HFC stellt Negativrekord auf und hadert mit Schiedsrichter
Zweites Spiel nach dem Re-Start, zweite Niederlage: Die Talfahrt des Halleschen FC hält weiter an. Durch die 0:1-Pleite gegen Eintracht Braunschweig haben die Saalestädter zudem einen neuen Negativrekord in ihrer Drittliga-Historie aufgestellt. Trainer Ismail Atalan haderte derweil mit dem Schiedsrichter.
Zwölf Spiele sieglos
Schon 187 Tage ist es her, dass der Hallesche FC – ausgerechnet gegen Tabellenführer MSV Duisburg – als Sieger vom Platz ging. In den zwölf Partien seit dem 30. November warten die Saalestädter auf drei Punkte – so lange war der Klub in seiner Drittliga-Zugehörigkeit noch nie ohne Sieg. Noch im Oktober grüßte Halle von der Tabellenspitze, seitdem ging es steil bergab. Dass es auch am Mittwochabend nicht reichte, lag zum einen an effektiven Braunschweigern, denen ein Treffer genügte, um alle drei Punkte mitzunehmen. Zum anderen präsentierten sich der HFC vor allem in der ersten Halbzeit zu passiv und wachte zu spät auf. "Wenn man das Spiel noch drehen will, muss ich meiner Mannschaft vorwerfen, dass sie noch zielstrebiger sein muss, um die Ballbesitzphasen ins letzte Drittel zu tragen", analysierte Trainer Ismail Atalan nach Spielende bei "Magenta Sport".
Außerdem haderte der HFC-Coach: "Es gehört auch ein guter Schiedsrichter dazu. Doch den haben wir nicht gesehen." Was Atalan besonders störte: "Aus meiner Sicht hat der Schiedsrichter die 50:50-Entscheidungen immer gegen uns gepfiffen. Ich rede nicht oft über Schiedsrichter, aber heute war es offensichtlich." Die rote Karte gegen Sebastian Mai in der 88. Minute, als der HFC-Kapitän an der Außenlinie in einen Zweikampf mit Yari Otto ging und ihn per Rempler zu Fall brachte, konnte Atalan nicht nachvollziehen: "Da passiert gar nichts." Auch liga3-online.de-Experte Babak Rafati spricht in seiner Analyse von einer Fehlentscheidung: "Das ist ein Allerweltsfoul, das man pfeifen kann. Nicht mehr und nicht weniger. Weshalb der Schiedsrichter hier Rot zeigt ist nicht nachvollziehbar." Dennoch wird Mai nun für mindestens ein Spiel gesperrt werden. Dass er die anstehende Partie in Zwickau nach seiner zehnten gelben Karte ohnehin verpasst hätte, ist dabei kein wirklicher Trost.
Die Hoffnung bleibt
Auch Terrence Boyd war nach der erneuten Niederlage sichtlich niedergeschlagen: "Wir haben uns viel vorgenommen. Im Endeffekt haben wir uns wieder nicht belohnt." Die Chancen auf ein Tor waren durchaus vorhanden, doch "am Ende war es zu wenig, um zwingende Abschlüsse herauszuspielen und klarer vors Tor zu kommen", so der Stürmer. Gleichzeitig hatte der HFC aber auch Glück, dass Braunschweig keinen Elfmeter zugesprochen bekam. Nach der Einschätzung von Babak Rafati hätte man die Szene zwischen Kai Eisele und Marvin Pourié kurz vor Schluss ebenso wie das Handspiel von Florian Hansch im Strafraum nach 17 Minuten durchaus pfeifen können.
Boyd richtete die Blicke derweil nach vorne: "Wir müssen weiterarbeiten, der Wille war da und wir hatten auch gute Spielanteile." Die Stimmung in der Mannschaft sei trotz der desaströsen Serie weiterhin gut, "wir werden weiter Gas geben", kündigte Boyd an. Auch Atalan ist überzeugt: "Wenn wir so spielen wie in der 2. Halbzeit, werden wir da rauskommen." Aus Sicht des Halleschen FC sollte der Schalter am kommenden Samstag im richtungsweisenden Ostduell gegen den FSV Zwickau umgelegt werden. Die Westsachsen belegen derzeit den ersten Abstiegsplatz und haben ebenso wie der HFC 33 Punkte. Bei einer erneuten Niederlage würde Halle unter den Strich rutschten, ein Sieg im Sechs-Punkte-Spiel käme dagegen einem echten Befreiungsschlag gleich. Zeitgleich wäre die Talfahrt zumindest vorerst gestoppt.