Jänicke lobt Ziehl: "Hat der Mannschaft einen Push gegeben"
Auch in den verbleibenden fünf Pflichtspielen bis zur Winterpause wird Manager Rüdiger Ziehl als Interimstrainer beim 1. FC Saarbrücken auf der Bank sitzen. Bei der Mannschaft scheint das durchaus Anklang zu finden, Tobias Jänicke jedenfalls findet lobende Worte für den 45-Jährigen.
Ziehl findet Anklang
Eigentlich hatte Ziehl neben seiner Tätigkeit als Manager bei den Saarländern nicht vor, länger als nötig interimsweise an der Seitenlinie zu stehen. Doch weil die Verhandlungen mit einem neuen Trainer überraschend gescheitert sind, bleibt der 45-Jährige nun im Amt – zumal sich seine Bilanz von drei Siegen aus drei Pflichtspielen sehen lassen kann. Und auch bei der Mannschaft findet der frühere Coach des TSV Havelse Anklang.
"Rüdiger Ziehl hat der Mannschaft so einen kleinen Push gegeben", lobt Tobias Jänicke in der "Bild"-Zeitung. "Er macht das sehr gut. In seiner unaufgeregten Art findet er trotzdem klare Worte und fordert Sachen ganz klar ein. Und er legt den Fokus wieder auf unsere Stärken, unseren Fußball." Ziehl habe dem Team gezeigt, dass man mit wenig Input viel verändern könne. "Er lässt uns wieder ein bisschen von der Leine, und deswegen haben wir die zwei Spiele in der Liga auch gezogen."
In der Tat tritt der FCS unter dem 45-Jährigen deutlich offensiver auf als es unter Vorgänger Uwe Koschinat der Fall war – fünf Tore in zwei Spielen sprechen für sich. Wobei Jänicke die Taktik des Ex-Trainers keineswegs verurteilt: "Man will ihm nichts Böses. Das größte Problem für die Leute war, dass es nicht so ansehnlich war. Die Jahre davor hat Saarbrücken für viel Ballbesitz gestanden, eher ein 4:3 und Spektakel als ein 1:0." Das sei in den letzten eineinhalb Jahren ein bisschen auf der Strecke geblieben. "Dann war es ein 1:0, ist ja auch komplett okay, aber jetzt ist es für viele schöner, zu sehen, dass die Mannschaft mit allem, was sie hat, nach vorne spielt und auch mal ein Gegentor in Kauf nimmt, aber dafür was bietet. Dann wird man auch mal dafür belohnt."
"Können auch feine Klinge spielen"
Der Mittelfeldspieler betont: "Wir können einen sehr, sehr guten Fußball spielen, wir haben eine richtig gute Mannschaft, die viel leisten kann, da sind wir wieder auf dem Weg dahin. Dass wir nicht nur immer kämpfen, machen, tun, sondern auch eine feine Klinge spielen können."
Das wollen die Blau-Schwarzen auch am Samstag wieder beweisen, wenn der SV Meppen im Ludwigspark gastiert. Die Emsländer sind seit neun Spielen sieglos und belegen den ersten Abstiegsplatz. "Meppen steht mit dem Rücken zur Wand. Die müssen unbedingt gewinnen. Selbst ein Punkt ist für die zu wenig", warnt Jänicke vor einem angeschlagenen Boxer. Druck, wenn auch in anderer Form, hat aber auch der FCS: "Nach zwei Siegen erwartet jeder, dass du die schlägst." Sollte das gelingen, würden die Saarbrücker den Abstand nach oben weiter verkürzen.