"Ist es in Ordnung?": Kutschke bricht Interview für Feier mit den Fans ab

Erstes Spiel, erster Sieg: Dynamo Dresden hat die Mission Aufstieg erfolgreich gestartet und direkt zum Auftakt drei Punkte gegen Zweitliga-Absteiger Arminia Bielefeld geholt. Die Fans feierten den Sieg nach Spielschluss ausgiebig – und riefen auch Kapitän Stefan Kutschke auf den Zaun, der dafür kurzerhand ein Interview abbrach.

"Wenn der K-Block ruft … "

Dass die ARD ein Spiel aus der 3. Liga live überträgt, kommt nicht alle Tage vor. Und wenn das dann wie am Samstag doch der Fall ist, sollen die Interview-Partner nach Spielende natürlich möglichst hochklassig sein. So wurde Dynamo-Kapitän Stefan Kutschke zu Moderatorin Stephanie Müller-Spirra gebeten. Doch während sich der 34-Jährige den Fragen der ARD-Moderatorin stellte, begannen vor dem K-Block bereits die Feierlichkeiten von Fans und Mannschaft. Alle Spieler wurden dabei auf den Zaun gebeten, nur einer fehlte: Stefan Kutschke. Mit lautstarken "Kutschke, Kutschke"-Rufen forderten die Anhänger den Kapitän herbei, doch der Stürmer blieb zunächst im Interview.

Als dann jedoch Pfiffe aufkamen, drehte Kutschke sich um und fragte mitten im Interview: "Ist es in Ordnung, wenn ich da hingehe?" Die Antwort wartete der 34-Jährige aber schon gar nicht mehr ab und stöpselte das Mikro aus. Müller-Spirra war sichtlich irritiert und antwortete nur: "Naja." Da war Kutschke schon auf dem Weg zu den Fans. Den TV-Zuschauern erklärte die Moderation dann: "So geht das halt, wenn man mit einem Dynamo-Kapitän reden will und der K-Block ruft. Dann geht der für Stefan Kutschke halt vor." Bei den Fans angekommen, stieg Kutschke über den Zaun in den Block und feierte gemeinsam mit den Anhängern. "Sie möge es mir verzeihen", sagte der Stürmer im Nachgang in Richtung von Müller-Spirra.

Kutschke macht "großes Manko" aus

Nach Ende der Feierlichkeiten kam Kutschke dann noch zum Interview mit "MagentaSport" – und war euphorisiert: "Die Stimmung ist phänomenal. Wir haben immer betont, dass wir die Euphorie aus der Rückrunde mitnehmen wollen. Das war der erste Schritt. Wir haben unser Ziel kommuniziert, und der Weg dahin ist entscheidend. Alleine vom Reden wirst du nicht aufsteigen." Ebenfalls positiv: "Im Gegensatz zum letzten Jahr konnten wir das Auftaktspiel positiv gestalten." Doch bei allem Lob machte der 34-Jährige auch "ein großes Manko" aus: "Das war unsere Chancenwertung. Wir hätten höher gewinnen können."

Vor allem in der ersten Halbzeit erspielten sich die Sachsen zahlreiche Chancen "Wenn wir nach 20 Minuten mit 3:0 oder 4:0 führen, darf sich niemand beschweren", meinte Trainer Markus Anfang. "Wir müssen einfach die Tore machen. Das ist ärgerlich." Letztlich zappelte der Ball aber nur zweimal im Netz: Erst profitierten die Sachsen von einem Eigentor der Bielefelder (14.), ehe Kutschke einen Elfmeter verwandelte (36.). "Dann wird so ein Spiel wieder eng", spielte Anfang darauf an, dass der DSC kurz vor der Pause zum Anschluss kam und nach dem Seitenwechsel auf den Ausgleich drückte. "Wir mussten diszipliniert spielen und dann war klar, dass wir unsere Möglichkeiten bekommen." Mit dem 3:1 durch Hauptmann in Minute 65 war die Partie schließlich entschieden, zumal Bielefeld kurz danach in Unterzahl war, nachdem Mizuta glatt Rot gesehen hatte (67.).

"Dürfen den Sieg nicht überwerten"

Anfang, der sich im Tor für Stefan Drljaca entschied, sprach von einem "hochverdienten Sieg" und befand: "Es ist keine Selbstverständlichkeit gegen eine Mannschaft zu gewinnen, die gerade aus der 2. Liga abgestiegen ist. Daher sind wir einfach glücklich." Gleichzeitig warnte der 49-Jährige aber: "Wir dürfen den Sieg nicht überwerten. Wir haben verdient und zurecht gewonnen, mehr aber auch nicht." Im Training unter der Woche gelte es nun, noch eine Schippe draufzulegen, um am 18. August auch bei Mitfavorit SV Sandhausen bestehen zu können. Schöner Nebeneffekt: Nach aktuellem Stand wird die SGD als Tabellenführer zum Zweitliga-Absteiger reisen. Begleitet von zahlreichen Fans, für die man auch schonmal ein Interview abbricht.

Das Kutschke-Interview im Video:

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