Köllner verteidigt Erdmann: "Hoffe, dass er sich nie verbiegen lässt"
Mit seinen Aussagen und seinem Auftreten auf dem Platz eckt Dennis Erdmann vom TSV 1860 München immer wieder an. Trainer Michael Köllner stellt sich nun demonstrativ vor den 29-Jährigen – und verteidigt ihn.
1860-Coach bricht eine Lanze
Knapp eine Woche ist es her, dass Erdmann in einem "Bild"-Interview durchblicken ließ, nach dem Ende der aktiven Karriere möglicherweise in die Politik gehen zu wollen: "Man muss den Leuten unverblümt erklären, was wirklich falsch läuft in diesem Land. Ohne politischen Schleier." Das habe auch was mit freier Meinungsäußerung zu tun, betonte der 29-Jährige. "Wenn du heute politisch was hinterfragst, wirst du gleich als doof, rechts, Aluhutträger oder Verschwörungstheoretiker abgestempelt."
Aussagen, die ihm viel Kritik einbrachten – nicht aber von Köllner: "Wir beschweren uns so oft über fehlende Courage und freie Meinungsäußerung. Dann gibt’s endlich einen, der sagt, was er denkt, und sofort polarisiert er und jeder hat eine Meinung über ihn", bricht der 1860-Coach gegenüber der "Bild" eine Lanze für den meinungsstarken Defensivspieler. "Ich finde es einfach klasse, dass er über den Fußball-Tellerrand hinausblickt. Ich hoffe, dass er sich nie verbiegen lässt."
"Bin froh, dass er so ist, wie er ist"
Auch Erdmanns Wutanfall nach seiner Auswechslung beim Spiel in Dresden nimmt ihm Köllner nicht übel – im Gegenteil: "Jetzt haut der nach dem Spiel gegen den Stuhl und die Bande und alle denken wieder: 'Klar, passt genau.' Ich bin aber froh, dass er so ist, wie er ist. Wir alle wollen doch keine weichgebügelten Menschen die vor der Presse stehen. Unsere wichtigsten Güter in Deutschland sind Presse- und Meinungsfreiheit. Auch wenn der Mainstream oft etwas anderes verlangt, tut Differenzierung doch gerade gut." Und klar scheint: Erdmann wird sich treu bleiben: "Ich lasse mir von niemandem vorschreiben, was ich sagen soll", stellte er zuletzt bereits klar.