"Ist zu hinterfragen": VfB kritisiert Polizeikontrolle vor Dresden-Spiel

Nachdem sich Teile der mitgereisten Fans des VfB Lübeck vor dem Auswärtsspiel in Dresden einer größeren Polizeikontrolle unterziehen mussten, üben die Norddeutschen nun Kritik an der Maßnahme und stellen die Verhältnismäßigkeit infrage.

"Unverhältnismäßiger Eingriff"?

Rund 200 Fans waren am Samstagmittag von der Kontrolle auf einem Rastplatz betroffen, nachdem die Polizei zuvor mehrere Busse rausgewunken hatte. Rund drei Stunden dauerten die Kontrollen, sodass einige Fans erst nach Beginn der zweiten Halbzeit im Stadion eintrafen. Hintergrund der Maßnahme waren die Vorfälle beim Auswärtsspiel in Aue vor zwei Wochen, als einige VfB-Fans in den Toiletten randaliert und einen größeren Sachschaden hinterlassen hatten. 

"Wir begrüßen es, wenn Personen ermittelt werden, die im Rahmen von Spielen unseres Vereins Straftaten begehen und damit auch dem Ansehen unseres Vereins schaden", sagt VfB-Vorstandsvorsitzender Christian Schlichting. Nichtsdestotrotz sei zu hinterfragen, "ob diese Maßnahme in ihrer Art und vor allem auch in ihrer Dauer nicht einen unverhältnismäßigen Eingriff in die Rechte insbesondere der sehr großen Anzahl Unbeteiligter darstellt, die teilweise nicht einmal mit in Aue waren". Aus Sicht des VfB Lübeck müsse es "andere Wege geben, um die Einzeltäter aus Aue zu ermitteln".

VfB bedankt sich bei Dynamo

Unbeteiligte, die sich in ihren Rechten eingeschränkt sahen, empfiehlt Schlichting, sich juristischen Beistand zu suchen. Beim Verein steht zudem Fanbeauftragter Klaas Kruse als Ansprechpartner zur Verfügung. Indes bedankt sich der VfB Lübeck bei Dynamo Dresden, "insbesondere bei den Personen in den Bereichen Sicherheit und Fanbetreuung, für die solidarische Unterstützung und die gute Zusammenarbeit am Samstag". Unter anderem war entschieden worden, die Partie mit 15-minütiger Verzögerung anzupfeifen. Weil die Fanszene nach ihrer Ankunft im Stadion gegen 15:30 Uhr einen Böller sowie eine Leuchtrakete gezündet hatte, muss der VfB nun mit einer Geldstrafe des DFB rechnen.

   

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