Kommentar: Osnabrück verpasst Sieg in Oberhausen
Volle Züge reisten am Freitagnachmittag vom Osnabrücker Hauptbahnhof aus über die Zwischenstationen Münster und Gelsenkirchen nach Oberhausen. 2.000 Osnabrücker Fans traten den Weg Richtung Oberhausen an, denn um 19.00 Uhr trafen im altehrwürdigen Niederrheinstadion die lila-weißen Osnabrücker auf den Mitabsteiger Rot-Weiß Oberhausen. In einer Partie, in der der VfL über weite Strecken klar dominierte, stand am Ende ein 1:1 auf der alten Anzeigetafel, auf der man den Spielstand noch selbst austauscht…
Osnabrück überlegen
Von Anfang an war der VfL Osnabrück im Spiel gegen den Mitabsteiger Rot-Weiß Oberhausen überlegen. Schon in der 2. Minute lenkte der insgesamt etwas unsicher wirkende RWO-Keeper Michael Melka einen Schuss von Nils Fischer ab, weitere Chancen folgten. So kam die 1:0-Führung durch Christopher Kullmann in der 21. Minute auch recht überraschend, doch nach einer Ecke, nur vier Minuten nach der Führung der Oberhausener, konnte Innenverteidiger Timo Beermann den Ball in den Maschen versenken. Danach ging es weiter Richtung Oberhausener Tor, namhafte weitere Chancen hätten den Sieg bringen können – als Letztes in der 87. Minute ein Lattentreffer von Andreas Glockner. So gab es also ein für Oberhausen glückliches 1:1-Unentschieden im Spiel der Absteiger aus der 2. Bundesliga.
Rund 2.000 Osnabrücker in Oberhausen
Auch den Osnabrücker Fans sei ein Wort gewidmet: Aus Niedersachsen reisten rund 2000 VfL-Fans an, die den VfL unterstützen wollten. Mit vielen lila-weißen Fahnen und dem Banner "Wir bringen Glanz in die Liga" führten sie die beiden Teams ins Stadion. Hinzu kam das mehr oder weniger kontrollierte Abbrennen von Pyrotechnik während des Einlaufs und nach dem Ausgleichstor durch Beermann – schön anzusehen, durch das kontrollierte Abbrennen wurde niemand verletzt. Trotzdem muss der VfL Osnabrück dafür natürlich eine Geldstrafe zahlen, die sich im vierstelligen Bereich befinden dürfte. Ein altes Thema, diese Legalisierung von Pyrotechnik – die Osnabrücker demonstrierten aber, wie man Pyrotechnik kontrolliert einsetzen kann. Insgesamt herrschte also eine hervorragende Stimmung in der Gästekurve des Niederrheinstadions, das durch alten Charme auftrumpft. Zu erwähnen ist, dass in Oberhausen der Spielstand von zwei Personen per Hand aktualisiert wird. So was sieht man nicht mehr oft, in Oberhausen schon.
VfL verliert zwei Punkte
Auf die Frage, ob der mit dem 1:1-Unentschieden in Oberhausen einen Punkt gewonnen oder zwei verloren hat, gibt es eine wohl ziemlich klare Antwort: Über fast die gesamten 90 Minuten dominierten die Lila-Weißen die Partie, der RWO hatte kaum etwas entgegenzusetzen. So hat der VfL also klar zwei Punkte verloren. Mit diesem Remis belegt der VfL mit 21 Punkten nun Platz 5 der Tabelle, vier Punkte entfernt vom neuen Tabellenführer Sandhausen. Rot-Weiß Oberhausen hilft dieses Ergebnis aber weniger auf’s Pferd – Platz 17 mit 10 Punkten belegen sie zur Zeit. Nur ein Punkt von den Abstiegsrängen entfernt, treiben sie also weiter Richtung Abstiegskampf.
FOTO: Flohre Fotografie