HFC überzeugt mit großer Moral: "Haben immer daran geglaubt"

Wow! So lässt sich das Acht-Tore-Spektakel zwischen dem Halleschen FC und dem SC Verl am Freitagabend wohl kurz und knapp zusammenfassen. Es war vor allem die große Moral, mit der sich die Saalestädter den Punkt verdienten. Derweil gibt es neue Verletzungssorgen.

"Das zeichnet uns aus"

Als Lukas Petkov nach 52 Minuten das 4:2 für den SC Verl erzielte, schienen die drei Punkte nach Ostwestfalen zu gehen. Doch in der Schlussphase kam der HFC nochmal zurück und stellte mit den Treffern von Julian Derstroff (75.) und Michael Eberwein (87.) noch auf 4:4. "Letztes Jahr wären wir nicht so zurückgekommen, aber dieses Jahr ist das eine ganz andere Mannschaft", meinte Jonas Nietfeld am "Telekom"-Mikrofon. "Man sieht in jeder Szene, dass wir immer füreinander da sind. Das zeichnet uns aus. In so einem Spiel mehrfach zurückzukommen, das ist schon ganz, ganz stark."

Während der eine oder andere Fan die Hoffnung auf zumindest einen Punkt nach dem zwischenzeitlichen 2:4 schon aufgegeben haben dürfte, hat Trainer Florian Schnorrenberg, "immer dran geglaubt, dass wir das Spiel noch drehen können", sagte er auf der Pressekonferenz und freute sich "riesig, dass wir uns dann mit dem einen Punkt noch belohnt haben. Solche Spiele wünscht sich jeder Fan." In der Tat waren die knapp 5.000 Zuschauer nach dem 4:4 in Extase und feierten die Mannschaft wie nach einem Sieg.

Dass es trotz vier Toren und der Führung nach nur neun Minuten nicht zu drei Punkten gereicht hat, lag vor allem an der schwachen Defensivleistung. Vier Gegentore kassierte Halle zuletzt im März, zudem musste der HFC im sechsten Saisonspiel bereits den vierten Elfmeter hinnehmen. Den Kräfteverschleiß während der Englischen Woche wollte Schnorrenberg derweil nicht als Ausrede verwenden: "Vielmehr lag es am Gegner. Verl war die mit Abstand spielstärkste Mannschaft, gegen die wir in dieser Saison bisher gespielt haben." Auch deswegen sprach der HFC-Coach seinem Team ein "riesen Kompliment" dafür aus, wie es zurückgekommen ist.

"Hätte auch 7:7 ausgehen können"

Mann des Abends war ohne Frage Michael Eberwein, der einen Dreierpack schnürte. "Das ist mir noch nie gelungen", strahlte er im "MagentaSport"-Interview. "Heute lief wirklich so ziemlich alles zusammen. Es ist ein schönes Gefühl, der Mannschaft damit helfen zu können." Wie die Fans nach dem 4:4 ausgerastet sein, "war der Wahnsinn", so der Stürmer. "Es ging hin und her und hätte auch 7:7 ausgehen können. Gott sei Dank sind wir nochmal zurückgekommen und haben uns den Punkt verdient. Wir geben nie auf", beschwor auch Eberwein den Teamgeist.

Nach fünf Einsätzen in dieser Saison stehen nun bereits fünf Tore auf seinem Konto. Damit fehlen nur noch zwei Treffer, um die Torquote aus der letzten Saison zu erreichen. "Das wird er locker schaffen", zeigte sich Nietfeld zuversichtlich. "Er ist diese Saison nochmal besser als letztes Jahr, und muss jetzt genauso weitermachen. Das wichtigste ist aber, dass er für die Mannschaft kämpft, dann kommen die Tore von ganz alleine."

Sorgen um Zimmerschied

Weil das Auswärtsspiel in Zwickau verlegt worden ist, hat der Hallesche FC nun bis zum 12. September spielfrei. Nach der kräftezehrenden Englischen Woche kommt dem HFC eine Pause zwar gelegen, allerdings räumte Schnorrenberg ein, dass er gerne im Rhythmus geblieben wäre – zumal den HFC nun eine weitere Englische Woche erwartet. Dafür haben die verletzten Spieler länger Zeit, ihre Blessuren auszukurieren. Mit Tom Zimmerschied wuchs das Lazarett am Freitagabend allerdings weiter an. Der 22-Jährige musste bereits nach 40 Minuten ausgewechselt werden, nachdem er sich an der Schulter verletzt hatte. "Wir hoffen, dass es jetzt nicht die nächste schwere Verletzung ist", so Schnorrenberg. Der Österreicher wäre bereits der achte Spieler, auf den Halle verzichten müsste. Doch wohl dem, der über eine Mannschaft mit einer derart starken Moral verfügt.

   

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