Osnabrück ist Meister – Aalen steht als Absteiger fest
Der VfR Aalen ist abgestiegen! Durch eine 2:4-Niederlage gegen den KFC Uerdingen und dem gleichzeitigen Punktgewinn der Sportfreunde Lotte beim 0:0-Unentschieden in Rostock ist der Gang in die Regionalliga besiegelt. Auch Energie Cottbus zittert, nach einem zwischenzeitlichen Ausgleich musste sich der FCE mit 1:2 gegen den VfL Osnabrück geschlagen geben, der sich damit die Meisterschaft sicherte. Zudem spielten: Würzburg-Köln (2:0) und Meppen-Zwickau (2:0).
Aalen 2:4 Uerdingen: VfR nicht mehr zu retten
Engagiert gingen die Hausherren in die Partie, doch die besseren Chancen hatte der KFC: Erst scheiterte Osayamen Osawe im Eins-gegen-Eins mit VfR-Keeper Daniel Bernhardt (8.), im zweiten Versuch köpfte der Gäste-Stürmer den Ball aus zehn Metern unhaltbar ein (10.). Im dritten Anlauf scheiterte Osawe dann wieder im Privatduell mit Bernhardt – das war bis dahin zu leicht für den KFC (14.). Aalen suchte die Reaktion, traute sich auch nach vorne – aber viel zu ungefährlich. Stattdessen verlängerte Dominic Maroh einen Eckball in die Mitte, der gut aufgelegte Osawe verpasste in der Mitte aus drei Metern (24.). Der KFC blieb im ersten Abschnitt überlegen, einzig Bernhardt war der knappe 0:1-Pausenstand zu verdanken.
Was dem Stürmer vor der Pause nicht mehr gelang, holte er nach Wiederanpfiff nach: Doppelpass mit Maurice Litka, Schuss, Tor – diesmal war Bernhardt ohne Chance (46.). Aalen musste liefern und probierte alles: Petar Sliskovic netzte zunächst aus Abseitsposition ein (48.), dann traf der Stürmer aus fünf Metern nur die Latte (58.). Aalen wurde immer stärker, dann kam wieder Osayamen Osawe – nach einem Konter musste der Stürmer nur noch auf Roberto Rodriguez querlegen, 3:0 (61.). Nun war klar: Sollte Lotte im Parallelspiel mindestens einen Punkt holen, war der Gang in die Regionalliga besiegelt! Daran änderte auch der 1:3-Anschlusstreffer von Sliskovic, der eine Hereingabe volley im Kasten versenkt, nichts (71.). Ein weiterer Lattentreffer von Nicolas Sessa (74.) ließ die Geschichte noch tragischer erscheinen, eigentlich war Aalen nun drin in der Partie – und gab sich nicht auf! Bei einem Schuss aus der Strafraummitte war Sessa im zweiten Versuch erfolgreicher, 2:3, die Hoffnung lebte (81.). Doch sie überlebte nicht – Aalen machte auf, Osawe traf zum dritten Mal. Damit steht Aalen drei Spieltage vor Schluss als erster Absteiger fest, weil beim direkten Aufeinandertreffen der SG Sonnenhof Großaspach und Fortuna Köln am letzten Spieltag ein Konkurrent noch punkten wird, das rettende Ufer somit für die Aalener unerreichbar wird.
Cottbus 1:2 Osnabrück: Girth schießt Osnabrück zum Titel
Als designierter Aufsteiger dachte Osnabrück in keiner Sekunde daran, das Spiel ruhig anzugehen – die Elf von Daniel Thioune machte dort weiter, wo sie aufhörte und belagerte das Cottbuser Tor in den Anfangsminuten. Erste Aufregung gab es weit nach der Anfangsphase: Fabian Holthaus grätschte bei einem Klärungsversuch in Etienne Amenyido hinein, der VfL-Stürmer stürzte auf Holthaus' Schlüsselbein und der Abwehrspieler musste verletzungsbedingt runter (26.). Kurz darauf gerieten Streli Mamba und Bashkim Ajdini im Osnabrücker Sechzehner aneinander, Cottbus forderte einen Elfmeter – doch die Pfeife blieb zurecht stumm (28.). Aber Energie wurde stärker, Fabio Viteritti zog aus acht Metern ab und traf nur den Pfosten (34.) – vom Tabellenführer war gegen Ende der ersten Halbzeit nichts mehr zu sehen.
Im zweiten Abschnitt sollte es dann richtig krachen: Zuerst wurde Benjamin Girth perfekt in Szene gesetzt, den Querpass in die Mitte veredelte Marc Heider zum 1:0 – alle Spieler begaben sich zur Trainerbank, um sich das Trikot vom schwer verletzten Konstantin Engel zu schnappen (51.). Dann reagierte Cottbus, Mamba schloss aus spitzem Winkel ab und schob Nils Körber den Ball durch die Hosenträger – 1:1 (53.). Osnabrück musste sich kurz schütteln, schaltete danach allerdings einen Gang höher. Avdo Spahic avancierte zum Matchwinner, als er zunächst einen Kopfball von Girth blockte (63.) und danach einen Freistoß von Marcos Alvarez sensationell aus parierte (68.). Doch Spahic alleine konnte nicht alles verhindern, ein Schuss von Girth schlug zum 2:1-Treffer für den Spitzenreiter ein (75.). Ein Punktgewinn wäre für die Cottbuser so wichtig gewesen, beinahe hätte Dimitar Rangelov dafür noch gesorgt: Sein Schuss wurde jedoch von Thomas Kondrad auf der Linie geklärt (82.). Es war die letzte Chance. Durch den Sieg sichert sich Osnabrück eine Aufstieg nach dem Aufstieg auch die Meisterschaft, Cottbus bleibt unter dem Strich und hat nun einen Punkt Rückstand.
Rostock 0:0 Lotte: Harmlose Offensive auf beiden Seiten
Die Anfangsphase gehörte den Rostockern, die vom Anstoß weg eine schwungvolle Leistung zeigten: Maximilian Ahlschwede (8.) und Cebio Soukou (10.) hätten die Kogge schon früh in Führung bringen können. Mitten im Geschehen war auch FCH-Trainer Jens Härtel, der sich auf Anweisung den Schiedsrichters von seiner roten Jacke trennen musste – sie würde die Lotter irritieren (17.). Obwohl es damit nichts zu tun haben konnte, war die SFL danach besser im Spiel. Sinan Karweina (19.) und Jaroslaw Lindner (22.) prüften Ioannis Gelios im Kasten der Rostocker mit Abschlüssen. Auch die erste Großchance ging auf das Konto der Gäste, als Toni Jovic frei auf den Hansa-Kasten zulief und vergab (34.). Zur Halbzeit hatte Lotte etwas mehr vom Spiel gehabt.
In der zweiten Hälfte spielte sich das Geschehen weitgehend im Mittelfeld ab. Einzig Kai Bülow prüfte SFL-Keeper Steve Kroll mit einem Strahl, den der Lotter Torhüter parieren konnte (61.). Die Gäste wirkten ideen- und kraftlos, nach dem Seitenwechsel war von der Elf von Ismail Atalan nichts mehr zu sehen. Insgesamt passierte auf beiden seiten im Laufe der zweiten 45 Minuten nicht mehr viel, der Punktgewinn für Lotte reichte sogar aus, um den VfR Aalen letztlich ins Tal der Tränen zu stürzen. In der Tabelle bleibt Hansa Fünfter, Lotte belegt weiterhin den 15. Platz.
Würburg 2:0 Köln: Zwei Elfmeter, ein Eigentor
Da waren alle schnell wach: Bereits in der 2. Spielminute pfiff Schiedsrichter Justus Zorn einen Elfmeter für Fortuna Köln, weil FWK-Keeper Eric Verstappen nach einem Missverständnis mit seinen Vorderleuten zu spät gegen Hamdi Dahmani kam – Moritz Hartmann nahm sich der Sache an, doch Verstappen korrigierte seinen Aussetzter und parierte. Unter Neu-Trainer Oliver Zapel zeigten sich die Gäste präsenter, einen weiteren Ball von Dahmani lenkte Verstappen stark über das Aluminium (14.). Auch bei einem erneuten Abschluss von Hartmann war der niederländische Keeper zur Stelle und klärte gegen den freistehenden Stürmer (31.). Am Dallenberg hätte sich Würzburg zur Pause nicht über einen Rückstand beschweren dürfen.
Direkt nach Wiederanpfiff rächte sich die Kölner Chancenverwertung, Enes Küc reagierte nach einem Freistoß am schnellsten und tauchte frei vor Nicolai Rehnen auf – der Kölner Torhüter war ohne Chance (49.). Steve Ruprecht bekam in der Folgeszene einen Ball an die Hand geschossen, wieder entschied Schiedsrichter Zorn auf Strafstoß, dieses Mal für Würzburg. Sebastian Schuppan machte es besser als sein Gegenüber und verwandelte zum 2:0 nach wenigen Minuten (53). Die Fortuna musste den Doppelschlag lange verkraften, erst in der Schlussphase wurde es wieder gefährlich: Thomas Bröker scheiterte aus kurzer Distanz erneut an Verstappen (70.). Die Kölner stemmten sich gegen die Niederlage, doch auch Kapitän Dahamni konnte kurz vor Schluss aus nahezu einem Meter nicht einnetzen – die Kugel ging vorbei (87.), Zapels Rettungsmission endete mit einem erfolglosen Debüt. Die Fortuna bleibt Drittletzter, Würzburg verbessert sich auf Rang sechs.
Meppen 2:0 Zwickau: Ballmerts Treffer zum Klassenerhalt?
Mit der ersten Chance änderten sich bereits die Vorzeichen der Partie: Eine Flanke vor den Kasten köpfte Markus Ballmert bereits nach zwei Zeigerumdrehungen ein. In der Anfangsphase begegneten sich beide Teams daraufhin mit offenem Visier, Halbchancen gab es auf beiden Seiten. Gleichzeitig verhinderten Ungenauigkeiten im Passspiel und Unkonzentriertheiten bei der Ballmitnahme die hundertprozentigen Torchancen oder Strafraumszenen. Erst kurz vor der Pause hätte Nick Proschwitz für seine Mannschaft erhöhen können – sein Kopfball ging allerdings deutlich über das Tor (40.).
Im zweiten Abschnitt wurde Zwickau anfangs stärker, zunächst verpasste Lion Lauberbach eine Flanke von Nils Miatke (55.), dann köpfte Bryan Gaul das Leder an die Latte nach einer weiteren Vorlage von Miatke (57.). In der Hochphase der Gäste stach Meppen zu, Deniz Undav schickte Proschwitz steil, der wiederum Marius Kleinsorge bediente – der Ball kam zu Undav zurück, der netzte ein (66.). Wieder war es Proschwitz, der kurz darauf erhöhen konnte, doch wieder ging sein Ball knapp am Gehäuse vorbei (68.). Mit der zweifachen Torführung schien das Spiel bereits entschieden, erst in der Nachspielzeit köpfte Toni Wachsmuth für die Zwickauer ein – befand sich beim Zuspiel aber im Abseits (90.+1). Meppen verbessert sich in der Tabelle auf Platz zehn und steht nun kurz vor dem Klassenerhalt. Für Zwickau war es die erste Pleite nach zuletzt drei Siegen in Folge.