"Intensität nicht ausreichend": Arslans Tritt bleibt ohne Folgen

Der Tritt von Dresdens Ahmet Arslan gegen Björn Rother im Heimspiel gegen Rot-Weiss Essen (2:1) hat kein Nachspiel. Wie der DFB am Dienstag auf Anfrage von liga3-online.de erklärte, werde der Kontrollausschuss kein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts eines krass sportwidrigen Verhaltens gegen den 29-Jährigen einleiten.

"Clever gemacht"

83 Minuten waren am Samstag gespielt, als Arslan und Rother aneinandergerieten. Ausgangspunkt war der Versuch von Dresdens Park, einen Elfmeter zu schinden, worüber Rother sich beim Südkoreaner lautstark echauffierte. Arslan kam dazu, trennte die Beiden – und trat Rother dann mit Vorsatz auf den Fuß. Davon ließ der Essener sich provozieren, trat gegen Arslan nach und flog mit Rot vom Platz, während Dynamos Offensivspieler weitermachen durfte.

Bei "MagentaSport" sagte Arslan anschließend: "Natürlich sieht es blöd aus, weil ich ihm leicht auf den Fuß trete. Ich wusste aber, dass er dann so reagiert. Das war natürlich auch eine spielentscheidende Szene, und das habe ich auch ein bisschen clever gemacht." Warum er Rother auf den Fuß trat, begründete er so: "Der Rother ist ein Spieler, der einen 90 Minuten nervt und beleidigt. Manche Beleidigungen gehen unter die Gürtellinie. Das ist kein Vorwurf, sondern einfach seine Art. Ich bin dann keiner, der verbal zurückschießt, das mag ich nicht." Also gab er ihm anderweitig einen mit.

Keine Ermittlungen

Weil Schiedsrichter Martin Speckner den Tritt nicht gesehen hatte, wäre es für den DFB-Kontrollausschuss nun nachträglich möglich gewesen, in der Angelegenheit zu ermitteln. Zumal die TV-Bilder eindeutig sind und Arslan sein Vergehen auch offen zugegeben hatte. Doch wie der DFB auf Anfrage erklärte, reiche die Intensität des potentiellen Vergehens für ein mögliches krass sportwidriges Verhalten nach aktueller Einschätzung nicht aus. Entsprechend werde der Kontrollausschuss auch keine Ermittlungen einleiten.

Heißt: Eine nachträgliche Sperre muss Arslan nicht fürchten. Sportchef Ralf Becker dürfte die Nachricht erleichtert aufnehmen, hatte er im Nachgang doch gegenüber der "Bild" gesagt: "Da sollte man die Kirche im Dorf lassen. Wir bekommen ja auch nicht nachträglich ein Tor oder Elfmeter zugesprochen. Solche Dinge können im Eifer des Gefechts mal passieren. Da sind schließlich auch Emotionen im Spiel." Wäre Arslan gesperrt geworden, wäre dies ein herber Rückschlag für Dynamo im Aufstiegsrennen gewesen: Schließlich ist Arslan mit 19 Toren und neun Vorlagen der Topscorer der 3. Liga. Allein in diesem Jahr war er in 13 Spielen an 19 (!) Toren direkt beteiligt. Ob er am Freitagabend beim Topspiel in Saarbrücken wieder ausschließlich sportliche Schlagzeilen schreibt?

   

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