"Da muss er wegbleiben": Köllner kritisiert Erdmanns Notbremse

Mit der 0:1-Niederlage beim MSV Duisburg muss der TSV 1860 München einen großen Rückschlag im Aufstiegsrennen hinnehmen und droht Platz drei endgültig aus den Augen zu verlieren. Dabei erspielten sich die Löwen an der Wedau einige gute Möglichkeiten, der Knackpunkt war letztlich aber die rote Karte gegen Dennis Erdmann und der daraus resultierende Elfmetertreffer für die Zebras.

"Taktisch nicht gut verhalten"

Der mögliche Aufstieg sei bisher sowieso noch nie Thema gewesen und so wollte sich Löwen-Trainer Michael Köllner auch nach der 0:1-Niederlage beim MSV Duisburg gegenüber "MagentaSport" nicht über die neue Tabellensituation äußern. Die zeigt allerdings, dass der TSV 1860 nach 26. Spieltagen mittlerweile sechs Punkte hinter dem dritten Platz zurückliegt, bei einem Punktgewinn vom FC Ingolstadt in der Montagspartie gegen Türkgücü München könnte der Rückstand sogar noch auf sieben Punkte anwachsen. Dabei wäre bei den weiterhin abstiegsbedrohten Zebras sicherlich etwas zu holen gewesen. So besaß Stefan Lex die größte Möglichkeit im ersten Durchgang, setzte den Ball aber aus wenigen Metern neben den linken Pfosten (37.).

Weil sich Dennis Erdmann mit Beginn der zweiten Hälfte gegen Aziz Bouhaddouz allerdings nur mit einer Notbremse im Strafraum zu helfen wusste und Moritz Stoppelkamp den fälligen Elfmeter abgeklärt zum 1:0 in die Maschen setzte (53.), gerieten die Löwen schließlich auf die Verliererstraße. "Mit der roten Karte und dem Elfmeter hat es die Statik des Spiels schon extrem verschoben", monierte Köllner hinterher und warf Erdmann vor, sich in der entscheidenden Situation "taktisch nicht gut verhalten" zu haben. "Das weiß er selbst. Da muss er vorher den Ball schon löschen oder wegbleiben. Marco Hiller kommt auch noch aus seinem Tor, da hätte Bouhaddouz erst mal den Ball vorbeibringen müssen, wenn er so knapp vor dem Torwart ist. Im Nachhinein war das spielentscheidend, obwohl wir alles versucht haben."

Belkahia vergibt die Ausgleichschance

Auch Toptorjäger Sascha Mölders wirkte, zurück an alter Wirkungsstätte und in dem Stadion, in dem er einstmals seine Hochzeit feierte, angefressen von der Niederlage und suchte die Schuld für die Pleite bei sich und seinen Mitspielern: "Wir dürfen nichts auf den Platz oder den Schiedsrichter schieben. Jeder muss sich an seine eigene Nase fassen", so der 35-Jährige, der an diesem Nachmittag kaum Torgefahr ausstrahlte. Anders als Innenverteidiger Semi Belkahia, der nach feiner Vorarbeit von Lex frei vor Leo Weinkauf auftauchte, aber an einer starken Parade des Duisburger Schlussmanns scheiterte (59.).

"Wir haben alles versucht, um das 1:1 zu erzielen. Die Mannschaft hat sich voll reingehauen, alles gegeben. Leider sollte es am Ende nicht sein", lobte Köllner letztlich den Einsatz seines Teams, stand am Ende aber dennoch mit leeren Händen da. Und so stehen die Löwen in den kommenden beiden Auswärtspartien beim Halleschen FC und dem VfB Lübeck schon gehörig unter Zugzwang, möchte man noch vorne dranbleiben. Auch, wenn der Aufstieg laut Köllner bereits zuvor nie ein Thema für ihn gewesen sei.

   
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