Karlsruher SC in Sorge: Kein Dach, kein Zweitliga-Fußball?
Seit Anfang November läuft der Umbau des Karlsruher Wildparkstadions, demnächst werden hinter den beiden Toren provisorische Stahlrohrtribünen errichtet. Noch ist allerdings offen, ob die Tribünen ein Dach erhalten. Dabei wäre das mit Blick auf einen möglichen Aufstieg in die 2. Bundesliga durchaus von Bedeutung.
Dach in der 2. Liga ist Pflicht
Auch wenn der KSC am vergangenen Samstag nach elf Spielen in Folge ohne Niederlage das Derby gegen Kaiserslautern verloren hat, stehen die Badener als Tabellenzweiter weiterhin im Soll und haben realistische Chancen, im Mai die Rückkehr in die 2. Bundesliga zu feiern. Auch abseits des Rasens werden mit dem Umbau des Wildparkstadions für 125 Millionen Euro derzeit die Voraussetzungen für eine Perspektive oberhalb der 3. Liga geschaffen.
Doch es gibt ein Problem: Bisher ist offen, ob die provisorischen Tribünen hinter den beiden Toren ein Dach enthalten werden. Die Entscheidung darüber trifft der Karlsruher Gemeinderat am 26. Februar. "Aus unserer Sicht ist eine Entscheidung für das Tribünendach alternativlos, denn sie ist Voraussetzung für die Lizenzerteilung in der 2. Bundesliga", macht KSC-Geschäftsführer Michael Becker deutlich. Wie die "Badischen Neusten Nachrichten" schreiben, würden die beiden Dächer insgesamt 1,4 Millionen Euro kosten. Eine beachtliche Summe, jedoch wird die provisorische Tribüne auf der Nordseite ab April rund zwei Jahre lang in Benutzung sein, die Stahlrohrkonstruktion im Süden immerhin elf Monate.
Ausnahmegenehmigung als Wagnis
Zwar sei es nach Rücksprache mit der DFL möglich, eine Ausnahmegenehmigung für die kommende Saison zu beantragen, allerdings sei das erst mit der Einreichung aller Lizenzierungsunterlagen Anfang März möglich. Über den Antrag würde die DFL im Nachgang entscheiden und den Beschluss erst mit dem Lizenzierungsbescheid Ende April bekanntgeben. Bis dahin bliebe offen, ob dem Ausnahmeantrag stattgegeben wird. "Eine technische Umsetzung wäre dann in dem verbleibenden Zeitraum für das ausführende Bauunternehmen nach unserem Kenntnisstand aber nicht mehr möglich", warnt KSC-Projektleiter Fabian Herrmann.
Daher ist der Karlsruher SC nun in Sorge: "Es besteht das Risiko: Kein Dach, kein Zweitliga-Fußball in Karlsruhe – trotz eventueller sportlicher Qualifikation", findet Becker klare Worte – und übt damit Druck auf die Stadt Karlsruhe aus. "Wir stehen seit Wochen in engem Austausch mit der DFL und der Stadt Karlsruhe, dennoch besteht keine Sicherheit, dass einem Antrag stattgegeben werden würde." Nun liegt der Ball beim Gemeinderat.