KFC nach Ponomarev-Rückzug vor ungewisser Zukunft

Seit 2016 hat Mikhail Ponomarev das Sagen beim KFC Uerdingen, spätestens zum Saisonende wird er den Klub verlassen. Wie es danach weitergeht, ist noch offen. Vorerst stehen die Krefelder daher vor einer ungewissen Zukunft.

Neue Investoren vor Einstieg

Nein, das was viele Fans und auch so mancher Kritiker befürchtet hatten, tritt nicht ein: Ponomarev wirft nicht einfach hin und lässt den Klub fallen. Er will für einen geregelten Übergang sorgen, indem er seine Anteile an der KFC Uerdingen Entertainment GmbH an neue Investoren verkauft. "Sobald der Deal für alle Seiten gut ist, ziehe ich mich zurück", kündigte er am Sonntag an. Noch ist offen, wer Ponomarevs Anteile übernehmen wird. Laut der "Westdeutschen Zeitung" sollen Geschäftsleute aus Armenien großes Interesse haben. Einem "Bild"-Bericht zufolge sollen die Armenier zuletzt bereits in Krefeld gewesen sein und alles unter die Lupe genommen haben.

Unabhängig davon, wer einsteigen wird, scheint klar: Auch die neuen Investoren werden einen Aufstieg in die 2. Bundesliga anstreben – denn nur dort lässt sich nicht zuletzt aufgrund der deutlich höheren TV-Einnahmen Geld verdienen. Entsprechend kann erwartet werden, dass beim KFC auch weiterhin Millionen investiert werden. Das allein dürfte aber – wie die Krefelder zuletzt feststellen mussten – kaum ausreichen, um den Aufstieg zu realisieren. Daher stellt sich die Frage: Wie viel Fußballsachverstand bringen die neuen Investoren mit? Geldgeber, die aufgrund ihres Investments auch bei Spieler- und Trainerfragen mitentscheiden wollen, von diesem Geschäft aber kaum Kenntnis haben, stellten sich in der Vergangenheit immer wieder als kontraproduktiv heraus. Siehe Ponomarev, der vor allem auf große Namen setzte und nicht hinterfragte, ob sie den KFC wirklich voranbringen. Nach zweieinhalb Jahren in der 3. Liga zeigt sich: sie taten es nicht.

2. Liga oder erneuter Absturz?

Bringen die neuen Geldgeber aber den erforderlichen Sachverstand mit und investieren nicht nur in die Mannschaft, sondern auch in die Infrastruktur des KFC, könnte der Traum von der 2. Bundesliga in den nächsten Jahren durchaus wahr werden. Jedoch ist Geduld und Ruhe im Umfeld gefragt. Erkaufen lässt sich der Zweitliga-Aufstieg nicht – das musste auch Ponomarev feststellen.

Doch was passiert, wenn auch die künftigen Investoren scheitern, etwa weil das Geld falsch eingesetzt wird? Oder die Infrastruktur nicht an professionelle Bedingungen angepasst wird? Oder sich der Umbau der Grotenburg weiter verzögert? Dann scheint es nicht ausgeschlossen, dass der KFC wieder von der Bildfläche verschwinden wird. Denn ohne Investor dürfte der Klub in der 3. Liga kaum überlebensfähig sein, zumal der Rückhalt von der Stadt nur bedingt vorhanden ist. Und auch das Fan-Potenzial ist längst nicht mehr so groß, wie es in früheren Bundesliga-Zeiten der Krefelder der Fall war. Es wird sich also zeigen, wohin die Reise des KFC Uerdingen gehen wird. Von einem Aufstieg in die 2. Bundesliga bis zum Absturz zurück in die Oberliga scheint alles möglich.

   
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