Köln als Mannschaft der Stunde: "Nicht für möglich gehalten"

Olaf Janßen schien die ganze Welt umarmen zu wollen: Viktoria Köln avancierte ausgerechnet im Duell mit Janßens inzwischen beim MSV Duisburg arbeitenden Vorgänger Pavel Dotchev durch einen 3:1-Sieg zur Mannschaft der Stunde und lässt ihren neuen Coach mehr denn je von einem Erfolg seiner Rettungsmission träumen. Nach dem dritten Sieg binnen einer Woche kam Janßen denn auch aus dem Schwärmen gar nicht mehr heraus.

Aus Abstiegssumpf herauskatapultiert

"Das habe ich so auch nicht für möglich gehalten", meinte der Viktoria-Coach im "MagentaSport"-Interview freudestrahlend und bezeichnete sich selbst nach dem sogar schon vierten Erfolg im siebten Spiel der Rheinländer unter seiner Regie als "einen überglücklichen Trainer".

In der massenhaften Ausschüttung von Endorphinen hatte Janßen gleich mehrere Gründe zur vollste Zufriedenheit. Der Erfolg gegen die Zebras durch Treffer von Lucas Cueto (23.), Timmy Thiele (41) und Mike Wunderlich (81.) brachte dem Coach neben dem erhofften Dreier auch die Genugtuung, Dotchev keine späte Revanche für seine Entlassung am Höhenberg gestattet zu haben. Noch viel wichtiger aber dürfte dem 54-Jährigen der Blick auf die Tabelle gewesen sein: Der Zwischenspurt in der optimal verlaufenen Englischen Woche katapultierte Köln aus dem Abstiegssumpf mit plötzlich gleich zehn Punkten Vorsprung auf die Gefahrenzone in Schlagdistanz zur oberen Tabellenhälfte.

Für Wunderlich "noch kein großer Schritt zur Rettung“

Janßen schwelgte daher auch in Lobeshymnen auf sein Team: "In meiner Rechnung sollten wir bis zur Länderspielpause einigermaßen stabil werden und über dem Strich bleiben. Wir haben aber schon seit meinem ersten Spiel in Ingolstadt Energie, Mentalität, Teamgeist und alles. Die Jungs sind hungrig und wollen – und das sieht man auf dem Platz."

Weil Janßen im Glücksrausch als Euphoriebremse für den nächsten Härtetest am Freitag beim 1. FC Saarbrücken ausfiel, bemühte sich besonders Wunderlich nach seinem entscheidenden Treffer um eine realistische Einordnung der Erfolgsserie: "Ich würde nicht so weit gehen und das als großen Schritt in Richtung Klassenerhalt sehen", meinte der Routinier und warnte vor den Unwägbarkeiten des anbrechenden Saisonendspurts: "Wir haben uns ein wenig Luft verschafft. Aber ich glaube, dass die Liga zu eng, zu brutal ist, um schon von Rettung zu sprechen. Es sind auch noch zu viele Spiele."

   
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