Hiller wird zum Helden: "Gibt nur wenige, die den rausholen"

Für die erste kleine Pokal-Überraschung sorgte am Freitagabend der TSV 1860 München. Mit 5:4 setzte sich das Team von Trainer Michael Köllner im Elfmeterschießen gegen den Zweitligisten SV Darmstadt 98 durch und steht damit erstmals seit der Saison 2016/17 wieder in der zweiten Runde. Dabei zeigte Löwen-Keeper Marco Hiller erneut, wie wichtig er für seine Mannschaft ist und heimste das Lob seiner Kollegen ein.

"Den habe ich schon drin gesehen"

Nachdem er den entscheidenden Elfmeter verwandelt hatte, lief Stephan Salger ohne Umweg zu Torhüter Marco Hiller, um das Erreichte zu feiern. Beiden Spielern des TSV 1860 München wurde eine entscheidende Rolle zuteil: Hiller hatte beim Pokal-Duell gegen Darmstadt mehrere starke Paraden gezeigt und den ersten Versuch der Gäste im Elfmeterschießen durch Patric Pfeiffer entschärft. Salger setzte mit dem wuchtigen Treffer ins rechte Eck den Schlusspunkt zum 5:4, der den Einzug in die zweite Runde bedeutete. "Ich habe geschaut, was der Torwart macht", gewährte der 31-Jährige Einblick in den Moment vor dem entscheidenden Schuss. Immerhin konnte der Verteidiger den Elfmeter recht entspannt angehen: "Wenn ich nicht getroffen hätte, wäre es zumindest weitergegangen."

Hiller konnte auch gegen die Lilien zeigen, dass er ein Experte im Elfmeterschießen ist. Denn von den letzten sechs Pokalpartien der Löwen gingen fünf ins Elfmeterschießen. Alle konnten die Münchner für sich entscheiden – auch dank ihres Schlussmannes. "Wenn man das Eck ahnt, ist es nicht schwer", erklärte der 24-Jährige. Schwieriger als der erste Elfmeter sei der Kopfball der Darmstädter in der 119. Minute zu entschärfen gewesen. Auch da war es Pfeiffer, der das TSV-Eigengewächs geprüft hatte. "Es wäre ärgerlich gewesen, wenn wir so kurz vor dem Ende das Spiel verloren hätten", meinte Hiller. Doch dank eines großartigen Reflexes blieb es beim 1:1. "Den habe ich schon drin gesehen, aber wir wissen, was wir an Marco Hiller haben", lobte Phillipp Steinhart seinen Schlussmann. Auch Köllner war begeistert: "Wir hatten sicher mit Marco Hiller den Helden des Spiels, der uns kurz vor Schluss den Ball aus dem Eck geholt hat. Ich glaube, da gibt es wenige Torhüter, die den rausholen."

"Für mich war die 1. Halbzeit zu wild"

So ging es ins Elfmeterschießen. Auch, weil von den Hausherren in der Verlängerung vor 4.158 Zuschauern nicht mehr allzu viel kam. Die beste Gelegenheit hatte noch Richard Neudecker, der den Ball wenige Meter vor dem Tor aber nicht richtig traf und somit keine Gefahr ausstrahlen konnte. Die Kräfte waren auf beiden Seiten nach intensiven 90 Minuten nicht mehr im ausreichenden Maße vorhanden. Denn zuvor hatten sich beide Teams nichts geschenkt. "Für mich war die 1. Halbzeit zu wild. In manchen Situationen haben wir die Stabilität vermissen lassen, dadurch war es ein Hin und Her, beide Mannschaften hatten Riesenchancen", analysierte Köllner. Die beste Möglichkeit hatten die Gäste. Erst traf Pfeiffer nur die Latte, den Abpraller versenkte Philip Titz per Kopf, stand dabei aber im Abseits, weshalb der Treffer nicht zählte (22.).

Tore fielen erst in der zweiten Halbzeit, mit der Köllner "sehr zufrieden" gewesen sei. Und die Löwen belohnten sich dafür: Steinhart schoss zuerst noch Mitspieler Merveille Biankadi an, bekam den Ball aber wieder und traf im zweiten Versuch (75.). Allerdings stand Biankadi dabei im Abseits und verdeckte Lilien-Schlussmann Marcel Schuhen klar die Sicht. Trotz starker Proteste der Gäste zählte der Treffer. Pech für die Lilien: Der VAR wird erst ab dem Achtelfinale eingesetzt. Allerdings währte die Freude über das vermeintliche Weiterkommen nur fünf Minuten. Denn Luca Pfeiffer wurde von der Sechziger-Defensive im Strafraum nicht genug gestört und platzierte den Ball am Innenpfosten, von wo aus er ins Tor ging. Doch der TSV gab sich nicht auf. "Sie haben sich das Weiterkommen verdient. Aber genauso hätte es sich Darmstadt verdient gehabt", so Köllner, der seinen Profis im Anschluss ein freies Wochenende spendierte.

   

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