Kommentar: Mit Wollitz nach oben

Claus-Dieter "Pele" Wollitz wird das Spiel am heutigen Nachmittag zwischen "seinem" VfL Osnabrück und dem SV Darmstadt 98 zwar nochmal von der Tribüne aus verfolgen müssen, doch ab dem 01. Januar 2012 hält er das Zepter in der Hand und wird nach eigenen Aussagen es nochmal versuchen wollen, "oben anzugreifen". Mit Wollitz soll’s also nach oben gehen.

Rekordvertrag für Wollitz

Nachdem Pele Wollitz schon in der letzten Woche das Spiel zwischen der Arminia Bielefeld und dem VfL Osnabrück als "Beobachter" verfolgte, wird er heute als baldiger neuer alter Trainer des VfL auf der Tribüne sitzen. Am Donnerstag unterzeichnete der 46-Jährige seinen Vertrag, der eine Rekordlänge bis zum 30. Juni 2015 beinhaltet. Des Weiteren wird Wollitz ab der nächsten Saison auch als Manager tätig sein und damit Lothar Gans beerben, der ab Juli 2012 in der Marketingabteilung der Osnabrücker tätig sein wird. Eine Länge von viereinhalb Jahren – das hört sich ja schon fast danach an, als wenn man an der Bremer Brücke wohl noch mehrere "Aufbaujahre" sehen müsste. Danach sieht es aber nicht aus, denn der Vorstand hat eine regelrechte "180° Wende" durchlebt. Wurde man vor der Saison noch daran erinnert, der VfL Osnabrück hätte kein offizielles Ziel ausgegeben und würde lediglich das obere Drittel der Tabelle, wenn überhaupt, erreichen wollen, ist der 4. Platz nun schon nahezu fest eingeplant. Nicht nur die Glaubwürdigkeit des Präsidiums muss deswegen wieder ein Mal etwas schmaler werden.

"Wir wollen oben angreifen"

Denn der neue Trainer Claus-Dieter Wollitz hat nun ein festes Ziel ausgegeben, von dem sich der Verein nun nicht mehr entfernen kann. Ein Aufbaujahr sollte es vor der Saison sein, eine Platzierung im ersten Drittel, also bis Platz 7, sollte angepeilt werden. Mit vier Punkten Abstand zum 3. Platz entließ man nun Trainer Uwe Fuchs am 19. Spieltag und stehend auf Platz 12, mit der Begründung, die aktuelle Entwicklung würde den Ansprüchen nicht gerecht. Dabei hatte ein gewisser Herr Ralf Heskamp noch vor der Saison lauthals verkünden lassen: "Wer sagt denn bitte, dass der VfL Osnabrück in die 2. Bundesliga gehört?" Tja, wer sagt das denn nun? Der Trainer, der Vorstand, der Verein! "Die Menschen können nicht verlangen, dass wir dieses Jahr den Aufstieg schaffen, aber sie können erwarten, dass wir bis zum Saisonende alles dafür tun. Platz 4, die Qualifikation für den DFB-Pokal, ist das Minimalziel. Die Mannschaft hat das Potenzial oben anzugreifen, alles was sie braucht, ist die volle Unterstützung aller Beteiligten und des Umfeldes", sagte Wollitz bei seiner Präsentation, und diesen Weg unterstützt das Präsidium wohl sehr wohl.

Mit Wollitz wieder nach oben

Gut, nun haben alle kapiert, auch der Vorstand: Es soll nach oben gehen. Genau das soll nun mit dem 46-jährigen Claus-Dieter "Pele" Wollitz gelingen, der von 2004 bis 2009 schon Trainer des VfL war und ihn verließ, als es den dubiosen Abstieg aus der 2. Bundesliga, auch durch Mitverschuldung durch die wetthungrigen Cichon und Schuon, gab. Dass dieser Kerl was drauf hat, hat er oft bewiesen, nicht nur zuletzt bei Energie Cottbus. Was am Ende aus der Arbeit von Wollitz mit seinem Team wird, erfährt man am Ende der Saison. Das Potenzial haben nach eigenen Aussagen beide, um "nochmal oben anzugreifen". Es wird schwierig, aber in dieser total engen 3. Liga ist das durchaus machbar. Wird ihnen das gelingen, sind sie die gefeierten Helden, auch das Präsidium könnte sich nach einem schwierigen Jahr dann versöhnlich nach und nach verabschieden. Wird ihnen das nicht gelingen, ist gar nicht auszudenken, was sich der Vorstand nach diesem Rekordvertrag für Wollitz dann überlegt, um eine Ausrede zu finden, das nicht mal mehr die DFB-Pokal Qualifikation geschafft wurde, und was für eine Lösung sie im direkten Atemzug darlegen.

FOTO: Flohre Fotografie

   
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