Kauczinski nach verspielter Führung angefressen: "Das nervt"
Der SV Wehen Wiesbaden hat sich bei seiner Aufholjagd ein unerwartetes Zeichen von Schwäche geleistet. Nach der verspielten 2:0-Führung bei der 2:3-Niederlage gegen 1860 München war besonders Trainer Markus Kauczinski angefressen.
"Drei Gegentore durch Standards sind ärgerlich"
"Das nervt natürlich“, schimpfte Kauczinski am "MagentaSport"-Mikrofon über den hergeschenkten Zwei-Tore-Vorsprung und die Entstehung der ersten Niederlage seines Teams nach zuvor zwei Siegen in Folge und insgesamt vier Begegnungen nacheinander ohne Niederlage: "Wir bekommen alle drei Gegentore durch Standards – das ist ärgerlich."
Auch Florian Carstens, der vor dem zweiten SVWW-Treffer durch Dominik Prokop (23.) mit seinem zweiten Saisontor den Grundstein für den schon Zwei-Tore-Vorsprung gelegt hatte, reagierte im "Wiesbadener Kurier" unwirsch auf die Schwächen in seiner Abwehr bei den Löwen-Treffern: "Mit drei Standardgegentoren dürfen wir nicht vom Platz gehen". Erst recht mit Ambitionen wie bei den Hessen. Durch die zweite Niederlage unter Kauczinskis Regie rutschte Wiesbaden ans untere Ende der oberen Tabellenhälfte ab und kann nur noch mit Mühe Sichtkontakt zur Aufstiegszone halten – sechs Punkte beträgt der Rückstand derzeit.
Verspielte Führung: "Man muss ein Spiel zu Ende spielen"
Die verschlechterte Situation redete Kauczinski nach der erst vierten Niederlage seiner Mannschaft in fremden Stadien auch kaum schön: "Natürlich ist das ein Rückschlag, aber es sind noch viele Punkte zu vergeben." Damit seine Mannschaft nicht noch mehr Zähler liegen lässt, legte der Nachfolger von Rüdiger Rehm den Finger auf der Pressekonferenz noch über die Unzulänglichkeiten in der Defensive hinaus gleich in mehrere Wunden: "Wir haben zwar zunächst ein gutes Spiel gemacht und waren in der ersten Halbzeit für ein Auswärtsspiel richtig stark. Aber nach der Pause haben wir immer mehr leichte Fehler gemacht, waren im Spielaufbau nicht mehr gut genug, haben uns zu viele Ballverluste erlaubt und waren bei unseren eigenen Standards nicht scharf genug. Insgesamt wäre auch ein 3:3 in Ordnung gewesen, aber dafür haben wir zu viel liegen gelassen.“
Eine Fußball-Weisheit jedoch will Kauczinski seinem Team vor der Jahresheimpremiere am Samstag gegen den Aufstiegsrivalen VfL Osnabrück mit Nachdruck vermitteln: "Es heißt jetzt für uns, wieder aufzustehen und zu lernen, dass man ein Spiel auch zu Ende spielen muss."