HFC-Serie ist gerissen: "Sind vom Weg abgekommen"

Die Serie des Halleschen FC ist gerissen. Nach zuletzt vier Spielen ohne Niederlage mussten sich die Saalestädter dem SV Waldhof Mannheim nach eigener Führung mit 1:2 geschlagen geben. Als Grund für die Niederlage sah Trainer André Meyer, der seine erste Heimniederlage verkraften musste, den Auftritt im zweiten Durchgang.

Torlos-Serie nach 454 Minuten beendet

Die Niederlage müssten er und seine Mannschaft "so akzeptieren", sagte Meyer bei "MagentaSport". Einen großen "hätte, wenn und aber"-Monolog hielt der 38-Jährige nicht. Warum auch. Erstens fehlt aktuell der große tabellarische Druck, um zu lamentieren. Nach zuletzt zehn Punkten aus vier Partien und den Punktabzug für Türkgücü München beträgt der Abstand auf die Abstiegszone immerhin sieben Punkte. Und zudem war die Leistung der Rot-Weißen nach dem Wiederanpfiff einfach nicht gut genug. "Wir sind in der zweiten Halbzeit nicht mehr in unser Spiel reinkommen. Wir hatten kaum klare Chancen, sind vom Weg abgekommen und haben nicht mehr die Kontrolle gehabt", analysierte der Coach.

Diese hatten die Hausherren noch im ersten Durchgang gehabt. Folgerichtig gab es den dritten Saisontreffer von Jan Shcherbakovski zum 1:0 nach 17 Minuten. Einen "sehr guten Zugriff" habe der HFC gehabt, meinte das 20-jährige Talent. "Da müssen wir einen Ticken mehr rausholen, dann kannst du das Spiel anders gestalten", trauerte Meyer der guten Phase im ersten Durchgang nach. Denn weitere gute Szenen wurden nicht genutzt, die Waldhöfer blieben im Spiel – und kamen durch Ex-Halle-Spieler Pascal Sohm zum Ausgleich (42.). Er beendete damit auch die 454 Minuten anhaltende Serie der Hausherren ohne Gegentor.

"Haben nicht mehr die Klarheit gehabt"

"Nach dem Tor knicken wir etwas ein", sagte Shcherbakovski. "Die Situation musst du anders lösen", haderte Meyer, der feststellte, der Freistoß im Vorfeld des Gegentreffers hätte blockiert und unterbunden werden müssen. "Du machst dir dadurch die erste Halbzeit kaputt." Nach dem Seitenwechsel kippte das Pendel zugunsten der Gäste. Nach Vorarbeit von Dominik Martinovic drehte Joseph Boyamba die Partie mit seinem Treffer aus wenigen Metern (72.). Danach fehlte dem HFC die geistige Frische, sicherlich auch ein Stück weit die Kraft, um sich vehement gegen die Niederlage zu stemmen. "Der Gegner hat mehr Druck ausgeübt, wir haben nicht mehr die Klarheit in unserem Passspiel gehabt, viele lange Bälle gespielt", fasste Meyer zusammen.

Die erste Niederlage seit knapp einem Monat sei ein Teil des Lernprozesses, den die Saalestädter durchmachen müssten, so der gebürtige Hallenser. "Wir müssen auch in schwierigen Phasen die Ruhe behalten." Der Anspruch sei es auch, mehr Ballbesitz zu haben, als das im zweiten Durchgang der Fall war. Doch man habe einem Team gegenüber gestanden, "das die Ambition hat, aufzusteigen. Wir wollten heute bestehen, haben auch in Phasen gezeigt, dass wir das können". Der nächste Schritt sei nun, die Konstanz zu entwickeln, einem Kaliber wie dem der Mannheimer über 90 Minuten "auf Augenhöhe zu begegnen". Da trifft es sich gut, dass am kommenden Wochenende das Auswärtsspiel beim Rivalen 1. FC Magdeburg ansteht. Einen schlagkräftigeren Gegner kann der HFC nicht bekommen. Doch vorher steht am Mittwoch das Nachholspiel zu Hause gegen Viktoria Berlin an.

   

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