Im Check (5/7): Was aus den ehemaligen Drittligisten wurde

48 Mannschaften sind seit der Saison 2008/09 in der 3. Liga an den Start gegangen, 28 Teams haben die selbige mittlerweile wieder verlassen. Was ist aus ihnen geworden? Dieser Frage geht liga3-online.de in den kommenden Wochen im Rahmen einer mehrteiligen Serie nach. Im fünften Teil der Reihe geht es um den FC Ingolstadt, SV Babelsberg, MSV Duisburg und Rot-Weiß Ahlen.

FC Ingolstadt: Der große Coup

Die Schanzer vom FC Ingolstadt sind eines der Teams, die von manchen als "Retortenklub" bezeichnet werden, da mit dem Audi-Konzern ein finanzstarker Geldgeber die Fäden im Hintergrund der Oberbayern mitzieht. Doch was der Verein in den letzten Jahren geleistet hat, ist dennoch mehr als beachtlich. Im Jahr 2010 setzten sich die Ingolstädter in der Relegation mit zwei Siegen gegen Hansa Rostock durch und verschafften sich so die Möglichkeit in der 2. Bundesliga anzutreten. Dort spielte man bis zur letzten Saison meist im unteren Mittelfeld eine solide, aber nicht besonders auffällige Rolle. Das änderte sich mit Trainer Ralph Hasenhüttl. Mit ihm bekamen die Schanzer einen enormen Aufschwung und spielten im letzten Jahr in der 2. Bundesliga beinahe jeden Gegner mürbe. Mit großem Vorsprung besiegelte der FCI in diesem Jahr schon frühzeitig die Sensation und den Aufstieg in die Bundesliga. Ob finanzkräftig oder nicht, aber mit diesem Coup hatte man in Fußball-Deutschland nicht gerechnet. Auch im Oberhaus hält der FCI derzeit gut mit: Nach 15 Spieltagen steht der Aufsteiger im gesicherten Mittelfeld.

SV Babelsberg: Hinter den großen Namen

Nur denkbar knapp hat der SV Babelsberg vor zwei Jahren den Klassenerhalt in der 3. Liga verpasst, sodass man in die Regionalliga Nordost absteigen musste. In dieser Liga haben die Brandenburger seither einen schweren Stand. Mit Mannschaften wie Carl Zeiss Jena, dem 1. FC Magdeburg oder der TSG Neustrelitz war in jeder Saison seither mindestens ein Team so konstant, dass an eine Rückkehr des SVB in die 3. Liga nicht zu denken war. Allerdings waren auch die Leistungen der Mannschaft selbst daran beteiligt, da man sich nie wirklich in eine gute Ausgangslage bringen konnte. Die Plätze 14 und 11 aus den letzten beiden Jahren sprechen eher von Abstiegskampf als vom versuchten Aufstieg. In dieser Saison scheinen die Filmstädter sich davon aber verabschieden zu können. Zwar ist man nicht auf den vordersten Plätzen, doch mit nur einer Niederlage aus 17 Partien spielt Babelsberg bisher eine gute Rolle. Da die Tabellenspitze allerdings bereits zehn Punkte entfernt ist, wird der Wiederaufstieg wohl auch in dieser Saison nicht gelingen.

MSV Duisburg: Von der Euphorie auf den Boden der Tatsachen

Erst in diesem Jahr schaffte der MSV Duisburg den Sprung aus der 3. Liga in die 2. Bundesliga. Doch nach aktuellem Stand könnten sich die Meidericher in naher Zukunft schon wieder dort vorfinden. Die Euphorie rund um den MSV und den damaligen Trainer Gino Lettieri war groß und die Vorfreude auf die 2. Liga umso größer. Die Realität holte die Duisburger allerdings schneller wieder ein, als ihnen lieb sein konnte. Um finanziell nicht wieder ins eigene Verderben zu rennen, beschloss man die Saison ohne teure Neuzugänge zu beginnen und wurde dafür bisher hart bestraft. Nach 17 Spieltagen rangiert der Verein aus dem Ruhrgebiet relativ abgeschlagen am Ende der Tabelle und konnte erst zwei Saisonsiege einfahren. Zwar waren nicht in allen Spielen die Leistungen so schlecht wie die Ergebnisse, doch die eklatanten Schwächen des MSV ließen sich nicht verbergen. Für den neuen Trainer Ilia Gruev wird es deshalb umso schwerer, einen möglichen Abstieg am Ende noch zu verhindern.

Rot-Weiß Ahlen: Rückkehr auf die Fußballbühne

Mit Rot-Weiß Ahlen steht ein weiteres Team auf der Agenda, dass die 3. Liga sportliche eigentlich nie verlassen hat. Nach dem Abstieg aus der 2. Bundesliga im Jahr 2010 schafften die Westfalen den Klassenerhalt in der 3. Liga auf dem 17. Rang der Tabelle. Doch aufgrund von wirtschaftlichen Problemen und dem damit verbundenen Insolvenzverfahren wurden RWA nicht nur drei Zähler abgezogen, sondern auch die Lizenz vorenthalten und der Zwangsabstieg eingeleitet. Dieser führte die Ahlener direkt in die fünftklassige NRW-Liga, in der man im Folgejahr sang und klanglos Letzter wurde. Aufgrund der Neuordnung der Oberligen war damit jedoch kein weiterer Abstieg verbunden, sodass man in der Oberliga Westfalen ganz neu beginnen konnte. Dieses Unterfangen erwies sich seither als wesentlich erfolgversprechender. In diesem Jahr konnte das Insolvenzverfahren rund um das Wersestadion abgeschlossen werden und passend dazu schaffte das Team von Trainer Marco Antwerpen als Zweiter der Liga den Sprung in die Regionalliga West und die größeren Fußballbühnen. Seither gastieren wieder große Namen wie Alemannia Aachen und Rot-Weiss Essen zu Pflichtspielen an der Werse. Nach einer Erfolgsserie zuletzt stehen die Ahlener nun zwar im Abstiegskampf, haben aber direkten Anschluss an das gesicherte Mittelfeld und dürfen sich somit Hoffnungen auf einen Verbleib in der 4. Liga machen.

 

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