Hochspannung im Aufstiegskampf: Ein Trio setzt sich ab

Wenige Spieltage vor Saisonende kämpfen noch fünf Mannschaften um die begehrten Plätze in Richtung 2. Bundesliga. Zudem stehen noch mehrere direkte Duelle der Topteams an. Gerade in dieser Phase der Saison geht es also darum, bloß nicht nachzulassen und keine Schwächen zu zeigen. liga3-online.de blickt in den Wochen bis zum großen Saisonfinale jeweils nach einem Spieltag auf die aktuelle Lage im Aufstiegskampf, blickt auf den vergangenen Spieltag zurück, analysiert die Aufstiegschancen und beschäftigt sich mit dem Restprogramm der Vereine.

Den KSC bringt nichts aus der Ruhe

Die wohl besten Karten in diesem Fünfkampf hat der Karlsruher SC. Die Mannschaft von Markus Kauczinski scheint die stabilste der Liga zu sein. Der 2:1-Heimerfolg gegen die abstiegsbedrohten Babelsberger am vergangenen Wochenende war dafür wieder einmal der beste Beweis. Der Ausgleich der Filmstädter in der Schlussviertelstunde brachte die Badener nicht ins Wanken. Im Gegenteil: Keine fünf Minuten später stellte Dulleck die Führung wieder her und die ließen sich die Karlsruher auch nicht mehr nehmen. Die Niederlage in Unterhaching scheint die Mannschaft ebenfalls nicht verunsichert zu haben. So verbuchte sie in den vergangenen zehn Spielen beachtliche 23 Punkte. Das Restprogramm beinhaltet dabei allerdings noch einige kniffelige Aufgaben. Gerade das Auswärtsspiel bei den zu Hause scheinbar unbesiegbaren Münsteranern, am kommenden Samstag, könnte dabei zu einer Herkulesaufgabe werden. Des Weiteren geht es noch nach Darmstadt und zum SV Wehen Wiesbaden. Zu Hause erwartet man den Chemnitzer FC und den FC Hansa Rostock.

Arminia schaut nicht auf die Anderen

Auf dem zweiten Rang folgt der DSC Arminia Bielefeld, der sogar noch einen Zähler mehr aus den zurückliegenden 10 Spielen verbuchen konnte, als der KSC. Die Blauen ließen sich vom 0:1-Rückstand gegen Wehen Wiesbaden am letzten Spieltag überhaupt nicht aus der Ruhe bringen. Zwar waren die Angriffe der Arminen nicht immer zwingend und gefährlich, aber die Mannschaft um Toptorjäger Fabian Klos ist als Einheit so stark, dass sie trotz eines fälschlicherweise aberkannten Tores und eines Pfostentreffers noch mit 3:1 gewinnen konnte. Das Restprogramm der Ostwestfalen ist allerdings durchaus knackig. Auswärts tritt der DSC am Samstag beim Konkurrenten aus Heidenheim an. Dort wird sich Stefan Krämers Team endgültig beweisen müssen. Sollten sie diese Aufgabe meistern, sieht es durchaus vielversprechend für die Arminia aus. Die weiteren Gegner sind der Hallesche FC (H), VfB Stuttgart II (A), Wacker Burghausen (A) und am 37. Spieltag das Aufstiegsderby gegen den VfL Osnabrück (H). Trainer Stefan Krämer gibt sich dabei kämpferisch: "Solange wir unsere Aufgaben meistern, brauchen wir nicht auf die Anderen schauen."

Preußen in den Topspielen eine Macht

Der derzeit dritte Anwärter auf den Aufstieg ist der SC Preußen Münster. Die Adlerträger, die aus zuletzt zehn Spielen 19 Punkte holten, sind das einzige zu Hause noch ungeschlagene Team. In den letzten beiden Partien mussten die Grünen in Offenbach und im Nachholspiel beim VfB Stuttgart II antreten. Mit jeweils 1:0 konnten die Preußen dabei wichtige sechs Punkte einfahren. Gerade nach dem 3:3 der Vorwoche gegen Saarbrücken waren diese Spiele wichtig für die Psyche der Münsteraner. Nun soll am Samstag gegen den Karlsruher SC der Anschluss nach ganz oben weiter gehalten werden. Und die Preußen wissen wie es geht. Im heimischen Preußenstadion mussten schon Arminia Bielefeld und der VfL Osnabrück empfindliche Niederlagen einstecken und das wollen die Münsteraner auch gegen die Badener fortsetzen. Nach diesem Topspiel geht es für die Grünen noch nach Erfurt sowie Unterhaching. Zu Hause spielt man noch gegen Babelsberg und die Stuttgarter Kickers.

Wundertüte 1.FC Heidenheim

Der wohl unberechenbarste Anwärter auf den Aufstieg kommt aus Heidenheim. Die Torfabrik um Kapitän Marc Schnatterer hat in den vergangen zehn Partien 21 Punkte gesammelt und spielt dabei zwischen Genie und Wahnsinn. Die große Stärke des FCH ist neben dem Toreschießen der unbändige Wille zum Sieg. Entweder man fertigt Mannschaften wie Münster, Babelsberg und Darmstadt mit mindestens drei Treffern ab, oder man holt noch Rückstände wie das 0:2 gegen Wiesbaden oder das 0:1 und 1:2 gegen den VfL Osnabrück auf. An der Bremer Brücke war der FCH zwar das unterlegene Team, doch spricht es gerade für die Qualität der Mannschaft, auch solche Spiele nicht zu verlieren. Nach dem allerdings eher schwachen Spiel beim Halleschen FC (0:0) folgt am Samstag ein Topspiel gegen die Arminia aus Bielefeld. Wenn die Heidenheimer dieses Spiel gewinnen, ist ihnen alles zuzutrauen. Eine Niederlage sollten sich die Schützlinge von Trainer Frank Schmidt dabei allerdings nicht erlauben, um im Aufstiegskampf am Ball zu bleiben. Die Mannschaft gastiert danach noch in Aachen und Saarbrücken und spielt zu Hause gegen Dortmund II sowie Kickers Offenbach.

Der VfL und die Schlussphasen

Der Letzte im Bunde der großen fünf ist der VfL Osnabrück. Die Lila-Weißen haben in den abgelaufenen Spielen die meisten Nerven gezeigt. Dabei hat der VfL in den jeweils letzten Minuten der vergangenen drei Partien zwei Punkte gewonnen und drei verloren. Neben dem viel umjubelten 3:2 gegen Hansa Rostock und dem 2:3 bei Wehen Wiesbaden traf es die Niedersachsen am vergangen Wochenende gegen Heidenheim in der Nachspielzeit. Der Schock beim VfL und Claus-Dieter Wollitz saß tief. "Nur" 14 Punkte konnten seit dem 23. Spieltag ergattert werden. Allerdings hat der VfL gerade in der Hinserie gezeigt, was er kann. Nicht umsonst stand das Team nach 19 Spieltagen mit 40 Punkten an der Tabellenspitze. Warum der Mannschaft momentan nicht der Befreiungsschlag gelingen will, ist nicht ganz klar. Die Osnabrücker sind in jedem Falle unter Zugzwang und müssen dringend wieder drei Punkte einfahren. Dabei muss der VfL noch in Halle bestehen und empfängt zu Hause Stuttgart und Burghausen. Am 11. Mai kommt es dann womöglich zum entscheidenden letzten Showdown um den Aufstieg in der Bielefelder SchücoArena.
In diesem Jahr ist in dieser Liga im Kampf um den Aufstieg alles möglich. Direkte Duelle und geringe Punktabstände machen den Kampf um die Plätze 1-3 unberechenbar. Und dann gibt es ja noch die Angelegenheit Alemannia Aachen, die alles noch komplizierter machen könnte. In jedem Fall kann sich keins der Teams sicher fühlen, bevor es nicht rechnerisch aufgestiegen ist. Und abschreiben sollte man bei diesen Fünf schon gar keinen.

FOTOFU Sportfotografie

 

 

   
Back to top button