"Kein Platz für Träumereien": FCS will im Spitzenspiel liefern
Ein klassisches Spitzenspiel zwischen dem Erstplatzierten aus Magdeburg und dessen Verfolger aus Saarbrücken steht an (Samstag, 17:55 Uhr). Die Saarländer konnten den Spitzenreiter schon einmal schlagen, nämlich direkt zu Saisonbeginn. Cheftrainer Uwe Koschinat ist sich sicher, dass der FCS erneut ein Top-Spiel abliefern kann – sofern keine unkontrollierten Emotionen mit in die Partie getragen werden.
"Härtester Brocken der Liga"
Der 2:1-Hinspielsieg der Saarbrücker gegen den FCM wurde lange Zeit von der Rassismus-Affäre begleitet, die rund um Dennis Erdmann entstanden war. Inzwischen ist der Innenverteidiger in die USA gewechselt, sodass die Diskussionen von damals nicht mehr im Vordergrund stehen werden. "Wir tun sehr gut daran, dieses Spiel einfach in seiner Qualität vorzubereiten. Dazu bleibt wenig Zeit", verwies Uwe Koschinat zusätzlich auf den anstehenden Abschluss der Englischen Woche hin. Zwei Siege gegen Duisburg (4:3) und Dortmund II (2:0) bringt Saarbrücken als Rückenwind mit.
"Natürlich wartet der härteste Brocken der Liga auf uns", machte sich der FCS-Coach nichts vor. "Sie sind die mit Abstand stärkste Mannschaft der Liga." Auch die Übertragung in der ARD kommt als zusätzliche Attraktivität des Spitzenspiels hinzu. Von allen äußeren Faktoren wollte sich der 50-Jährige aber nicht beeindrucken lassen – und somit auch nicht von der Tatsache, dass die Erwartungen an den FCS nach den letzten Ergebnissen wachsen. "Wie schnell man auf dem Boden der Tatsachen aufschlägt und von allen Seiten auf die Fresse bekommt, haben wir diese Saison auch schon erlebt", erinnerte Koschinat an gewisse Ergebnisse in den Derbys.
Kerber und Grimaldi fit
Elf Punkte steht Magdeburg derweil bereits vor Saarbrücken, doch die Situation beim Gegner soll die Einstellung beim FCS nicht verändern. "Es ist ganz nett an den Mai zu denken, aber wichtiger ist das Spiel am Samstag", fokussierte sich Koschinat auf das aktuelle Geschehen. "Das Spiel gegen Magdeburg ist inhaltlich so voll gepackt, dass für Träumereien überhaupt kein Platz bleibt." Immerhin musste der Übungsleiter keine großen Ausfälle in der intensiven Woche verzeichnen – so können auch Luca Kerber (Blessuren) und Adriano Grimaldi (Wadenprobleme) in Magdeburg wohl mitwirken. Anders verhält es sich bei Sebastian Jacob, der weiterhin in häuslicher Quarantäne verbleibt.
"Wir müssen körperlich sicherlich alles rausschießen, um in Magdeburg zu bestehen. Wir müssen die stressen", stellte Koschinat darüber hinaus seine Anforderungen an die Spieler. Aktiv und frühzeitig will er den Gegner bespielen, um den Druck seitens der Saarländer zu erhöhen und den FCM nicht in die Abläufe kommen zu lassen. "Es gibt verschiedene Möglichkeiten, ihre spielerisch hohe individuellen Qualitäten aufzufangen. Unsere Herangehensweise wird ganz klar eine zweikampfbetonte sein", erklärte der 50-Jährige den Plan. Gleichzeitig warnte Koschinat: "Ich finde, es ist kein Zufall, dass Magdeburg seine Gegner regelrecht zerstören kann." Trotzdem war er fest davon überzeugt, dass der FCS ein Top-Spiel im Spitzenspiel abliefern kann.