz ging eben voll daneben, mehr spielerische Mängel als erwartet hat der 46-jährige Fußballlehrer noch zu korrigieren. Zeit genug nach der erneuten Spielabsage der Partie in Burghausen am kommenden Samstag hat er dafür ja, nur ob das letztendlich auch ein Vorteil ist, bleibt fraglich. Denn bei den ganzen Spielabsagen der letzten Wochen kommt der VfL nicht in den Tritt, und so wird eine reelle Chance auf mindestens den Relegationsplatz auch immer geringer. Zumal den Lila-Weißen in den nächsten Wochen aufgrund der ganzen Nachholspiele ein straffes Programm bevorsteht. Da haben es die Spitzenmannschaften wie Aalen, Sandhausen und Erfurt durchaus leichter – sie haben nach ihren Spielabsagen für das bevorstehende Wochenende nur einen Nachholtermin in der Mitte der Woche. Dem VfL stehen noch drei Nachholspiele bevor, was eine langwierige Doppelbelastung nach sich zieht.

Straffes Programm im Februar

Ein straffes Programm haben die Lila-Weißen also noch vor sich. Nachdem der 25. Spieltag bis auf vier Partien komplett ausfällt, steht für den VfL das nächste Spiel am nächsten Dienstag, den 14. Februar 2012, um 19.00 Uhr an. Dann treffen sie zu Hause auf den SV Wehen Wiesbaden. Einer Spielaustragung in der osnatel ARENA dürfte aufgrund der in den nächsten Tagen steigenden Temperaturen und der weiterlaufenden Rasenheizung nichts im Wege stehen. Bereits am Freitag, den 17. Februar, um ebenfalls 19.00 Uhr, steht dann das planmäßige Pflichtspiel gegen den 1. FC Saarbrücken auf dem Plan. Dann hat der VfL, nach aktuellem Stand, eine Woche Pause, erst zum 27. Spieltag (25. Februar) geht es zum Rivalen Preußen Münster und am darauffolgenden Dienstag (28. Februar) zum Nachholspiel nach Regensburg. Dass die bisher freie Woche aber noch mit dem Nachholspiel gegen den SV Wacker Burghausen gefüllt wird, scheint wahrscheinlich.

Entscheidende Wochen für den VfL

Daher kann man bis Ende Februar, Stand jetzt, auf zwei Partien pro Woche kommen. Eine nicht zu unterschätzende Belastungsprobe, die den Angriff auf die oberen Tabellenplätze nicht einfacher machen. Nach der Auftaktpleite gegen Erfurt muss man nun in jedem Spiel auf Alles oder Nichts gehen, denn jedes Spiel hat schon einen kleinen Endspielcharakter. Zwölf Punkte aus den kommenden fünf Spielen müssen wohl kommen, denn die Tabellenspitze schläft nun mal auch nicht. Spitzenreiter VfR Aalen hat mit zwei Partien mehr satte 14 Punkte mehr auf dem Konto als die Lila-Weißen. Auch Relegationsplatz 3 scheint schon in unerreichbarer Ferne, bis dahin sind es mit einem Spiel weniger als die Regensburger schon neun Punkte Rückstand. Es war, ist und bleibt eine Herkulesaufgabe, da oben nochmal ran zu kommen. Selbst wenn der VfL seine Spiele gewinnen kann, ist eine wirkliche Attacke auf Teams wie Aalen oder Sandhausen kaum machbar. Es sind also entscheidende Wochen, die der VfL Osnabrück da vor sich hat…

   
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