Hinrunden-Prognose #1: Die Plätze 11 bis 20
In wenigen Wochen ist die Hinrunde der 20 Klubs absolviert. Ein erstes Fazit zogen wir bereits vor einigen Wochen, seitdem aber hat sich einiges getan: Verloren geglaubte Klubs wurden zu Leben erweckt, andere vermeintliche Spitzenteams mussten abreißen lassen. Wohin führt der Weg der Drittligisten bis zum Ende der Hinrunde? liga3-online.de analysiert die Situationen und wagt eine Prognose. Im ersten Teil blicken wir auf die letzten zehn Mannschaften der Tabelle.
Platz 11: 1. FC Magdeburg
Der 1. FC Magdeburg – er ist in dieser Saison kaum einzuschätzen. Irgendwie scheint sich die 3. Liga mehr und mehr auf den ehemals frechen Aufsteiger eingestellt zu haben, obgleich ein 3:1-Auswärtssieg bei der SG Sonnenhof Großaspach zuletzt sämtliche Krisengedanken wegspülte. Eine ausgeglichene Bilanz befördert den FCM aktuell ins gesicherte Mittelfeld. Sowohl weniger als auch deutlich mehr erscheint in dieser Spielzeit aktuell nicht realistisch.
Prognose: Platz 7 bis 12
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Platz 12: SSV Jahn Regensburg
Auch bei Jahn Regensburg verhält es sich ähnlich. Nach einem furiosen Saisonstart zeigte die Formkurve alsbald deutlich nach unten, mit einem 3:1-Sieg über Wehen Wiesbaden sind die Ostbayern nun aber vorläufig wieder obenauf. Anders als bei den Magdeburgern ist Regensburg jedoch anhand der Kaderqualität eher ein Kandidat für die unteren Plätze – besonders in der Defensive steht noch nicht fest, ob der Jahn genügend Qualität für das Drittliga-Mittelfeld besitzt.
Prognose: Platz 13 bis 16
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Platz 13: SG Sonnenhof Großaspach
Steht der SG Sonnenhof ein schweres Jahr bevor? Einiges, aber nicht alles deutet darauf hin. Zu bemängeln bleibt wie schon in der Vorsaison die schwache Heimbilanz mit nur acht Punkten aus acht Spielen. Kaum zu glauben, aber wahr: Die SG kassierte in Heimspielen fast viermal (!) so viele Tore wie auswärts! Es erscheint für Großaspach wahrscheinlich, dass eine längere Krise schnell im Tabellenkeller mündet, die Konstanz für mehrere Erfolge in Serie sich aber nicht einstellt. Heißt: Großaspach muss in diesem Jahr aufpassen.
Prognose: Platz 15 bis 18
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Platz 14: Rot-Weiß Erfurt
Rot-Weiß Erfurt ist und bleibt eine Wundertüte. Das 0:4 in Münster traf RWE recht unvorbereitet, auch wenn die Thüringer mehr und mehr mit lästigen Verletzungsproblemen zu kämpfen haben. Urplötzlich müssen Trainer Stefan Krämer und Co. offenbar in der Tabelle auch wieder nach unten schauen – kurzzeitige Abstiegssorgen hätten in der Geschichte des Drittliga-Dinos schließlich Tradition. Sind aber alle Mannen fit und Carsten Kammlott wieder in Form, dann dürften sich diese Bedenken alsbald erledigen.
Prognose: Platz 11 bis 14
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Platz 15: SV Wehen Wiesbaden
Der SV Wehen Wiesbaden, Last-Minute-Drittligist aus der Vorsaison, ist auf dem besten Wege, sich wieder in den Abstiegskampf zu verirren. Grund sind anhaltend schwache Leistungen seit Ende September, der SVWW ergatterte nur noch sechs Punkte aus sieben Partien. Vom Aufschwung ist daher nicht mehr viel zu spüren. Drei Niederlagen in Folge lassen Wiesbaden vielmehr in Regionen purzeln, die in dieser Spielzeit doch vermieden werden sollten. Ungewiss, ob sich die Rot-Schwarzen schnell befreien können – unter dem Strich sollte der Klassenerhalt jedoch möglich sein.
Prognose: Platz 11 bis 14
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Platz 16: SV Werder Bremen II
Und wieder haben sie es getan, die Youngster von Werder Bremen: Nach einem schwachen Saisonstart haben sich Norddeutschen irgendwie über den Strich gemausert und verteidigen diesen mit konstanten Ergebnissen mit Mann und Maus. Alles andere ist auch gar nicht Ziel der Reserve, die neben der Ausbildung von Talenten für die Bundesliga-Mannschaft einfach nur mit allen erdenklichen Mitteln die 3. Liga halten sollen. Je besser die Punkteausbeute bis zum Winter aussieht, desto höher steigen die Aktien. Aktuell tendieren die Klassenerhalts-Chancen mindestens hin zu einem 50:50.
Prognose: Platz 16 bis 19
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Platz 17: SC Paderborn
Der SC Paderborn – er ist nicht nur Sorgenkind der 3. Liga, sondern ein mahnendes Beispiel dafür, wie schnell sich plötzlicher Erfolg ins völlige Gegenteil umkehren kann. Selbst nach zwei Abstiegen in Folge ist der Boden noch nicht erreicht, die aktuelle Elf hat die Ostwestfalen nämlich schnurstracks in den nächsten Abstiegskampf befördert. Unter normalen Umständen dürften die Blau-Schwarzen in dieser Region der Tabelle nichts, aber auch gar nichts verloren haben. Aber was ist in dieser Liga schon noch normal? Nichtsdestotrotz gehen wir weiterhin davon aus, dass Paderborn über kurz oder lang zumindest das Mittelfeld erreichen dürfte.
Prognose: Platz 10 bis 13
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Platz 18: Preußen Münster
Schon einen Schritt weiter als der SCP aus Ostwestfalen ist der SCP aus dem Münsterland: Preußen Münster scheint in den letzten Wochen die Kurve zu kratzen, ist mit sieben Punkten aus drei Spielen deutlich im Aufwind. Ist das Verlassen der Kellerplätze nur eine Frage der Zeit? Noch kann das nur vermutet werden, noch müssen die Ergebnisse mit Konstanz unterstrichen werden. Unter dem wohl prominentesten Trainer der 3. Liga, Benno Möhlmann, kann und muss das Ziel der Adlerträger in jedem Fall in ganz anderen Sphären liegen.
Prognose: Platz 10 bis 13
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Platz 19: FSV Zwickau
Einen heißen Tanz bietet der FSV Zwickau seit Saisonbeginn – jedoch nicht immer mit dem Gegner, sondern meist mit dem Strich, der die schwarzen von den roten Rängen trennt. Aktuell sind die Westsachsen wieder unter diesen gerutscht und müssen zumindest über einen direkten Wiederabstieg nachdenken. Ganz offensichtlich ist die Qualität im Kader hart an der Grenze zur allgemeinen Drittliga-Tauglichkeit anzusiedeln, es fehlt vor allem in der Breite. Kommt zu diesen Voraussetzungen nicht das erforderliche Glück und geht das Sechs-Punkte-Spiel gegen Preußen Münster am Wochenende verloren, dann läuten bereits die Alarmglocken.
Prognose: Platz 16 bis 19
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Platz 20: FSV Mainz 05 II
Schon mit einem Abstand von sieben Zählern zum rettenden Ufer versehen rangiert die Reserve von Mainz 05 auf dem allerletzten der 20 Drittliga-Plätze. Was ist für die Talente aus Rheinland-Pfalz noch zu retten? Der Weg wird steinig, denn das Manko der fehlenden Erfahrung schlägt sich in den Spielverläufen gravierend wieder. Viel zu einfache Fehler in der Defensivzuteilung machen teils ausgeglichene Begegnungen zunichte. Das Gesamtkonstrukt wirkt nicht vollends drittligareif und so müssen sich die Mainzer arge Gedanken um den Verbleib in der 3. Liga machen.
Prognose: Platz 18 bis 20
[box type="info"]Der zweite Teil mit den Plätzen 1-10 wird am Donnerstag veröffentlicht.[/box]