Hallescher FC: Rauschenbach erklärt das Aus von Ralf Minge
Nach etwas mehr als eineinhalb Jahren werden der Hallesche FC und Sportdirektor Ralf Minge Ende März getrennte Wege gehen – das gaben die Saalestädter am Donnerstag bekannt. Nun erklärt Präsident Jens Rauschenbach die Hintergründe und blickt voraus. Derweil kann der HFC einen neuen strategischer Partner begrüßen.
Kommission soll Nachfolger finden
Völlig überraschend kam das bevorstehende Minge-Aus beim HFC nicht, einzig der Zeitpunkt – zwei Tage vor dem ersten Pflichtspiel im neuen Jahr – verwunderte etwas. Er wolle "Platz für einen Neuanfang machen", da "die gemeinsamen Erwartungen in den vergangenen eineinhalb Jahren nicht in allen Bereichen in Erfüllung gegangen sind wie erhofft", begründete der 62-Jährige, der bei vielen Fans aufgrund der durchwachsenen Kaderplanung in der Kritik stand.
In der "Mitteldeutschen Zeitung" äußert sich nun auch Jens Rauschenbach zu den Hintergründen: "Wir haben in den vergangenen Monaten gemeinsam mit Ralf Minge über die Zukunftsperspektive und den bisherigen gemeinsamen Weg gesprochen." Dabei sei klar geworden, dass der Ex-Profi seinen auslaufenden Vertrag nicht verlängern werde. Aus diesem Grund sei man gemeinsam zu dem Ergebnis gekommen, die Zusammenarbeit schon zum 31. März zu beenden, um "einem neuen Sportdirektor die Möglichkeit zu geben, die neue Saison vorzubereiten".
Gefunden werden soll der Nachfolger von einer Kommission aus Vorstand und Verwaltungsrat, die am Ende gemeinsam entscheidet, erklärt Rauschenbach. "Ziel ist, einen nahtlosen Übergang zu organisieren." Kein einfaches Unterfangen, zumal zum Saisonende gleich 16 Spielerverträge auslaufen. Auch das Arbeitspapier von Trainer André Meyer endet am 30. Juni. Einige Fans befürchten nun, dass ein Vakuum in der sportlichen Entscheidungsgewalt entstehen könnte. Rauschenbach hält dagegen und argumentiert einerseits, dass Minge seinen Aufgaben bis Ende März "vollumfänglich" nachkommen werde und andererseits, dass bereits im Trainingslager im Dezember erste Vertragsgespräche geführt worden seien.
Chemiekonzern "UPM" neuer strategischer Partner
Unterdessen ist Gastspieler Jan-Marc Schneider wieder abgereist, nachdem er zuletzt mittrainiert hatte und auch im Testspiel gegen Hertha BSC II (4:1) zum Einsatz gekommen war. Trainer André Meyer zeigt sich mit dem Auftritt des früheren Zweitliga-Spielers (57 Partien für St. Pauli und Regensburg) zufrieden, wie er in der "Bild" sagt: "Er hat hier das bestätigt, was seine Vita hergibt. Und ich glaube, er könnte sich gut vorstellen, hier zu spielen." Problem allerdings: Das Budget ist nach der Verpflichtung von Alexander Winkler bereits ausgeschöpft. Dennoch hat der HFC dem 28-Jährigen angeboten, sich bei den Saalestädtern weiter fitzuhalten. Nicht ausgeschlossen, dass es zu einem späteren Zeitpunkt noch zu einem Vertragsangebot kommt.
Unterschrieben ist dagegen ein Vertrag mit dem Chemiekonzern "UPM Biochemicals GmbH", der ab sofort als neuer strategischer Partner des HFC fungiert. "Wir freuen uns, dass wir nach der Infra Leuna GmbH als Namenssponsor des Stadions nun auch ein weiteres wichtiges Chemieunternehmen aus Leuna für den HFC begeistern konnten", so Rauschenbach in einer Vereinsmitteilung. "Wir beleben damit nicht nur unsere historischen Wurzeln, sondern bauen unsere Verbindung mit der chemischen Industrie für die Zukunft weiter aus. Erstmals ist mit UPM wieder ein großes internationales Unternehmen aus Leuna Partner des HFC. Die Partnerschaft zeigt die hohe Attraktivität und Strahlkraft des Vereins in der Region." Beim HFC wird sich der Konzern nun insbesondere im Nachwuchs- und Mädchenbereich engagieren und das Engagement des Klubs in der Region unterstützen. Zusätzlich wird UPM Mitglied im Unternehmensclub Rot-Weiß sowie Social-Media-Partner