Kolumne „Am längeren Hebel“ – Der doppelte Pele Wollitz

Zugegeben, kurz hatte ich überlegt ob es nicht schicken würde meine Kolumne ebenfalls in den Schnee fallen zu lassen. Oder gar das Thema zu wechseln – vielleicht Skifahren, oder Rodeln.  In der dritten Liga wurde dieses Wochenende ja nur „halb“ gespielt. So fielen fünf von zehn Partien der Witterungssituation zum Opfer.  Dachte der Wettergott gar, dass 10 Teams den Schneebesen abgeben sollten, da zu viele Köche bekanntlich den Brei verderben? Die wenigen Protagonisten jedoch boten spektakulären Fußball – und zwar mit rot (Ball) auf weiß – aber hier noch einmal schwarz auf weiß:

Der Gewinner des Spieltages sind damit neben der Schlitten-Industrie, vor allem die 5 Heimmannschaften, die alle fleißig TV-Präsenz verbuchen konnten (und dementsprechend Fernsehgelder kassierten.) Die ARD zeigte jedes Spiel – somit ist ein Verein sogar doppelter Gewinner.

Osnabrück gliedert Profiabteilung aus

Am Wochenende fand beim VfL Osanbrück eine wichtige Jahreshauptversammlung statt. Trainer Wollitz fühle sich angesichts der nicht transparenten Finanzsituation „im Regen stehen gelassen“. Er meinte wohl eher im Schnee… Jedenfalls wurde die Profiabteilung in eine Kapitalgesellschaft ausgegliedert, was nicht wenigen Fans missfällt. Damit erfüllten die Osnabrücker die Forderungen der Stadt, um weiterhin Darlehen in Millionenhöhe zu erlangen. Nicht wenige Stimmen sprachen von einer drohenden Pleite, somit ist die GmbH die einzige Option für den Fußballverein VfL Osnabrück. Sportlich ist das Team von „Pele“ Wollitz sowieso der Liga-Primus. Ganz nebenbei ist dem seit 3 Monaten ungeschlagenem VfL nach einem 3:0  die Wintermeisterschaft nicht mehr zu nehmen. Zusammen mit den Fans freute man sich bei der „lila-weißen Nacht“ wie die Schneekönige.

Unschöne Szenen in Chemnitz

Der Verlierer des Spieltages hat eigentlich gar nicht verloren. Im Schneespiel von Chemnitz konnte Preußen Münster zwar in letzter Minute durch Bischoff ausgleichen, aber die verlorenen zwei Punkte degradierten die Münsteraner auf Rang drei der Tabelle, und damit außer Reichweite der „Wintermeisterschaft“. Da wird der ein oder andere Spieler nicht ganz freiwillig den Schnee-Engel gegeben haben. Bei genau diesem Spiel kam es zu einem Vorfall, welcher aufs Übelste zu verabscheuen ist. Ein tätlicher Übergriff eines sogenannten „Chemnitz-Fans“ auf einen Reporter. Verschmähungen mit rassistischem Gedankengut, sowie Faustschläge gegen einen im Rollstuhl sitzenden Menschen. Entschuldigt die deutliche Wortwahl, aber das ist ein absolutes no-go! Dieser „Zuschauer“ ist nicht nur der Verlierer des Spieltages, vielmehr Verlierer auf ganzer Ebene, denn seine Eltern haben einiges in ihrer Erziehung verpasst und ihm kein angemessenes menschliches Verhalten beigebracht. Liebe Leser, ich will derartigen Idioten nicht weiter eine Plattform geben, daher zurück zu den erfreulichen Dingen, die dieser herrliche Sport auf grünem (am Wochenende großenteils weißem) Rasen zu bieten hat. In den gespielten fünf Spielen fielen immerhin 16 Tore.

Die abgesagten Spiele werden selbstverständlich nachgeholt und somit kann man Spieltag 21 nicht zu den Akten legen. Der aktuellen Wetterlage geschuldet, scheint unsicher, ob überhaupt noch 3.Liga-Fußball gespielt wird in 2012. Also: Von wegen Schnee von gestern – Schnee von morgen, oder vielleicht sogar übermorgen….

„Stay tuned“ und eine weiße Woche wünscht

Uli Hebel

Folgt ihm auf Twitter: @ulihebel

 

FOTO: Flohre Fotografie

 

   

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