Keine Bonuspunkte für RWE – Unmut über den Schiedsrichter

Die Mini-Serie von Rot-Weiß Erfurt ist nach zwei Spielen schon wieder beendet: Beim Spitzenreiter MSV Duisburg setzte es eine erwartbare Niederlage, die in ihrer Entstehung aber zu hinterfragen ist. Einerseits ärgerten sich die Thüringer nach Abpfiff über die Leistung des Schiedsrichters – andererseits aber auch über sich selbst. Viel zu schnell war die frühe 1:0-Führung hergeschenkt worden.

Zu leicht die wertvolle Führung verschenkt

Beim "besten Team der 3. Liga", wie es Trainer Stefan Krämer schon auf der Pressekonferenz vor der Abfahrt gen Niederrhein beschrieben hatte, war Erfurt schließlich schon in der Anfangsphase in Führung gegangen. Tugay Uzan bescherte den Gästen das 1:0, nachdem Dustin Bomheuer einen katastrophalen Fehler produzierte und der Stürmer eiskalt blieb (14.). Plötzlich hatte Rot-Weiß den Spitzenreiter vielleicht sogar am Scheidepunkt der Saison, denn das Publikum unterstrich die nervöse Grundhaltung zusätzlich mit ersten Pfiffen. Hier wäre für Erfurt etwas möglich gewesen! Nicht aber mit Ex-Erfurter Andreas Wiegel, der Ahmet Engin auf dem linken Flügel sah. Dieser bediente wiederum Stanislav Iljutcenko – der Vorsprung der Krämer-Elf hielt nur vier Minuten (18.). Sieben Minuten später war RWE dann sogar im Rückstand, und das auf unglückliche Art und Weise: In einen Kopfball von Branimir Bajic spritzte Iljutcenko, der dem Leder eine entscheidende Richtungsänderung mitgab (25.). 2:1, so stand es auch zur Pause.

Erfurt mutig, bis ein Elfmeter für die Vorentscheidung sorgt

Das war nicht unbedingt verdient, auch weil Erfurt weiter mutig nach vorn spielte und durch Daniel Brückner und Sebastian Tyrala nur wenige Minuten nach dem Seitenwechsel die nächste große Gelegenheit produzierte (48.) und auch Theodor Bergmann kurz darauf per Freistoß an Mark Flekken scheiterte. Wollte das Spielgerät auf der Seite den Weg über die Linie nicht finden, zeigte der Unparteiische plötzlich im Erfurter Strafraum auf den Punkt: Philipp Klewin hatte Stanislav Iljutcenko nach dem Duell um den Ball mit den Fäusten abgeräumt, Patrick Schult entschied auf Elfmeter – und Erfurt verstand die Welt nicht mehr. Dass Branimir Bajic sich diese Gelegenheit nicht entgehen ließ, führte zur 3:1-Vorentscheidung – der Anschlusstreffer von Mario Erb, ebenfalls per Strafstoß, kam schlichtweg zu spät (83.), denn die Steigerwälder fanden anschließend keinen Weg mehr zum Duisburger Tor.

Krämer: "Der Elfmeter tötet das Spiel"

Trainer Krämer hatte nach Abpfiff gegenüber dem MDR eine klare Meinung: "Ich glaube, dass es kein Elfmeter war, den wir gegen uns bekommen. Bis dahin waren wir besser, hatten mehr Ballbesitz und Chancen. Der Strafstoß hat das Spiel getötet, das muss man so sagen.“ Mario Erb ergänzte: "Wer diesen Auftritt gesehen hat, der weiß, dass es in der Mannschaft stimmt. Wir hätten die englische Woche gerne mit einem Erfolgserlebnis abgeschlossen“, gab der Kapitän zeitgleich etwas enttäuscht zu. Nichtsdestotrotz verbleibt Erfurt im gesicherten Mittelfeld und weist sieben Punkte Vorsprung auf die Abstiegsplätze auf, auf denen alle drei Teams Niederlagen einfuhren. Eine ruhige Woche steht bevor, ehe am kommenden Samstag gegen den Tabellenletzten Mainz 05 II die Misere vor eigenem Publikum beendet werden soll – es wäre ein weiterer wichtiger Schritt in Richtung Klassenerhalt.

   
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