Kommentar: HDH dominiert – Aufstiegskampf schon entschieden?

Was war das für ein außergewöhnliches Spiel, das die Zuschauer im Stuttgarter Gazi Stadion zu sehen bekamen. Die Mannschaft der Stunde, die Stuttgarter Kickers, schien den Tabellenführer aus Heidenheim vorzuführen. Doch dieser ließ sich auch von einem 0:3-Rückstand nicht unterkriegen, spielte kurz mit den Muskeln und glich in der 66. Minute zum 3:3 aus. Sie brauchten dafür nur zehn Minuten – es war die schnellste Aufholjagd der Ligageschichte und zugleich Werbung für die vielleicht beste 3. Liga der Welt! Auf einem wahrlich nicht leicht zu bespielenden Rasen schenkten sich beide Teams nichts und hätten das Ergebnis bei mit etwas mehr Glück und Konsequenz auch weiter in die Höhe treiben können.

Es bleibt wohl nur der Kampf um den DFB-Pokal-Platz

Dass die Heidenheimer auch bei einer Niederlage nicht mehr vom Kurs 2. Bundesliga abgekommen wären, ist klar. Mit 61 Punkten drehen die Schützlinge von Frank Schmidt an der Tabellenspitze einsam ihre Kreise, sind seit unglaublichen 15 Spielen unbesiegt und der in diesem Moment zweitbeste Tabellenführer der Drittliga-Geschichte. Die 21 Punkte Vorsprung auf Tabellenplatz zeigen, dass die Heidenheimer – ähnlich wie der FC Bayern München – ihre Liga dominieren. Nach diesem Spieltag vergrößert sich die Angst, dass der Aufstiegskampf in der Liga langweilig werden könnte. Auch RB Leipzig hat sich nach einem kleinen Durchhänger gefangen, vier Partien in Folge gewonnen und hat zwölf Punkte Vorsprung auf den VfL Osnabrück, den neuen Tabellenvierten. Maximal der Kampf um den Relegationsplatz könnte noch für Spannung sorgen, doch untermauerte der SV Darmstadt 98 mit einer erneut souveränen Leistung und sieben Zählern vor Platz vier den Anspruch auf den begehrten Rang. Einen derart großen Vorsprung hatte ein Drittplatzierter am 27. Spieltag in der Geschichte der 3. Liga noch nie – nicht mal annähernd.

Verfolger gewinnen nicht

Die "Verfolger" haben scheinbar Angst vor dem Aufstieg und waren allesamt nicht in der Lage, ihre Partien zu gewinnen und wirken zudem in ihren wöchentlichen Darbietungen zu inkonstant. Der Hallesche FC ist das einzige Team aus der oberen Tabellenhälfte, das gewinnen konnte, hat aber zehn Zähler Rückstand auf die Hessen. So bleibt den Fans der Vereine ab Rang vier nur das Mitfiebern, ob der Herzensklub nach dem 38. Spieltag auf Platz vier steht und die Qualifikation für den DFB-Pokal schafft, insofern dies aufgrund des Ausscheidens im Landespokal nicht mehr möglich ist. Aber vielleicht zeigt eine Mannschaft von oben Mitleid und gerät in einen Negativlauf – es wäre für die Spannung wünschenswert.

FOTO: 1. FC Heidenheim

   

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