KFC-Coach Vogel: "Keinen Bock mehr auf Rückstände"

Die Defensive war aufmerksam, der Spielaufbau sicher und das gesamte Auftreten gerade in der ersten Halbzeit dominant. Dennoch reichte es für den KFC Uerdingen bei Preußen Münster nur zu einem 1:1 (0:0)-Remis, das nach dem Spielverlauf sogar noch glücklich war. Damit bleibt Uerdingen auch im fünften Spiel in Folge sieglos, die Akteure aber sahen positive Ansätze.

Vogel ärgert sich über verlorene Punkte

Einer genialen Aktion des eingewechselten Patrick Pflücke war es zu verdanken, dass der KFC Uerdingen aus einem soliden bis guten Auftritt beim SC Preußen Münster nicht gänzlich ohne Zähler hervorging. 85 Minuten waren gespielt, die etwa 500 mitgereisten Fans hatten den Support bereits voller Enttäuschung auf ein Mindestmaß heruntergefahren. Dann fasste sich der Blondschopf ein Herz, zog von außerhalb des Sechzehnmeterraums ab – und brachte den Gästeblock zum Beben. "Ich hätte nach rechts ablegen können, vielleicht auch nach links“, rekonstruierte Pflücke die Chance, die Ex-Münsteraner Tobias Rühle eingeleitet hatte. "Letztlich war meine Entscheidung aber wohl die richtige", sagte er und grinste.

Nicht zum Lachen zumute war Trainer Heiko Vogel. Der nämlich erkannte schnell, dass an diesem Samstagnachmittag im Münsteraner Preußenstadion mehr möglich gewesen wäre. "Ich bin unzufrieden und wütend", begann der Gästecoach sein Statement auf der Pressekonferenz nach dem 1:1-Remis. "Dass unsere Moral so toll sei, so etwas kann ich nicht mehr hören. Ich habe keinen Bock mehr, in Rückstand zu geraten!" Laut Vogel sei Gegner Münster "machbar" gewesen. Eine Sichtweise, die sein Gegenüber Sven Hübscher wiederum eher nicht teilte – er hatte seinerseits gerade im Spiel gegen den Ball eine gute Partie seiner Elf gesehen. "Da stehen Spieler wie Lukimya auf dem Feld, ein Selim Gündüz wird eingewechselt", sagte Hübscher und spielte damit auf die hohe Qualität in den Reihen des KFC an.

"Das war das beste Saisonspiel"

Spieler Roberto Rodriguez hob das Positive hervor. "Das heute war das bislang beste Saisonspiel", sagte der Schweizer Mittelfeldspieler. "Dass wir wieder ein Gegentor bekommen und einem Rückstand hinterherlaufen, ist der Wahnsinn. Dass wir wieder anrennen müssen. Unglaublich.“ Die erste Halbzeit, so der 29-Jährige, sei spielerisch die Beste seit langer Zeit gewesen. Tatsächlich hatte Uerdingen das Geschehen zumindest optisch kontrolliert und zudem durch ungewohnt aggressives Pressing Münster zum raschen, teils fehlerbehafteten Spielaufbau gezwungen. Die größte Torgefahr aber resultierte lange aus Standardsituationen – bis Pflücke den Raum sah und zum 1:1 traf.

Mit zuletzt drei Remis und zwei Niederlagen bleibt die Realität für die ambitionierten Krefelder damit zunächst das hintere Mittelfeld. Nicht unwahrscheinlich ist, dass der Rückstand auf Relegationsplatz 3 am Sonntag auf acht Punkte anwachsen wird und das große Ziel 2. Bundesliga damit früh in der Saison aus den Augen verloren wird. Umso wichtiger wird das kommende Heimspiel gegen Eintracht Braunschweig – der BTSV ist auswärts noch ohne Punktverlust.

   

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