Jacobacci appelliert: "Wir wollen, können und werden etwas tun"

Die Stimmung im Umfeld vom TSV 1860 München ist nach vier Niederlagen in Folge angeschlagen. Ohne einen frischen Erfolg droht den Löwen in Kürze wohl ein Abstiegsplatz. Davon lassen sich Maurizio Jacobacci und seine Spieler aber nicht aus der Ruhe bringen, wie der Cheftrainer vor dem Spiel beim Halleschen FC angab. Eine Reaktion soll folgen.
"Druck gehört im Fußball allgemein dazu"
Etwas machen zu "müssen" ist normalerweise etwas, das im Wortschatz von Maurizio Jacobacci nicht auftaucht. "Wir wollen, wir können und wir werden etwas tun. Das sind die Schlagwörter", sagte der 1860-Coach bei der Pressekonferenz am Freitag. Am späten Samstagnachmittag (16:30 Uhr) soll seine Mannschaft dann die Worte des Cheftrainers umsetzen. Zuvor stellte der 60-Jährige klar, dass sich das Team trotz ausbleibender Erfolge nicht aus der Ruhe bringen lässt. Vier Niederlagen in Folge tragen die Löwen mit Fassung. "Wir sind alle nicht zufrieden mit den Resultaten. Auf keinen Fall. Aber man darf sich von der Situation nicht herunterziehen lassen. Wir wissen haargenau, was wir auf dem Platz geleistet haben", so Jacobacci.
Nun brauchen die Löwen aber wieder Ergebnisse. Der Druck auf Giesings Höhen wächst, weil 1860 nur noch wegen des besseren Torverhältnisses über dem Strich steht. Jacobacci blickte über den Tellerrand. "Druck gehört im Fußball allgemein dazu. Aber es gibt anderen Druck im Privatleben", zählte der 60-Jährige verschiedene Ängste von Gesundheit bis hin zur finanziellen Existenz auf. "Das alles ist ein wahnsinniger Druck. Dieser Druck hier, das ist Sport. Es gibt Höhen und Tiefen, aber man hat immer die Möglichkeit, etwas zurecht zu biegen." Das will 1860 in Halle erreichen.
Jacobacci verurteilt Falschmeldungen
Dazu steht Jacobacci beinahe der gesamte Kader zur Verfügung. Einzig Phillipp Steinhart (Achillessehnenverletzung) fehlt weiterhin, während der Cheftrainer beispielsweise freiwillig auf Valmir Sulejmani oder Kilian Ludewig verzichten wird. Gemeinsam mit seiner Mannschaft will der 1860-Coach die "krassen Fehler, die wir treffen", ausmerzen. "Es sind wenige, aber sie sind entscheidend", hob der 60-jährige Fußballlehrer hervor. "Wir wollen uns für das, was wir zum Teil sehr, sehr gut machen, belohnen. Für mich ist es enorm wichtig, dass wir nach so einer Situation eine Reaktion zeigen können."
Bei einer weiteren Niederlage droht jedoch auch weiteres Ungemach, was den Coach nicht überraschen dürfte. Vor allgemeiner Kritik scheint sich Jacobacci auch nicht verschließen zu wollen, bei einer anderen Sache plädierte der 60-Jährige jedoch auf Genauigkeit. "Falschmeldungen können Schaden auslösen, der nicht mehr rückgängig gemacht werden kann", betonte der 1860-Coach und führte als Beispiel eine Berichterstattung in der Schweiz an, derzufolge er ein Trinkverbot für das Oktoberfest gegenüber seinen Spielern ausgesprochen habe. "Das finde ich nicht korrekt. Wenn man etwas schreibt, dann auch das Richtige." Zum sportlichen Teil hatte Jacobacci nicht mehr, aber auch nicht weniger hinzuzufügen: "Ich bin zu 100 Prozent überzeugt, dass die Mannschaft die aktuelle Lage versteht. Ich habe eine tolle Truppe hier, die noch von sich reden lassen wird." Bestenfalls schon in Halle aus Münchner Sicht.