"Keine Zeit zum Grübeln": Dotchev will zwei Pleiten vergessen machen

Zwei knappe Niederlagen liegen hinter Erzgebirge Aue. Sowohl im Sachsen-Derby gegen Dresden (1:2) als auch beim Heimspiel in Regensburg (0:1) zogen die Veilchen den Kürzeren. Nun soll in der Englischen Woche beim SC Preußen Münster (Mittwoch, 19 Uhr) wieder ein Sieg her, um den Anschluss an die Spitzengruppe der Liga nicht zu verlieren. Pavel Dotchev hat keine Zeit zum Nachdenken.
"Aue kommt zum richtigen Zeitpunkt"
Mit 14 Punkten rangiert der FC Erzgebirge Aue derzeit weiter auf dem dritten Platz. Zwar hat Borussia Dortmund II die Veilchen am vergangenen Wochenende überholt, doch die schwarz-gelbe U23 hat bereits ein Spiel mehr auf dem Konto. Ein Gradmesser für Aue bleibt Dynamo Dresden an der Tabellenspitze – und der Abstand ist bereits auf vier Punkte angewachsen. Zum einen durch die Niederlage im direkten Duell, zum anderen durch Aues Pleite gegen Regensburg. Ein Standardtreffer vor der Schlussphase reichte aus.
"Ein Unentschieden wäre okay gewesen", blickte Sport-Geschäftsführer Matthias Heidrich auf die Partie zurück. Der 45-Jährige räumte ein, dass die Mannschaft aus dem Erzgebirge für einen Sieg zu wenig Offensivkraft ausgestrahlt hatte. So bleiben zwei Niederlagen am Stück stehen – und die Aufgabe in der Englischen Woche mit Preußen Münster vor der Brust. "Die werden auch sagen, dass Aue vielleicht zum richtigen Zeitpunkt kommt", schätzte Heidrich die Lage ein. Mit einer klaren Forderung: "Ein Sieg ist wichtig, um einfach im Flow zu bleiben und nicht doch irgendwie abzurutschen."
Fragezeichen hinter Bär
Denn das Teilnehmerfeld hinter den Veilchen ist eng. Unter ungünstigen Voraussetzungen könnte der FCE schon bis auf den zehnten Platz abrutschen. Die beiden Niederlagen im Gepäck erweisen sich allerdings nicht als Ballast, fand Cheftrainer Pavel Dotchev: "Wir haben kaum Zeit, um zu grübeln und nach hinten zu blicken." Die letzte Pleite habe den Coach zwar enttäuscht, doch in Münster will der Fußballlehrer seine Mannschaft wieder zu alter Stärke zurückführen. "Ich will die Mannschaft aufbauen und mit breiter Brust hinfahren", so Dotchev. "Es ist erforderlich, dass wir wieder punkten."
Beim Aufsteiger aus Münster wird das keine einfache Aufgabe. Die jahrelange Arbeit von Sascha Hildmann mache sich im Münsterland bemerkbar, zudem löse das Umfeld seit dem Aufstieg noch mehr Begeisterung aus. Im Preußenstadion muss Dotchev zudem einige wenige, aber vielleicht entscheidende Umstellungen vornehmen. "Wir müssen gucken, was bei Marcel Bär passiert. Er wird erstmal locker anlaufen und durchschwitzen. Wenn es ihm gut geht, dann werde ich ihn mitnehmen", kündigte Dotchev an. Für Niko Vukancic, der als erster Spieler der Saison die fünfte Gelbe sah und somit gesperrt fehlt, wird Korbinian Burger einspringen. "Er trainiert seit Wochen gut, da werden wir Vukancic adäquat ersetzen. Da werde ich auch kein Geheimnis daraus machen", erklärte Dotchev, der wieder zurück in die Erfolgsspur will.