Initiative "12doppelpunkt12" beendet Stimmungsboykott

Es war eine der größten und vor allem leisesten Protestaktion in der Fußballgeschichte: An den drei letzten Spieltagen des Jahres 2012 schlossen sich Fangemeinden von insgesamt 50 Fußballklubs von Bundesliga bis 3. Liga der Initiative "12doppelpunkt12" an – schweigen für die ersten 12 Minuten und 12 Sekunden eines Fußballspieles. Hintergrund der Protestaktion war das am 12. Dezember 2012 mit großer Mehrheit von den 36 Klubvertretern aus Bundesliga und 2. Bundesliga verabschiedete Konzept "Sicheres Stadionerlebnis" der Deutschen Fußball-Liga (DFL), welches die Rechte der Fans nach Meinung der Initiatoren von "12:12" massiv einschränkt. Für das neue Jahr hat die Initiative nun angekündigt, nicht mehr zu weiteren Stimmungsboykotten aufrufen zu wollen.

Einladung zu Gespräch mit DFL

Es war eine gespenstig leise Atmosphäre, die an den letzten drei Spieltagen der Hinrunde in erster bis dritter Liga Deutschlands herrschte. Wegen des geplanten und am 12. Dezember 2012 schließlich auch verabschiedeten DFL-Konzeptes "Sicheres Stadionerlebnis" rief die Initiative "12doppelpunkt12 – Ohne Stimme keine Stimmung" zu bundesweiten Stimmungsboykotten für die ersten 12 Minuten und 12 Sekunden auf. Anhänger von 50 Klubs schlossen sich der Initiative an und zeigten, dass die Fangemeinde deutschlandweit dazu in der Lage ist, sich zusammenzuschließen und gemeinsam ein Ziel zu verfolgen. Zwar wurde das Konzept letztendlich mit großer Mehrheit von den Vertretern der 36 Vereine aus erster und zweiter Bundesliga verabschiedet, das Signal war jedoch eindeutig, meinen auch die Initiatoren in einer Erklärung vom heutigen Mittwoch auf ihrer Internetseite: "Wenn man die angenommenen Anträge mit dem ersten Entwurf vergleicht, so kann man festhalten, dass der Protest dazu beigetragen hat, viele weitere, unverhältnismäßige Maßnahmen zu verhindern." Zum Ergebnis, "dass 12doppelpunkt12 eine der erfolgreichsten Fanaktionen aller Zeiten war", kamen die Fans der 50 verschiedenen Vereine, die sich am 29. Dezember in Kassel zusammenfanden. "Zudem haben wir von der DFL eine Einladung zu einem ersten Gespräch bekommen, sodass der von uns immer eingeforderte Dialog endlich ernsthaft beginnen kann", zeigen sich die Initiatoren erfreut über die Einladung der DFL. Zusammen mit Fanverbänden und Fanclubs will die Initiative "12:12" nun ein eigenes Konzept "Fanfreundliches Stadionerlebnis" erstellen. Nach der Winterpause sieht die Initiative zudem davon ab, zu weiteren Stimmungsboykotten aufzurufen. Dennoch mahnt sie an: "Wir werden uns immer gegen Vollkontrollen und die Beschneidung von Gästekontingenten stellen und gegebenenfalls mit Protest, Kreativität und Aufklärung gegen derlei Repressalien agieren." Die Debatte über die Sicherheit in Deutschlands Fußballstadien kann damit konstruktiv weitergeführt werden – während sich die Mannschaften im Jahr 2013 wieder auf die Unterstützung ihrer Fans von Anfang an freuen dürfen.

FOTO: Flohre Fotografie

   

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