HFC-Auswärtsmisere: "Zu wenig Struktur, Stabilität und Ertrag"

Der Hallesche FC bleibt auswärts eine der harmlosesten Mannschaften der 3. Liga. Durch das 0:1 beim FC Ingolstadt stehen die Saalestädter bei zwei Punkten aus acht Spielen in der Fremde. Im zweiten Durchgang konnten die Rot-Weißen den Hausherren nichts mehr entgegensetzen und fingen sich spät den Gegentreffer. Es droht das erneute Abrutschen auf einen Abstiegsplatz.

"Die gefühlt 120. Flanke rutscht dann durch"

Das Warten und Zählen geht weiter: Am 8. Mai, dem vorletzten Spieltag der vergangenen Saison, holte der HFC seinen letzten Auswärtssieg in der Liga, setzte sich bei Absteiger Würzburg durch. Seitdem gab es in acht Anläufen nur zwei Punkte (2:2 in Köln, 1:1 in Aue). Seit Dienstagabend ist klar, dass im Jahr 2022 auch kein weiterer Auswärtssieg hinzukommen wird.

Der dänische Jugend-Nationalspieler Tobias Bech erzielte in der 83. Minute den verdienten Siegtreffer der Schanzer und entriss der Truppe von Trainer André Meyer noch spät den erhofften Punkt. "Die gefühlt 120. Flanke rutscht dann durch, dann sind sie im Strafraum in Überzahl und nicken den Ball rein", schilderte HFC-Verteidiger Jannes Vollert die Szene bei "MagentaSport". Die bedeutete, dass der HFC mit 16 Punkten aus ebenso vielen Partien weiter in Abstiegs-Not ist. Vor den weiteren Partien des Spieltages beträgt der Vorsprung auf den ersten Rang unter dem Strich nur einen Zähler. Im schlimmsten Fall steht das Team am Mittwochabend wieder auf Platz 17.

"Sieht stellenweise nicht schlecht aus"

"Es sieht stellenweise nicht schlecht aus, aber da muss mehr Ertrag kommen. Wir müssen hinten sicherer stehen", sprach Vollert an, was ihm zuletzt allgemein nicht passte. Zwar habe der HFC bei den Schanzern "einen großen Kampf geliefert", doch man müsse sich auch eingestehen, "dass der Sieg verdient war". Denn nach guten ersten 35 Minuten der Gäste hatten die Oberbayern die Partie immer mehr im Griff. Danach habe sein Team "den Zugriff aufs Spiel verloren", sagte Meyer. Die Kräfteverhältnisse seien immer mehr Richtung FCI gekippt.

Im zweiten Durchgang vermisste der Trainer eine "klare Struktur mit dem Ball". Es sei "hinten raus eine Kräfte- und Konzentrationsfrage" gewesen. Die der Aufstiegsfavorit für sich entschieden konnte. "Ingolstadt hat den Druck erhöht, es kam eine Welle nach der anderen auf uns zu, da kommt man auch mal ins Schwimmen", so Vollert. Schon vor dem Gegentreffer hatten die Schanzer gute Möglichkeiten, trafen unter anderem nach einer Stunde durch Moussa Doumbouya den Pfosten.

Jahres-Abschluss zu Hause gegen Saarbrücken

Dennoch sei die Partie keine gewesen, die man hätte verlieren müssen, meinte Meyer. Schließlich hatte auch der HFC nach 53 Minuten eine gute Szene durch Jonas Nietfeld und Aaron Herzog nach Vorlage von Dominik Steczyk. Was passiert wäre, hätten die Gäste getroffen, ist hinfällig. "Es ist wichtig für uns, dass wir kein Spiel spielen, bei dem es hin uns her geht. Wir müssen künftig mehr Sachlichkeit reinbekommen, dann hast du nicht diese Großchancen gegen dich", wünschte sich der Coach. Vielleicht gelingt das am Samstag zu Hause gegen den 1. FC Saarbrücken im letzten Spiel des Jahres.

   

Das könnte Sie auch interessieren

Auch interessant

Back to top button