Kaltstart nach Corona-Ausbruch: Glöckner sieht "keinen Nachteil"
Nachdem das Auswärtsspiel des SV Waldhof Mannheim bei 1860 München vor einer Woche abgesagt worden war, weil sich gleich 17 Spieler in Quarantäne befanden, kann die Partie gegen Zwickau am Samstag wie geplant stattfinden. Doch noch immer sind die Auswirkungen durch den Corona-Ausbruch zu spüren. Einen Nachteil sieht Trainer Patrick Glöckner aber nicht.
Rätselraten über Aufgebot
Gerade mal 14 Akteure standen am Mittwoch auf dem Trainingsplatz, am Freitag sind weitere Spieler hinzugekommen. Dennoch bleibt das Aufgebot überschaubar, noch immer befinden sich mehrere Spieler in Quarantäne. Wer am Samstag zur Verfügung stehen wird, konnte Glöckner bei der Pressekonferenz noch nicht sagen: "Ich muss mir da selbst erstmal ein Bild verschaffen und schauen, wer körperlich fit ist." Die Isolation der letzten Tage wird bei den Betroffenen Spuren hinterlassen haben. "Bei Spielern, die länger in Quarantäne wären, müssen wir erstmal schauen, ob sie noch geradeaus laufen können", meinte Glöckner scherzhaft, sprach damit aber einen wichtigen Punkt an. Stichwort: Verletzungsgefahr.
Zudem muss gecheckt werden, wie sehr die Infektion den Spielern zugesetzt hat. "Jeder Spieler wird auf die goldene Waage gelegt", kündigte der Waldhof-Coach an. "Die Gesundheit steht über allem." Glöckner sprach von konkreten Maßnahmen zur Wiedereingliederung, die von der Berufsgenossenschaft vorgegeben werden. Gerade mal eine gemeinsame Einheit bleibt nun, um die Mannschaft auf das Spiel gegen Zwickau vorzubereiten.
Glöckner bleibt positiv
Wahrlich keine optimalen Voraussetzungen, doch Glöckner wiegelte ab: "Wir haben keinen Nachteil. Es gibt keinen Grund eine Ausrede zu suchen, warum es am Samstag nicht klappen könnte." Aus Ausnahmesituationen wie dieser könne man lernen. Nämlich, dass das Team enger zusammenrücken müsse und dass man trotzdem positiv voran gehe. Entsprechend kündigte der Waldhof-Coach an: "Wir werden mit offenem Visier, voller Leidenschaft und Wucht auf den Platz gehen und versuchen, den Gegner zu bespielen. Alles andere zählt für mich nicht." Zumal auch der FSV Zwickau mit Corona-Fällen zu kämpfen hat, zwei Spieler fallen für die Partie aus. Der Kaltstart sei eine "Herausforderung, die wir gerne annehmen", so der 44-Jährige. "Das sollte uns nicht aus der Bahn werfen. Wir werden elf Leute auf den Platz bringen, die Gras fressen."
Dass die Vorfreude bei Glöckner auf das Spiel so groß ist, dürfte auch daran liegen, dass er selbst nach einer Infektion für zwei Wochen in Quarantäne war und nun endlich zurück auf den Platz darf. "Ich freue mich unwahrscheinlich, meine Mannschaft wieder zu sehen", sagte der Mannheimer Coach und sprach von einer "harten Zeit". Die gute Nachricht aber: "Ich bin glimpflich davon gekommen. Bis auf eine laufende Nase hatte ich keine Symptome." Ob der Waldhof trotz der schwierigen Vorbereitung an die Erfolgsserie vor dem Corona-Ausbruch mit 17 Punkten aus den vergangenen acht Spielen anknüpfen kann, wird sich am Samstag zeigen.