Kämpferischer FCK bei Hildmann-Debüt: "Feuer gegeben"

Er brüllte, gestikulierte, dirigierte: Sascha Hildmann gab bei seinem Debüt an der Seitenlinie des 1. FC Kaiserslautern lautstark die Richtung vor: nach vorne. In die marschierte seine Mannschaft auch – nur das Tor traf sie dabei nicht. Das 0:0 gegen die Würzburger Kickers bewerteten Spieler wie Trainer dennoch positiv.

Einstellung stimmt, Ertrag noch nicht ganz

"Als Mensch Sascha Hildmann ist es das Größte, beim FCK Trainer sein zu dürfen", sagte der neue Trainer der Roten Teufel bei seiner Vorstellung, nur zwei Tage vor der Partie gegen die Würzburger Kickers. Und so verwundert es wenig, dass der Trainer im Anschluss an das tor-, aber nicht ereignisarme 0:0 seiner Mannschaft am "Telekom"-Mikro zugab: "Es war schon sehr aufregend." Auf der Pressekonferenz nach der Partie gewährte der Trainer mit FCK-Vergangenheit einen Einblick in seine Gefühlswelt: "Wenn das Spiel angepfiffen wird, bin ich voll drin – da darf ich mich nicht mehr beeinflussen lassen. Trotzdem guckst du natürlich immer ein bisschen und bist schon ergriffen. Ein sehr schönes Gefühl, gerne mehr davon."

Sportlich passierte in den ersten Minuten der Partie nur wenig: Beide Mannschaften blieben bei Angriffen im Mittelfeld hängen, Steilpässe fanden eher die Werbebande als freistehende Mitspieler. Doch im Verlaufe der Partie fanden sowohl FCK als auch FWK besser ins Spiel, es entwickelte sich ein offener Schlagabtausch mit Hochkarätern auf beiden Seiten: "Die Mannschaft war engagiert, mutig, hat nach vorne gespielt", lobte Hildmann den Einsatz seines Teams – gerade nach dieser bewegenden Woche: "0:5 Niederlage, Trainerwechsel, viel Kritik. Das Ganze steckt noch in den Knochen." Auf dem Platz ließ sich die Mannschaft davon aber nichts mehr anmerken: "Wir haben versucht, das Tor zu schießen. Das hat leider nicht geklappt. " Die Art und Weise hingegen imponierte dem Fußballlehrer: "Die Jungs haben eine Reaktion nach dem 0:5 gezeigt."

Veränderung trotz kurzer Anlaufzeit

Das galt vor allem für den extrem aktiven Florian Pick, den Hildmann von Anfang an aufbot und der die Kickers immer wieder vor Probleme stellte: "Wir brauchten auf den Außenbahnen einen Spieler, der gut im Eins-gegen-eins ist", so der Coach, der bei dieser Personalie genau richtig lag: "Florian Pick hat ein sehr, sehr gutes Spiel gemacht."

Der 23-Jährige hätte die Partie mit seinen Gelegenheiten vermutlich im Alleingang entscheiden können, setzte darüber hinaus auch die Offensivkollegen Thiele und Kühlwetter mehrfach in Szene. Doch dem FCK-Angriff fehlte das Abschlussglück: "Man kann uns heute nur die Chancenverwertung vorwerfen. Wir hatten einige Dinger, die wir vorne hätten reinmachen können", befand auch Pick, der nach der Partie am "Telekom-Mikrofon" dennoch euphorisiert wirkte: "Der Trainer hat uns die zwei Tage, wo er da war, super auf den Gegner eingestellt. Unsere Philosophie, auch das Anlaufen vorne auf den Außen, hat man heute erkennen können." Man wollte die Fans nach zuletzt enttäuschenden Wochen mit einer engagierten Leistung wieder hinter sich bringen: "Der neue Trainer hat uns viel Feuer gegeben, dass wir es den Fans heute richtig zeigen", so Pick, der bereits eine deutliche Veränderung innerhalb der Mannschaft nach dem Trainerwechsel wahrnahm: "Wenn man Leidenschaft und Kampf zeigt, geben sie einem das auch zurück. Wir wurden heute nicht ausgepfiffen, wie die letzten Spiele."

Auf dieser Leistung wollen Trainer und Mannschaft aufbauen: "Wir gehen mit einem guten Gefühl raus, das Potenzial ist in dieser Mannschaft. Man muss sie nur führen und an ihre Stärken appellieren", weiß Hildmann, der harte Arbeit und viel Training in der kommenden Woche ankündigte: "Das Glück, dass so ein Ball mal reinrutscht, musst du dir erarbeiten. Beim nächsten Spiel, wo du so spielst, reicht vielleicht eine Chance. Dann kannst du das Spiel gewinnen." Bis zum kommenden Spieltag wolle man sich sukzessive steigern: "Und in Meppen vielleicht mit einer Chance das Spiel für uns entscheiden."

   

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