"Interessiert keinen": HFC stemmt sich gegen Kräfteverschleiß
Geht dem Halleschen FC die Puste aus? In den letzten drei Partien fielen jeweils späte Gegentreffer, die den Saalestädtern schon drei Punkte kosteten. Den Kraftzustand seines Teams will Cheftrainer Florian Schnorrenberg aber nicht als Ausrede dafür nehmen, dass es aus den letzten sieben Spielen nur einen Sieg gab. Personell winkt ein wenig Entlastung.
"Einstellung niemals absprechen"
Gegen Magdeburg (3:2) musste Halle in der Schlussphase zittern und nahm letztlich den Sieg mit. Freiburg (1:1) und Saarbrücken (2:3) klauten jedoch insgesamt drei Zähler vom HFC-Konto, weil die Gegner in den letzten zehn Minuten nochmal zuschlugen. Der Verdacht liegt nahe, dass der Kräfteverschleiß aufgrund des großen Verletzungspechs an der Saale nun seinen Tribut fordert. "Ich will nicht vorher schon gelten lassen, dass es an der Kraft liegt. In der Tabelle steht nicht, dass der HFC gerade Elfter ist und zwölf oder neun Spieler gefehlt haben. Das interessiert keinen, gar keinen", wehrte sich der HFC-Coach dagegen.
Klar ist für Schnorrenberg: "Wenn wir eine gute Leistung in Osnabrück bringen, dann bringen wir auch etwas zurück. Wenn ein paar Prozent fehlen, dann ist der Gegner vielleicht zu gut. Aber das werden wir sehen." Die eigene Leistung im Vordergrund – das ist die Devise an der Saale. Dass das im Laufe der Saison bereits gut funktioniert hat, zeigte das Abwehrverhalten beispielsweise in früheren Partien gegen Berlin oder Kaiserslautern. Angesichts von mittlerweile 20 Gegentoren in zwölf Partien forderte der Coach auch an der Bremer Brücke wieder Konzentration. "Einstellung würde ich meiner Mannschaft bis hierhin niemals absprechen. Aber darauf dürfen wir uns nicht ausruhen", stellte sich Schnorrenberg vor sein Team.
Menig und Eilers an Bord
Möglicherweise wird die personelle Situation schon gegen Osnabrück entlastet. Niklas Kreuzer kehrt nach abgesessener Gelb-Rot-Sperre zurück, dafür muss Marcel Titsch-Rivero nach seiner fünften gelben Karte jedoch pausieren. Fynn Otto (nach Bänderdehnung), Fabian Menig (nach Muskelbündelriss) und Justin Eilers (nach Patellasehnenreizung) sind wieder im Training und "könnten interessant sein", so Schnorrenberg, aber dann eher für Kurzeinsätze. Jannis Vollert ist ebenfalls zurück auf dem Rasen, wird aber vor November wohl keine Option werden. "Wir werden weitermachen wie bisher", gab Schnorrenberg unabhängig vom Personal vor. Bis Weihnachten wolle er "alles an Punkten mitnehmen, was möglich ist". Für eine gute Ausgangsposition im neuen Jahr.
"Wir wollen in einer Position sein, wo wir sagen können, dass wir nochmal angreifen können. Die Liga ist nochmal verrückter", hielt Schnorrenberg fest. Dazu gilt es auch Osnabrück zu besiegen, die an der Bremer Brücker zwar nicht unschlagbar, aber mit den Fans im Rücken eine große Stärke auf den Platz bringen. "Wir rechnen mit hohem Pressing, wir werden viel, viel Druck bekommen. Es ist immer wichtig, die richtigen Mittel auszuwählen. Wann können wir flach rausspielen, wann brauchen wir einen langen Ball? Ansonsten haben wir schon unsere Idee", versprach der HFC-Coach. Nur müssen die Saalestädter das auch bis zum Abpfiff durchziehen.