K.O. in der Verlängerung: FCM scheitert spät an Freiburg

Während der 1.FC Kaiserslautern mit dem 2:0 über den 1. FSV Mainz 05 am Samstagnachmittag für eine Überraschung sorgen konnte, bahnte sich zeitgleich auch in Magdeburg etwas an. Bis tief in die Verlängerung schleiften die aufopferungsvoll ackernden Kicker von Stefan Krämer den Bundesligisten aus dem Breisgau, wo sich die Elbstädter jedoch nach 120 Minuten knapp und äußerst bitter mit 0:1 geschlagen geben mussten.

Magdeburger Leidenschaft – Beck trifft nur den Pfosten

Im Gegensatz zu den beiden Vertretern aus der Pfalz hatte es – zumindest im Rahmen eines Pflichtspiels – das Aufeinandertreffen zwischen dem 1.FC Magdeburg und dem SC Freiburg noch nie gegeben. Grund genug also für den vermeintlichen Underdog aus der Elbstadt, von Anfang an alles in die Waagschale zu werfen und das Debüt für sich zu entscheiden. Gegenüber dem 3:1-Auswärtserfolg des FCM in der Liga beim SV Meppen tauschte Chefcoach Stefan Krämer zweimal durch: Matchwinner Osei Kwadwo ersetzte den verletzten Sirlord Conteh, zudem stand Behrens anstelle von Brunst im Kasten. Die Blau-Weißen fanden gut in die Partie. Knapp fünf Minuten standen auf der Uhr, als sich Bertram über außen gut durchzusetzen wusste und mit seinem Flankenball den Kopf von Laprevotte fand, der jedoch nicht mehr genug Druck hinter den Ball bringen konnte, Chance vertan. Magdeburg blieb aber dran: Erst verzog Kvesic aus der Distanz (9.), dann verpasste der Kroate ein schönes Zuspiel von Bertram am Elfmeterpunkt knapp (10.).

Erst nach 16 Minuten auch einmal ein erstes Lebenszeichen der Breisgauer durch einen Fernschuss von Sallai, den Behrens jedoch im Nachfassen entschärfen konnte. Es sollte – nicht zuletzt aufgrund der konzentrierten und aufmerksamen Leistung der Magdeburger Defensive – eine knappe weitere Viertelstunde dauern, ehe die Freiburger wieder einmal für Gefahr sorgen konnten, der Kopfball von Höfler strich aber knapp über das Gehäuse (30.). Die dickste Möglichkeit des ersten Durchgangs sollte aber den Hausherren gehören: Bertram flankte einen Eckball auf den Schädel von Beck, der das Leder jedoch nur an den Pfosten und nicht ins Glück der Blau-Weißen bugsierte (37.). Es sollte der letzte Aufreger der ersten 45 Minuten bleiben, in denen der 1. FC Magdeburg ein richtig gutes Spiel machte und den Gast aus dem Oberhaus immer wieder vor Probleme stellte.

Kein Sieger nach 90 Minuten – Waldschmidt schockt FCM

Der FCM knüpfte im zweiten Durchgang an die Tugenden der ersten Hälfte an und strahlte auch als erstes Team wieder Torgefahr aus, Becks Ball nach Ernst-Hereingabe strich jedoch knapp am Gehäuse des SCF vorbei (53.). Auf der Gegenseite traf Waldschmidt mit seinem Schuss nur das Außennetz (57.). Es ging munter hin und her zu diesem Zeitpunkt, Kvesic überraschte Freiburg-Schlussmann Schwolow mit einem Distanzschuss (60.). Freiburg brauchte bis zur 70. Spielminute, ehe auch die Breisgauer ihre bislang beste Torgelegenheit verbuchten: Waldschmidt legte auf für den eingewechselten Höler. Sein Abschluss konnte jedoch gerade noch auf der Torlinie durch Perthel und Müller in Kollaboration vereitelt werden (70.). Doch auch Magdeburg versteckte sich rund 15 Minuten vor dem Ende nicht, verbuchte durch Ernst (74.), Müller (76.) und Kvesic (80.) weitere gute, wenn auch nicht zwingende Tormöglichkeiten. Beinahe wäre den Blau-Weißen kurz vor Schluss noch der Lucky Punch gelungen, doch der Abschluss von Kvesic strich denkbar knapp am Gehäuse der Streich-Elf vorbei (90.+2). Die hochspannende Partie hatte keinen deutlichen Sieger verdient und so ging es in die 30-minütige Overtime.

Und genau in dieser Verlängerung schlug der SC Freiburg in Person von Luca Waldschmidt eiskalt zu. Magdeburg schien nach den aufreibenden 90 Minuten zuvor noch nicht gänzlich wach, da schickte Borrello den deutschen U21-Nationalspieler steil, der sich das Leder noch einmal zurechtlegte und routiniert flach ins rechte Eck vollstreckte (92.). Die kalte Dusche für den Drittligisten, der um ein Haar nur fünf Minuten später das 0:2 durch Höler und damit wohl den endgültigen Knockout hätte hinnehmen müssen, doch Behrens hielt die Elbstädter im Spiel (98.). Die bisweilen gute Stimmung in der Magdeburger MDCC-Arena drohte mit der Führung des Bundesligisten zu kippen, immer wieder monierten die Anhänger die teils kniffligen Entscheidungen von Schiedsrichter Harm Osmers. Vor der Pause der ersten Hälfte der Overtime tat sich chancentechnisch allerdings nicht mehr viel.

Für die letzte Viertelstunde brachte FCM-Coach Stefan Krämer mit Costly und Roczen für Perthel und Kvesic noch einmal zwei frische Kräfte für die Offensive. Und beinahe hätte sich das glückliche Händchen des Übungsleiters ausgezahlt: Roczen lauerte frei vor Schwolow auf ein Zuspiel von Ernst, doch dessen Ablage geriet etwas zu ungenau (108.). Magdeburg ackerte und fightete und packte zusehends die Brechstange aus, immer wieder rasselten lange Bälle in Richtung Freiburger Sechzehner – und bereits nach Ablauf der 120 Minuten gab es noch einmal Ecke für die Hausherren. Doch der Standard, er sollte nicht den ersehnten Ausgleich bringen und so musste sich der aufopferungsvoll kämpfende und mehr als ansehnlich aufspielende 1. FC Magdeburg am Ende intensiver 120 Minuten denkbar knapp dem SC Freiburg mit 0:1 geschlagen geben.

   

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