Auch Uerdingen und Kaiserslautern im DFB-Pokal

In der letzten Schicht der Landespokal-Endspiele am "Finaltag der Amateure" taten sich die Drittligisten schwer: Der KFC Uerdingen konnte die Partie beim Wuppertaler SV nach einem Rückstand zu einem 2:1-Sieg drehen und die erste DFB-Pokalteilnahme seit 2001 feiern. In Halberstadt spielten nur die Gastgeber, am Ende konnte sich der Hallesche FC jedoch dank seiner individuellen Qualität mit 2:0 durchsetzen. Der 1. FC Kaiserslautern erhielt bei Wormatia Worms in der 90. Minute einen umstrittenen Foulelfmeter, sodass die Roten Teufel am Ende glücklich mit 2:1 gewannen.

Wuppertal 1:2 Uerdingen: Osawes Klasse dreht das Spiel

Der finanzgeplagte Viertligist traf auf den finanzstarken Drittligisten und der Außenseiter erwischte den besseren Start: Nach einem Fauxpas in der eigenen Abwehrreihe stand WSV-Akteur Pagano frei vor dem Kasten und schob für die Wuppertaler zur Führung ein (8.). Zum Ärgernis der Uerdinger blieben die Wuppertaler am Ball, doch der Drittligist erhöhte den Druck gegen den Außenseiter. Dem konnte der WSV nicht lange standhalten, am Ende eines Konters konnte Roberto Rodriguez frei auf das Tor zusteuern und den Ball einschieben (19.). Danach entwickelte sich zwischen den Mannschaften ein Duell auf Augenhöhe, die Uerdinger konnten sich – auch dank der starken Zustimmung von den Rängen für den WSV – keine klassenhöhere Vorteile erspielen.

Zu Beginn der zweiten Halbzeit war dann der Uerdinger Gästeblock im Fokus: Aufgrund von Böllerwürfen und Einsatz von Pyrotechnik wurde die Partie für wenige Minuten unterbrochen. Das Spiel setzte sich danach genauso fort, wie über weite Teile des ersten Abschnitts – Uerdingen erhöhte den Druck, doch Wuppertal hielt diszipliniert dagegen. Doch dann ließ Osayamen Osawe seine Klasse aufblitzen: Erst scheiterte der Stürmer nach einem Solo am dritten Mann, der sich ihm entgegen stellte (61.), dann setzte er sich robust gegen Windmüller durch und ließ sich die Chance vor WSV-Keeper Uphoff nicht mehr entgehen (72.). Der KFC zog sich daraufhin zurück und überließ Wuppertal die Partie – das hätte sich beinahe gerächt: Manno tankte sich gegen die halbe Hintermannschaft des KFC durch, doch ein Schuss aus elf Metern wurde im letzten Moment geblockt (82.). Gaetano Manno blieb der gefährlichste Mann, auch in der Nachspielzeit dribbelte sich der Routinier alleine durch den KFC-Strafraum und zielte aus spitzem Winkel nur knapp zu hoch (90.) – die Krefelder gewannen knapp und zogen zum ersten Mal seit 2001 wieder in den DFB-Pokal ein.

Kaiserslautern 2:1 Worms: Kühlwetters Doppelpack bei FCK-Premiere

Bei der ersten Teilnahme der Roten Teufel am Landespokal wollten sich die Lautrer den Pokal holen, um den DFB-Pokal nicht zu verpassen – doch lange Zeit geschah auf dem Platz nicht viel. Erst nach rund einer halben Stunde gab es den ersten Aufreger, es hätte Elfmeter für den Drittligisten geben müssen! Ein Wormatia-Abwehrspieler ging im eigenen Strafraum mit der Hand zum Ball, der Volleyball-Block entging dem Schiedsrichter jedoch. Die Partie wurde mit fortlaufender Spielzeit immer zäher, Lautern konnte aus dem deutlichen Ballbesitz kein Kapital schlagen. Und dann der Schock – ein Konter der Wormaten erreichte Graciotti am linken Strafraumeck, sein Flachschuss schlug präzise im Kasten von Lennart Grill ein (40.). Vor der Pause konnte sich Lautern davon nicht erholen.

Beinahe hätte es nach dem Wiederanpfiff direkt wieder im Kasten der Lautrer geklingelt, aus kurzer Distanz wurde Bajrics Schuss jedoch noch rechtzeitig geblockt (48.). Die Roten Teufel reagierten und taten mehr für das Spiel, die Szenen wurden konsequenter – und dann auch erfolgreicher: Hemlein setzte sich auf Außen durch, die Flanke musste Kühlwetter in der Mitte nur noch über die Linie schieben (55.). Beinahe hätte es eine Kopie des Tors gegeben, im zweiten Versuch war Hemleins Flanke jedoch zu unpräzise (58.). Kurz vor Schluss dann beinahe der erneute Rückstand, einen Freistoß von Graciotti konnte Grill mit einer Wahnsinns-Parade gerade noch an die Unterkante der Latte retten, der aufspringende Ball war danach nicht hinter der Linie (84.). Dann der Lucky-Punch für Lautern: Im Strafraum ging Bajric ungeschickt gegen Thiele in den Zweikampf, es gab einen fragwürdigen Elfmeter – und Kühlwetter netzte den Strafstoß in der letzten Minute ein (90.). Damit konnte der FCK in seiner Premieren-Saison den Landespokal zum ersten Mal gewinnen und steht im DFB-Pokal.

Halberstadt 0:2 Halle: Germania spielt, aber Halle jubelt

Schon vor der Partie war klar, dass beide Mannschaften in der nächsten Saison am DFB-Pokal teilnehmen würden. Dank Rang 4 der Saalestädter in der 3. Liga ging es auf dem Rasen nicht allzu heiß her, dennoch wollte der Viertligist den Favoriten ärgern. Blaser (6.) und Surek (19.) prüften HFC-Keeper Tom Müller jeweils mit Abschlüssen. Halles Beine schienen zwei Tage nach den Saisonabschlussfeiern müde zu sein, Halberstadt übernahm das Kommando der Partie – einzig die Qualität fehlte in den Reihen der Regionalligisten, um eine Pausenführung zu erzielen.

Nach dem Seitenwechsel machte Germania dort weiter, wo sie aufgehört hatten: Erst scheiterte Heynke mit einem Stocherball an Müller (48.), dann musste Schmitt den Ball nach einem Querpass im Strafraum eigentlich nur noch einschieben – und verzog (55.). Dann blitzte die Hallenser Qualität auf, Bentley Baxter Bahn zog aus 15 Metern einfach mal ab und der Ball schlug ein (67.), es war eine überraschende Führung für den Drittligisten. Der Schock bei Germinia saß tief, kurz vor Schluss stand Marvin Ajani am Ende einer Kombination von Manu und Jopek goldrichtig und netzte zum Abschied zum zweiten Treffer ein (80.). Das Spiel plätscherte danach seinem Ende entgegen.

   

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