Im zweiten Anlauf: SV Rödinghausen strebt die 3. Liga an
Der SV Rödinghausen strebt im zweiten Anlauf nun doch den Aufstieg in die 3. Liga an. Auf der Jahreshauptversammlung der Ostwestfalen legten sich die Verantwortlichen aufgrund der geänderten Lizenzmaßnahmen auf das ambitionierte Ziel fest.
Kein Lizenzantrag für 20/21
Bereits in der Saison 2019/2020 waren die Rödinghauser sportlich auf dem Weg in die 3. Liga. Nach 26 absolvierten Spielen lag der Verein mit 63 Punkten ganze zehn Zähler vor dem Verfolger aus Verl (22 Spiele). Da die Saison coronabedingt zu diesem Zeitpunkt abgebrochen wurde, stand der SVR als Meister der Regionalliga West fest. Allerdings war dieser Titel ohne Wert, da der der Verein bereits einen Monat zuvor entschieden hatte, auf einen Lizenzantrag für die 3. Liga aus Gründen der Nachhaltigkeit zu verzichten.
Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) setzte seinerzeit eine Spielstätte mit einer Kapazität von 10.001 Plätzen voraus. Da der Zuschauerschnitt in der Saison in dem 10.000 Einwohner-Dorf nur bei knapp über 1.000 Personen lag, kam ein Stadionneu- oder Umbau auch im Sinne der Wirtschaftlichkeit nicht in Frage. Ein Umzug in eine andere (drittligataugliche) Heimspielstätte war für die regional verbundenen Rödinghauser ebenfalls keine Option. Nutznießer war der SC Verl, der sich als Tabellenzweiter in der Aufstiegsrelegation gegen Lok Leipzig durchsetzte und in die 3. Liga aufstieg.
Neue Regularien führen zum Umdenken
Da der DFB vor zwei Wochen gemeinsam mit der Task Force neue Regularien für die Drittliga-Lizenzerteilung erarbeitet hat, kommt nun auch für den SVR ein Aufstieg in Frage. Bereits ab der kommenden Saison wird die Mindestkapazität der Stadien auf 5.001 Zuschauer herabgesetzt. Gegenüber dem "RevierSport" hob der Geschäftsführer Alexander Müller hervor: "Wenn diese Regelung vor zwei Jahren gegolten hätte, dann wären wir aufgestiegen." Gleichwohl müsste der Klub das heimische Häcker Wiehenstadion erweitern, fasst es derzeit doch nur 3.100 Fans .
Auf der Jahreshauptversammlung konkretisierten die Ostwestfalen die sportlichen Ziele. "Wir werden nun die Professionalisierung aller Bereiche vorantreiben, die Ausbildung unserer Jugendspieler fördern und gemeinsam auf das Ziel eines möglichen Aufstiegs in die 3. Liga hinarbeiten", betonte Müller. Rödinghausen werde zukünftig die Drittliga-Chance auch wahrnehmen und alle Auflagen erfüllen, sollte der Verein sportlich seine Hausaufgaben machen. Zumindest für die aktuelle Saison kommt die Wandlung aber wohl zu spät. Der SVR steht nach anfänglichen Schwierigkeiten mit nur einem Punkt aus fünf Spielen derzeit auf Platz acht und hat mit 24 Zählern zehn Punkte Rückstand auf Tabellenführer Rot-Weiss Essen.