Janßen stürzt, aber Köln gewinnt: "Mir ist kurz die Luft weggeblieben"

Viktoria Köln ist der erste Sieg nach neun Spielen ohne Erfolg geglückt. Obwohl die Domstädter gegen Ingolstadt insgesamt drei Treffer erzielten, zitterte Cheftrainer Olaf Janßen bis zum Schluss – nicht nur, weil er an der Seitenlinie unfreiwillig selbst in einen Zweikampf verwickelt wurde. Erinnerungen an das Vorjahr waren präsent.

Janßen sprach zum Fußballgott

Es lief die 79. Spielminute, als auf Kölner Seite eine Schrecksekunde entstand. FCI-Angreifer Jalen Hawkins rannte unabsichtlich in Viktoria-Cheftrainer Olaf Janßen hinein, der stürzte und mit schmerzverzerrtem Gesicht vor der Trainerbank liegen blieb. "Da war ich ein bisschen erschrocken, habe einen kleinen Leberhaken bekommen. Mir ist die Luft kurz weggeblieben", berichtete der 56-Jährige nach Abpfiff, dass es ihm wieder gut ging. "Ich hatte Glück, dass ich mir den Kopf nicht gestoßen habe." Vorwürfe machte er seinem unfreiwilligen "Gegenspieler" natürlich nicht.

Auch der 3:1-Sieg in Ingolstadt half über etwaige Schmerzen hinweg. Obwohl Janßen bis zum Ende zitterte – im vergangenen Jahr führte Köln bei den Schanzern immerhin bis zur Nachspielzeit, ehe der FCI die Partie noch mit zwei Toren in 120 Sekunden drehte. "Wenn ich ganz ehrlich bin, dann habe ich ab der 87. Minute schon hoch geguckt und gehofft: 'Lieber Fußballgott, dieses Mal bitte nicht'", erzählte der Viktoria-Coach anschließend bei "MagentaSport" schmunzelnd. Doch die Kölner ließen nichts mehr anbrennen, sodass der erste Erfolg nach neun sieglosen Spielen eingefahren wurde.

Knifflige Elfmeterszenen für Dietz

Schon zu Spielbeginn wurde es in Audi-Sportpark turbulent: Erst nutzt André Becker ein Geschenk der Schanzer (3.), dann folgte auf der Gegenseite ein Elfmeterpfiff nach Handspiel – Ausgleich (6.). Abwehrspieler Lars Dietz, der den Strafstoß verschuldete, haderte mit der Entscheidung. "Ich weiß, dass ich den Ball mit der Hand getroffen habe, aber das war alles in der Bewegung. Das ist die Diskussion, die immer und immer wieder geführt wird", erläuterte der Innenverteidiger skeptisch, denn Absicht konnte man dem 25-Jährigen in der Situation nicht unterstellen. Auch in einer weiteren strittigen Szene, als Dietz den Arm im Strafraum gegen die Brust von Moussa Doumbouya ausfuhr, ging der Verteidiger mit, "dass man da keinen Elfmeter geben muss" – den gab es letztlich auch nicht (61.).

So überwog am Ende die Erleichterung nach dem dritten Tor der Kölner, das gleichbedeutend mit dem 3:1-Endstand war. "Jeder kann verstehen, dass ich sehr, sehr glücklich über diese drei Punkte bin", zeigte sich Janßen erleichtert. Zumal der Druck nach den bisherigen Spieltagsergebnissen bei der Viktoria lag. "Unsere Situation war klar, die war nicht berauschend. Wir waren in den letzten Wochen viel auf der Suche. Dann so ein Spiel zu machen, fühlt sich richtig gut an", lobte Janßen seine Mannschaft, die sich nicht beeindrucken ließ. Die Sieglos-Serie ist somit vorbei – und schon steht die Viktoria mit 18 Punkten wieder auf einem einstelligen Tabellenplatz. Doch der Abstand von sechs Punkten zur Gefahrenzone soll möglichst schnell noch anwachsen.

Der Janßen-Crash im Video:

   

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