Kellerduell in Münster – und der 1. FC Magdeburg ist mit dabei
Klingt komisch, ist aber die bittere Realität: Am Samstag muss der 1. FC Magdeburg bei Preußen Münster zum Kellerduell des Spieltags antreten. Das war vor einer Woche in Mainz natürlich ebenso der Fall, seit der 0:1-Niederlage am Bruchweg hat sich die Lage an der Elbe aber weiter verschärft.
Wohl nichts für Fußball-Gourmets
Zu diesem frühen Zeitpunkt der Spielzeit ist das noch nicht bedrohlich, aber den Anschluss an das Mittelfeld wollen die Blauen um Trainer Jens Härtel in naher Zukunft dann doch nicht verlieren. Ob das passiert oder nicht, hängt zu einem großen Teil von den nächsten neun Tagen ab: Nach Münster folgt das Heimspiel gegen Werder Bremen II sowie die Auswärtspartie beim SV Wehen Wiesbaden – zwei weiteren Teams, die sich nach aktuellem Stand eher nach unten orientieren müssen. Unter dem Strich besitzt der FCM drei Chancen, aber auch das große Risiko, Rückschläge gegen direkte Konkurrenten zu erleiden. „Beide Mannschaften wollen diese Chance nutzen, sich aus der unteren Tabellenregion zu befreien“, erwartet Härtel ein intensives Spiel und glaubt: „Eine schöne Sache wird das wahrscheinlich nicht, eher ein Drecksspiel.“ Dafür ist der Druck, der auf beiden Teams lastet, wohl auch einfach zu groß.
Gute Erinnerungen an den kommenden Gegner
Interessant ist die ähnliche Gesamtproblematik bei Preußen Münster einerseits und den Magdeburgern andererseits. „Ähnlich wie bei uns funktioniert dort vieles noch nicht so, wie sie es sich gewünscht haben“, analysierte Härtel. Ebenso wie beim FCM lieferte auch Münster bereits einige akzeptable Spiele ab, die engen Partien gingen allerdings bisher zumeist an den Gegner. Auch durch die „guten Erinnerungen an die Vorsaison, auf die wir uns stützen wollen“, erhofft sich Härtel einen kleinen Vorteil am Samstagnachmittag. Das Hinspiel im November 2015 hatte Magdeburg nach kurzen Anlaufschwierigkeiten noch deutlich mit 3:0 für sich entschieden, auch im Preußenstadion behielt der FCM kurz vor Saisonende durch einen 2:1-Erfolg die Oberhand. „Wir müssen uns den Arsch aufreißen und aus dem Negativstrudel herausziehen“, bestätigte auch Manuel Farrona Pulido den Willen mit deutlichen Worten.
Jens Härtel: „Müssen nur auf die Tabelle schauen“
Eigentlich bedarf es aber gar keiner weiteren Worte: Die Situation ist glasklar – und doch verzwickt. Soll nun ein Sieg in Münster vorausgesetzt werden? Die eigentliche Stärke des 1. FC Magdeburg liegt schließlich in den Heimspielen vor großer eigener Kulisse. Durch die unglückliche Fügung, dass der FSV Zwickau seine Stadioneröffnung zeitlich nach hinten verschieben musste, besitzen die Elbstädter nun allerdings sogar drei Auswärtsspiele in Serie – eine Phase, die es zu durchstehen gilt und die nach dem ohnehin mäßigen Auftakt alles andere als gelegen kam. Nichtsdestotrotz gilt die Devise, die schon in Mainz hätte Früchte tragen müssen, auch am Samstag in Westfalen: Verlieren ist verboten, jetzt erst recht. Nur so kann die weiterhin ruhige Stimmung im Verein bewahrt werden, Sachlichkeit im Vordergrund stehen. Auch in dieser bisher enttäuschenden Startphase ist es wichtig, dass der FCM nicht den Kopf verliert. „Wir brauchen nur auf die Tabelle schauen, alles andere erübrigt sich“, fasste Härtel zusammen. Der Wille ist da – nun müssen Ergebnisse her.