Kellerteams proben den Aufstand: Es wird nochmal eng
Sechs Spieltage noch – und zwischen Platz 13 und 20 liegen gerade einmal zehn Zähler. Nach der 32. Runde scheint die Liga noch einmal einen ungeahnten Verlauf zu nehmen. Langeweile war letztes Jahr.
Abgeschrieben ist noch niemand
In der letzten Saison stand gerade einmal der 35. Spieltag an, als der Abstiegskampf bereits entschieden war. Jena-Keeper Jo Coppens traf zum zwischenzeitlichen 2:2-Ausgleich gegen den SV Werder Bremen II, der FCC legte noch zwei Tore nach und schickte die Bremer Reservemannschaft damit in die Regionalliga. Es war die letzte Entscheidung im Abstiegskampf, denn Rot-Weiß Erfurt und der Chemnitzer FC waren aufgrund von Punktabzügen nach einer Insolvenz-Anmeldung bereits abgestiegen. In diesem Jahr verhält es sich anders: Abgeschrieben ist noch niemand.
Aalens 1:0-Sieg am Betzenberg oder Jenas 2:1-Erfolg über Energie Cottbus brachten selbst die Totgeglaubten wieder zurück ins Rennen, denn der Rückstand zum rettenden Ufer schrumpfte für den Tabellenletzten somit auf machbare sechs Zähler. Während die Namen Petar Sliskovic und Philipp Tietz in ihren jeweiligen Vereinen gerade richtig groß geschrieben werden, hat der Abstiegskampf neben glücklichen Gewinnern auch zitternde Verlierer. Cottbus beispielsweise tritt auf der Stelle, befindet sich auch durch die Niederlage beim direkten Konkurrenten weiterhin in der akuten Abstiegszone. Auch die Braunschweiger Eintracht rutschte zurück unter den Strich, nachdem der Aufwärtstrend der letzten Wochen durch eine Niederlage beim Tabellenführer gestoppt wurde.
Zwickau, der große Gewinner
Ganz dick im Geschäft ist dagegen wieder die SG Sonnenhof Großaspach. Dank des 1:0 gegen 1860 München machte der Dorfklub den größten Sprung im Keller und hüpfte von 17 auf 14 rauf – jedoch nur mit einem Punkt Vorsprung vor der Konkurrenz. Den beinahe umgekehrten Weg gingen die Sportfreunde Lotte, die nach sechs Spielen ohne Sieg nur dank eines besseren Torverhältnisses noch über dem Strich stehen. Vor neun Spieltagen standen die SFL noch auf Rang neun, Trainer Nils Drube musste infolge der Entwicklung am Dienstag seine Koffer packen.
Auch Zwickau jubelte nach dem 2:1-Überraschungssieg gegen den SV Wehen Wiesbaden, der den FSV mit 40 Zählern derzeit noch als sicherste Mannschaft im letzten Drittel der Tabelle dastehen lässt. Auch hier darf sich niemand vom Eindruck täuschen lassen – nach unten hin sind es nur vier Punkte. Mittendrin ist noch Fortuna Köln, das fünf von seinen elf Punkten aus den letzten acht Spielen als Remis zog: Das bedeutet aber auch, dass Tomasz Kaczmareks Elf nur eines dieser Spiele zuletzt verlor. Selbst sicher geglaubte Mannschaften wie Unterhaching (41 Punkte) , Münster (42) und Meppen (43) werfen noch bange Blicke nach unten, weil das enge Tabellenfeld vor allem eines verspricht: Dieses Mal ist am 35. Spieltag noch nichts vorbei – zumal erstmals vier Mannschaften absteigen.