"Kein Tag für eine B-Elf": MSV Duisburg weiter in der Pflicht

Der MSV Duisburg hat den Abstiegsgipfel beim SC Verl vermieden. Rund 1.100 Fans reisen dennoch nach Paderborn, um das letzte Saisonspiel ihrer Mannschaft vor Ort zu verfolgen. Für Cheftrainer Torsten Ziegner geht es unter anderem um die Reputation seines Teams, deswegen wird er auch keine B-Elf aufbieten. Immerhin geht es für den Gegner um alles.

"Muss keine Brände löschen"

Von Sonntag bis Dienstag hatten die MSV-Akteure nach dem gelungenen Klassenerhalt erst einmal frei. Zeit, um die Erleichterung über das erreichte Ziel wirken zu lassen. Auch Trainer Torsten Ziegner nutzte einen freien Tag, um mal die "Wäsche zu wechseln". Sprich, sich in Duisburg heimischer einzurichten. Denn vor dem neuen Coach liegt viel Arbeit. "Es ist viel zu tun, aber nicht mehr, als woanders auch", zeigte sich der 44-Jährige zuversichtlich. Die Kaderplanung mit Sport-Geschäftsführer Ralf Heskamp für die kommende Saison hat er bereits aufgenommen.

Personalien, wie zum Beispiel auch Kapitän Moritz Stoppelkamp, ließ Ziegner grundsätzlich unkommentiert. Allgemein habe er aber einen positiven Eindruck von seiner Mannschaft gewonnen. "Ich muss hier nicht irgendwelche Brände löschen", gab der Übungsleiter einen kleinen Einblick. Manchmal, so Ziegner, wünsche er sich sogar etwas mehr Streitkultur im Team. Zunächst geht es in Paderborn jedoch darum, dass das letzte Saisonspiel bestritten wird. "Die Einstellung in dieser Woche hat zu 100 Prozent gestimmt. Es ist kein Spieler dabei, der mich enttäuscht oder mit dem ich total unzufrieden wäre", erklärte Ziegner. Trotzdem war auch dem neuen Fußballlehrer bewusst, dass das Umfeld weiterhin angespannt ist: "Wir sollten uns wieder reinbeißen, um zu beweisen, dass letzte Woche keine Ausnahme war."

Ziegner wünscht sich besseren Fußball

Dazu steht dem 44-Jährigen wieder derselbe Kader zur Verfügung, den er auch für die Partie gegen Freiburg II hatte. Plus Aziz Bouhaddouz, der nach einer Gelb-Sperre zurückkehren wird. Aus dieser Mannschaft wird Ziegner die bestmögliche Elf auswählen. "Was wir nicht tun werden, ist, dass wir Geschenke verteilen, weil es das letzte Spiel ist", kündigte der Coach an. "Das ist nicht der Tag für die B-Elf." Denn für den SC Verl geht es um die Existenz. Im Fernduell mit Viktoria Berlin werden die Ostwestfalen den letzten Absteiger der diesjährigen Saison ausspielen. "Wir sind in der Pflicht", so Ziegner. "Der Liga gegenüber, aber auch unseren Fans gegenüber. Wir wollen die Saison positiv abschließen, das macht man mit einem Sieg."

Ob er wieder mit einer Dreierkette starten wird oder auf die Viererkette zurückgreift, ließ Ziegner offen. Wünsche für die Zukunft hatte der 44-Jährige dennoch. "Wir müssen in Zukunft besser Fußball spielen", sagte der MSV-Coach. Aufwand und Ertrag stehen bei den Zebras nicht im Verhältnis, aber die Basis sei die richtige. Auch, um das Umfeld wieder zu beruhigen. "Wir sollten versuchen – und das wir Arbeit werden – irgendwann einen Strich unter bestimmten Situationen zu kriegen und neu zu starten", hoffte Ziegner. Dazu muss sich aber seine Mannschaft zunächst eine gewisse Reputation verschaffen. Ein Sieg gegen Verl wäre der Anfang. Denn: "Die Verler sind auf einem aufsteigenden Ast und haben eine Art und Weise gefunden, die ihnen Siege bescheren. Wenn man sie lässt, wenn man ihnen Raum gibt, dann können sie richtig gut kicken." Ein gutes Beispiel für die Herangehensweise, auch für den MSV.

   

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