Waldhof erwartet bei Aufstieg Handlungsbedarf am Stadion
Am Donnerstag, und damit sechs Tage vor Ende der Frist am 1. März, hat der SV Waldhof Mannheim die Lizenz-Unterlagen für die 2. Bundesliga und die 3. Liga eingereicht. Im Aufstiegsfall erwartet der Klub Handlungsbedarf am Stadion.
Kompp hofft auf die Stadt
Knapp 30 Jahre ist es nun alt, das Carl-Benz-Stadion. Längst erfüllt die Spielstätte nicht mehr den Ansprüchen des modernen Fußballs. Sollte am Saisonende der Aufstieg in die 2. Bundesliga gelingen, "wird es insbesondere im infrastrukturellen Bereich noch Handlungsbedarf geben", so Geschäftsführer Markus Kompp. Die entscheidenden Themen seien dem Eigentümer und dem zuständige Fachbereich der Stadt Mannheim allerdings "seit über einem Jahr bekannt", sagt der 40-Jährige. "Wir hoffen sehr darauf, dass die Stadt Mannheim als Eigentümer des Carl-Benz-Stadions nun rechtzeitig zur Erfüllung aller Auflagen ihren Teil für Profifußball in Mannheim beitragen wird."
Im Frühjahr 2022 hatte die Stadt Mannheim als Eigentümer des Carl-Benz-Stadions mit Blick auf die notwendigen Modernisierungsmaßnahmen ein Gutachten in Auftrag gegeben. Das Ergebnis: Allein für die 3. Liga müssen rund acht Millionen Euro investiert werden. Zum einen in ein komplett neues Stromnetz, zum anderen in eine Verbesserung der Flutlichtanlage. Darüber hinaus muss das Spielfeld etwas vergrößert werden, zudem bedarf es einer größeren Anzahl an Rollstuhl-Plätzen. Langfristig geht es auch um die Betonsanierungen an den Zugängen oder um die Erneuerung des Wasserversorgungs- und Lüftungssystems. Kostenpunkt: 22 Millionen Euro.
Waldhof will neues Stadion
Im Aufstiegsfall müssten demnach langfristig sogar rund 49 Millionen Euro aufgewendet werden, weil unter anderem in die Arbeits-Infrastruktur für Medienvertreter investiert und das Stadionumfeld ertüchtigt werden müsste. Noch umfangreicher wären die Baumaßnahmen, falls eines Tages der Aufstieg in die Bundesliga gelingen sollte. Insgesamt wären dann 61 Millionen Euro nötig.
Angesichts der notwendigen Maßnahmen hatte Waldhof-Boss Bernd Beetz bereits im November 2021 Alarm geschlagen und betont, dass die 2. Liga im Carl-Benz-Stadion auf Dauer nicht machbar sei. Dem Vernehmen nach soll die Familie Beetz bereit sein, den Bau eines neuen Stadions für 60 Millionen Euro zu finanzieren. Weil die Stadt allerdings weiterhin eine Sanierung des Carl-Benz-Stadions präferiert, war Beetz vor einigen Wochen nochmal an die Öffentlichkeit gegangen: "Jede Mannschaft der 3. Liga, die keine Logen hat, hat ein strukturelles Defizit von zwei Millionen Euro. Das können sie nicht ausgleichen."