"In den Hintern getreten": Wie Mannheim die Krise beenden will

Nur ein Punkt aus den letzten vier Spielen ließ den SV Waldhof Mannheim auf einen Abstiegsplatz abrutschen. Dort standen die Kurpfälzer vor dieser Saison erst einmal. Beim Auswärtsspiel in Unterhaching (Freitag, 19 Uhr) will Mannheim die Krise nun beenden. Wie das gelingen soll.

"Gegenseitig den Kopf" gewaschen

Schwierige Situationen erfordern besondere Maßnahmen. Und so wurde beim Waldhof unter der Woche nicht nur "intensiv" trainiert, sondern auch in "vielen Gesprächen und Analysen" aufgearbeitet, was im Heimspiel gegen Dortmund II am vergangenen Freitag (1:3) schiefgelaufen war, wie Trainer Rüdiger Rehm bei der Spieltags-Pressekonferenz am Mittwoch berichtete. Dabei ist es offenbar lautstark zur Sache gegangen. So hätten sich die Spieler "gegenseitig den Kopf" gewaschen und Klartext geredet.

Aber auch Rehm habe der Mannschaft "ein bisschen in den Hintern getreten" und ihr "die Augen geöffnet", dass "bestimmte Dinge nicht gehen". Dabei sei es vor allem um das Auftreten während der zweiten Halbzeit letzten Freitag gegangen. "Mit der Leistung können wir nicht leben, das können wir nicht akzeptieren. So wollen wir uns nicht präsentieren. Das haben wir uns felsenfest geschworen." Nicht unbedingt die Tatsache, dass das Spielerische fehlte, war Mannheims Coach ein Dorn im Auge, "sondern der fehlende Kampf und Bereitschaft. Die müssen wir einfach auf den Platz bringen. Das sind Dinge, die unabdingbar sind".

Arbeitermentalität gefordert

Doch es wurde nicht nur Kritik geübt. "Wir haben die Jungs auch motiviert und ihnen in den Kopf gerufen, dass wir in Unterhaching wieder eine Chance haben." Die Partie beim Aufsteiger würde Mannheim am liebsten "heute oder bereits gestern absolviert haben, damit wir es schnell wieder besser machen können. Wir sind heiß darauf, ein Zeichen zu setzen". Nur ein Sieg in der Münchner Vorstadt würde die aktuelle Situation entspannen. Rehm bezeichnete diese zwar als "kritisch", aber nicht als eine, "aus der man nicht rauskommen kann. Wir wissen, dass wir die Fähigkeiten haben". Damit diese am Freitag zu sehen sind, "müssen wir einen Tick mehr tun", forderte der 44-Jährige, der solche Phasen in seiner Karriere schon mehrfach erlebt habe. "Wir brauchen diese Arbeitermentalität." Im Training habe Rehm diese unter der Woche beobachtet. "Da ging es schon heftig zur Sache."

Das Selbstvertrauen sei Rehm zufolge zwar "angeknackst", doch ein Kopfproblem habe die Mannschaft nicht, verwies der SVW-Trainer darauf, dass die Mannschaft nach dem frühen 0:2 gegen Dortmund eine Reaktion gezeigt hätte. Was fehlte, "war die letzte Konsequenz". In Unterhaching, das über eine "interessante Mischung" aus "jungen Talenten" und "alten Haudegen" verfüge, gehe es nun darum, sich gegen den Wind zu stellen und zu versuchen, "durch den Sturm durchzugehen". Personell kann der Waldhof-Coach dabei fast aus dem Vollen schöpfen, nur der am Knie verletzte Fridolin Wagner fällt aus. Alle anderen sind gefordert, eine Reaktion zu zeigen. "Es geht darum, wie wir auftreten und dass wir gemeinsam gegen den Ball verteidigen. Da liegt der Schlüssel." Und der Weg aus der Krise?

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