Kickers beenden Sieglos-Serie mit Torrausch: "Mannschaft hat sich befreit"
Viele Rückschläge mussten die Mannschaft wie auch die Anhänger der Würzburger Kickers in letzter Zeit verkraften – und auch gegen den FC Carl Zeiss Jena geriet das Team von Michael Schiele gleich doppelt ins Hintertreffen. Doch dann schlugen die Kickers eindrucksvoll zurück.
Eine Halbzeit wie eine Achterbahnfahrt
Insgesamt sieben Spiele ohne Sieg mussten die Würzburger Kickers ertragen, darunter vier Niederlagen in Folge. Und als der FC Carl Zeiss Jena in der 15. Minute durch Eckardt in Führung ging, wird so mancher Fan auf den Rängen bereits geschluckt haben. Und nachdem Janik Bachmann in der 23. Minute auf 1:1 gestellt hatte, schlug der FCC durch Tietz sofort wieder zu – eine Gefühlsachterbahn, wie Michael Schiele nach der Partie auf der Pressekonferenz beschrieb: "Da gehst du in so ein Spiel rein, hast schon lange nicht gewonnen, wenig Punkte geholt. Du willst machen, willst sie angehen, und dann liegst du 0:1 zurück", so der Trainer, dessen Mannschaft sich fast noch einen weiteren Gegentreffer gefangen hätte: "Dann kommst du wieder ran und peng steht es 2:1. Da war noch eine dritte Chance in der ersten Halbzeit, bevor wir dann auch unsere Gelegenheiten hatten."
Es war eine Halbzeit zum Vergessen. Doch in der Kabine schwor der Coach sein Team nochmal ein: "In der Halbzeit haben wir gesagt, dass wir unsere Chancen bekommen werden, dass wir den Druck hochhalten müssen", so der Trainer, der bei seiner Mannschaft offenbar auf offene Ohren stieß: Nach der Pause spielten die Kickers wie verwandelt auf.
Zaubertrank nicht nötig – Kickers drehen auf
In der 63. Minute traf Sebastian Schuppan per Kopf, Ademi erhöhte per Elfmeter auf 3:2 (69.). Danach machten es Baumann (73.) und Mast (90.) deutlich – 5:2 siegten die Kickers nach einer verkorksten ersten Hälfte. An einem Zaubertrank lag das allerdings nicht, wie Torschütze Dominic Baumann nach der Partie dem Vereins-TV gegenüber betonte: "Wir haben ganz normal unseren Pausentee getrunken. Wir wussten einfach, woran wir drehen mussten", so der Angreifer. Die Mannschaft habe gelernt, wieder aufzustehen: "Wir hatten wieder Rückschläge, aber das hat gezeigt, dass wir eine super Mannschaft sind und immer an uns glauben. Dass wir heute so zurückkommen – Chapeau!" So soll es idealerweise weitergehen – zumindest nach Meinung von Orhan Ademi: "Wir hoffen, dass wir die maximale Punktzahl holen und dann geht’s in die Winterpause."
Dem stimmte auch der Trainer zu: "Die Mannschaft hat sich befreit und dann endlich auch mal belohnt", freute sich der Coach, der angesichts der letzten Wochen aber auf eine Fortsetzung des positiven Trends hofft: "Nachhaltig muss es immer sein. Wir haben jetzt vier Punkte in zwei Spielen geholt, das ist schon mal gut. Wir fahren nächste Woche nach Lautern, da wird es auch nicht einfach. Aber unsere Brust ist mit dem Sieg breiter geworden, das hat uns gut getan."