Trotz Blitzstart: 1. FC Saarbrücken nur Remis beim SSV Ulm

Im ersten Sonntagsspiel der neuen Spielzeit trennten sich Aufsteiger SSV Ulm und der 1. FC Saarbrücken 1:1. Nach einen Blitzstartes der Saarbrücker samt Führungstreffers durch Kai Brünker (2.) kamen die Spatzen noch zurück und sicherten sich zumindest einen Zähler. Dabei agierten die Ulmer die letzte Viertelstunde gar in Überzahl und kamen dem Sieg nahe. 

Brünker braucht 110 Sekunden – Ulms Reichert gleicht aus

Bei bescheidenem Wetter eröffnete der Aufsteiger vom SSV Ulm die neue Spielzeit im eigenen Stadion gegen den 1. FC Saarbrücken, der mit zahlreichen Fans anreiste. Für den Auftakt veränderte SSV-Trainer Thomas Wörle seine Elf im Vergleich zum 2:0-Sieg im Landespokal auf einer Position und brachte Chessa für Neuzugang Higl. Somit standen bei den Ulmern lediglich Spieler auf dem Feld, die auch schon den Aufstieg erspielten. Bei den Saarbrückern schickte Trainer Rüdiger Ziehl mit Patrick Schmidt, Sontheimer, Brünker, und Civeja vier Neuzugänge von Beginn an ins Rennen. Im Tor ersetzte Paterok den abgewanderten Batz. Die Gäste erwischten vor 9.543 Zuschauern auch den klar besseren Start. Keine Minute war gespielt, als Ulm-Schlussmann Ortag einen abgefälschten Schuss von Civeja aus dem rechten unteren Eck kratzen musste.

Die anschließende Ecke sollte folgenreich sein: Die Hereingabe von Gaus landete über Umwege bei Brünker, der die Kugel aus kurzer Distanz nach 110 Sekunden zum 1:0 für den FCS über die Linie drückte. Ein absoluter Nackenschlag für die Spatzen. Diese schüttelten sich und kamen nach einem Schuss aus zweiter Reihe von Jann zu einem ersten Abschluss, den Paterok aber sicher aufnehmen konnte (9.). Deutlich knapper wurde es zehn Minuten später, als Rösch mit seiner Flanke aus dem Halbfeld Allgeier fand, dessen Direktabnahme knapp am Kasten vorbei rauschte (19.). Beim Gegenstoß der Gäste zog Ulms Stoll das taktische Foul und sah die erste Verwarnung des Spiels.

Immer wieder hatte der Aufsteiger Probleme mit den Gegenstößen der Saarländer. So auch in der 28. Minute, nachdem eine Ecke infolge eines abgewehrten Schusses von Röser in einem FCS-Konter mündete. Hierbei brach Kerber durch und versuchte, die Kugel in die Mitte zu legen, wo Allgeier das Leder an den Arm sprang. Schiedsrichter Winter entschied zunächst auf Strafstoß, nahm dies aber in Absprache mit seinem Assistenten zurück, da der Ulmer erst mit dem Oberschenkel am Ball gewesen war. In der Folge wurde es auf dem Platz hitziger. Rösch sah in dieser Phase Gelb (38.). Vom FCS kam nicht mehr viel, was sich rächte. Nach einem unbedachten Einsatz von Civeja kam Jann im Strafraum zu Fall, sodass es nun wirklich Strafstoß hab. Reichert legte sich die Kugel zurecht, scheiterte zunächst noch an Paterok, doch nutzte den Rebound für das erste Tor des SSV und den 1:1-Ausgleich (41.). Dieser stand – nach einer weiteren Verwarnung gegen Ulms Ludwig (45.+3.) – zur Halbzeit auf der Anzeigetafel.

FCS nach Kerber-Rot in Unterzahl unter Druck

Ohne personelle Veränderungen, aber mit stärker werdendem Regen, betraten die Mannschaften nach der Verschnaufpause das Feld wieder. Nun agierten die Gastgeber etwas aktiver. In der 52. Spielminute resultierte dies im ersten Abschluss des zweiten Durchgangs, als SSV-Stürmer Röser mit einem Schlenzer etwas zu hoch zielte. Danach wachten auch die Saarbrücker wieder auf. Dank eines akrobatischen Einsatzes von Schmidt verbuchten auch die Gäste ihren ersten Torschuss, den Keeper Ortag jedoch abfangen konnte (58.). Heimtrainer Wörle nutzte die Gelegenheit, um doppelt zu wechseln: Risch und Higl kamen für Roesch und Röser (63.). An der Statik des Spiels änderte sich dennoch zunächst wenig. So liefen die Gäste aus dem Saarland weiter an, ohne zu nennenswerten Abschlüssen zu kommen, während die Ulmer auf Umschaltsituationen warteten, die sich so nicht wirklich ergaben.

Gefährlich hätte es nach 68 Zeigerumdrehungen zwar werden können, als Civeja das Leder früh gewann, seine unbedrängte Flanke allerdings zu nah vor den Kasten brachte, sodass Ortag diese abfangen konnte. Es war seine letzte Aktion, ehe Rabihic ihn ersetzte. Zudem kam Neudecker für Brünker beim FCS. Joker Neudecker durfte auch direkt einen Freistoß aufs Tor bringen, der aber zu harmlos wurde (71.). Auch Rabihic zeigte sich ballsicher, was Risch unfair unterband, wofür er ebenfalls Gelb sah (74.). Zwei Minuten später gab es dann die erste Karte für den FCS – und diese hatte es in sich. Nach einem Einsteigen von Kerber, der Chessa von hinten zu Fall brachte, sah der Saarbrücker glatt Rot – eine harte Entscheidung. Wörle tauschte infolgedessen abermalig und brachte Brandt für Ludwig für die letzten zehn Minuten (80.).

Der SSV drückte nun. Nach einem abgefälschten Schuss von Higl wurde es eng, doch landete die Kugel zwei Meter neben dem Saarbrücker Kasten (82.). Deutlich enger wurde es nach 85 Spielminuten, als Chessa an der Grundlinie durch brach und im Rückraum den aufgerückten Risch fand, der jedoch etwas zu hektisch abschloss und seinen Schuss über den Kasten setzte. Dies hätte durchaus der Lucky Punch werden können. Wieder 120 Sekunden später fand sich Chessa in ähnlicher Position, doch konnte Paterok seine Hereingabe nun herausfausten. Es folgten weitere Wechsel, sodass die Zeit dem SSV davonlief. Zudem wurde es noch nicklig. Nach einem Ballwegschlagen sah Schmidt noch Gelb (90.+2.) sowie Joker Scienza für ein Nachtreten gegen Uaferro, das durchaus auch als Unsportlichkeit hätte gewertet werden können (90+4.). Am Ende hatte somit das 1:1 Bestand. Nach dem Blitzstart baute der FCS stetig ab und kann am Ende um einen Punkt froh sein, während der Aufsteiger in seinem ersten Spiel durchaus mehr hätte mitnehmen können.

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