Kickers Emden: Ein Traditionsverein am Ende

Der Name Kickers Emden wird den meisten Drittligafans noch etwas sagen. Die Deichkicker spielten in der Saison 2008/2009 in der neu geschaffenen 3. Liga. Und das auch sehr erfolgreich: 20 Spieltage stand der BSV auf einem Aufstiegs- beziehungsweise Relegationsplatz zum Aufstieg in die 2. Bundesliga. Sechs Mal standen sie außerdem an der Tabellenspitze der 3. Liga. Am Ende erreichten die Kickers einen sensationellen sechsten Tabellenplatz. Doch mit dem sportlichen Höheflug war es danach erst ein Mal zu Ende.

Freiwilliger Rückzug in die 5. Liga

Aufgrund von finanziellen Schwierigkeiten zog sich der Verein freiwillig in die Oberliga (5. Liga) zurück. Etwa eine Millionen Euro fehlten dem Verein damals. "Die gleichzeitige Finanzierung eines Stadionneubaus in Emden und die Unterhaltung einer drittligatauglichen Fußballmannschaft hat sich in der derzeitigen wirtschaftlichen Situation als unmöglich erwiesen", hieß es in einer Erklärung des Vereins. Folglich ging es mit einer völlig neuen Mannschaft runter in die fünftklassige Oberliga. Dort wurde man in der nun abgelaufenen Saison Tabellenvierter. Mit zunehmendem Saisonende sanken die Zuschauerzahlen allerdings von anfangs rund 500 auf nur noch 200.

Bald nur noch 6. Liga?

Als wäre nicht das schon schlimm genug, sieht es nun auch finanziell wiederum nicht rosig aus. Laut Verein fehlen knapp 300.000 Euro. Viel zu viel für einen Oberligaverein. Der Niedersächsische Fußballverband (NFV) verweigerte den Deichkickern aus diesem Grund die Lizenz für die 5. Liga. Kickers-Präsident Günter Schmaler zeigte sich überrascht: „Wir haben Schulden erfolgreich reduziert. Deshalb gab es im Vorfeld ein positives Votum für uns. Nach dem Rückzug aus der 3. Liga vor zwei Jahren hat der Verein die Altschulden schrittweise abgebaut. Jeder weiß, dass die Schulden nicht von heute auf morgen verschwinden. Das ist ein langwieriger Prozess. Deswegen schaut der NFV bei uns genau hin, ehe er grünes Licht gibt. Bis zum 17. Juni haben die Emder nun noch Zeit, die Lücke zu schließen. Gelingt dies nicht, spielt man wohl bald nur noch in der sechstklassigen Bezirksliga.

Besonders ärgerlich ist zudem wohl auch die DFB-Pokalauslosung verlaufen. So trifft man in der ersten Runde nicht wie erhofft auf einen Bundesligaverein, der sicher für ein ausverkauftes Stadion gesorgt hätte, sondern "nur" auf Zweitligist FSV Frankfurt.

   

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